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Sprachtabu

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Sprachtabu (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Sprachtabu die Sprachtabus
Genitiv des Sprachtabus der Sprachtabus
Dativ dem Sprachtabu den Sprachtabus
Akkusativ das Sprachtabu die Sprachtabus

Worttrennung:

Sprach·ta·bu, Plural: Sprach·ta·bus

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxtaˌbuː]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sprachtabu (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Konvention, bestimmte sprachliche Ausdrücke aus verschiedenen Gründen (ethisch, politisch, religiös) zu meiden. Die tabuisierten Ausdrücke können bei Bedarf durch eine Abkürzung, einen Euphemismus oder eine Umschreibung umgangen werden.

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Sprache und Tabu

Sinnverwandte Wörter:

[1] Tabuwort

Oberbegriffe:

[1] Tabu

Unterbegriffe:

[1] Namenstabu, Tiertabu, Worttabu

Beispiele:

[1] In vielen Kulturen unterliegt die Nennung ihres Gottes einem Sprachtabu.
[1] „Sprachtabu liegt nur da vor, wo ein durch religiöse oder abergläubische Vorstellungen verursachtes Verbot besteht, Begriffe aus einer gewissen Sphäre mit den gewöhnlichen Worten zu benennen.“[1]
[1] „Wenn man von Sprachtabus spricht, sollte man unterscheiden zwischen sogenannten Worttabus, die durch das bloße Äußern des entsprechenden tabuisierten Wortes verletzt werden, und sprachlichen Tabus, bei denen eine bestimmte sprachliche Äußerung auch ohne die Verwendung von Tabuwörtern eine Tabuverletzung darstellt.“[2]
[1] „In der Sprache drückt sich diese Scheu als Sprachtabu aus, das darin besteht, auch die betreffenden Wörter zu meiden oder tarnend zu entstellen (Sprachzauber).“[3]
[1] „In stark religiösen Ländern wie in den romanischen Ländern, aber auch in Schweden kommen verstärkt blasphemische Ausdrücke zum Einsatz, um gegen vorhandene Sprachtabus zu verstoßen, während ein Lächerlichmachen oder Beschimpfen der Ahnen in Ländern mit Ahnenkult anzutreffen ist.“[4]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Sprachtabu
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachtabu

Quellen:

  1. Andreas Musolff: Sind Tabus tabu? Zur Verwendung des Wortes ‚Tabu‘ im öffentlichen Sprachgebrauch. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 18, 1987 (Themenheft zu „Tabu“), S. 10-18, Zitat von W. Havers S. 17.
  2. Fritz Kuhn: Tabus. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 18, 1987 (Themenheft zu „Tabu“), Seite 19-35, Zitat Seite 23.
  3. Heinz Kronasser: Handbuch der Semasiologie. Kurze Einführung in die Geschichte, Problematik und Terminologie der Bedeutungslehre. Zweite, unveränderte Auflage. Winter, Heidelberg 1968, S. 194. Sprachtabu fett gedruckt.
  4. Die besten Schimpfwörter und Schmähreden. Ueberreuter, Wien 1990, Seite 42. ISBN 978-3-85003-336-7.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Prachtbaus