𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌽
𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌽 (Gotisch)[Bearbeiten]
Verb[Bearbeiten]
Zeitform | Person | Wortform | |
---|---|---|---|
Präsens | 𐌹𐌺 | 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰 | |
𐌸𐌿 | 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌹𐍃 | ||
𐌹𐍃, 𐍃𐌹, 𐌹𐍄𐌰 | 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌹𐌸 | ||
Präteritum | 𐌹𐌺 | 𐌰𐍆𐌻𐌰𐌹𐌻𐍉𐍄 | |
𐌴𐌹𐍃, 𐌹𐌾𐍉𐍃, 𐌹𐌾𐌰 | 𐌰𐍆𐌻𐌰𐌹𐌻𐍉𐍄𐌿𐌽 | ||
Partizip Perfekt | 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌽𐍃 | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌽 |
Worttrennung:
- 𐌰𐍆·𐌻𐌴·𐍄𐌰𐌽
Umschrift:
- afletan
Aussprache:
- IPA: […]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] transitiv: entlassen, fortschicken
- [2] transitiv: verlassen, im Stich lassen
- [3] transitiv: zurücklassen, liegen lassen
Herkunft:
Beispiele:
- [1] 𐌵𐌹𐌸𐌰𐌽𐌿𐌷 𐌸𐌰𐌽 𐌹̈𐍃𐍄 𐌸𐌰𐍄𐌴𐌹 𐍈𐌰𐌶𐌿𐌷 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌹 𐌵𐌴𐌽, 𐌲𐌹𐌱𐌰𐌹 𐌹̈𐌶𐌰𐌹 𐌰𐍆𐍃𐍄𐌰𐍃𐍃𐌰𐌹𐍃 𐌱𐍉𐌺𐍉𐍃.
- [1] 𐌹̈𐌸 𐌹̈𐌺 𐌵𐌹𐌸𐌰 𐌹̈𐌶𐍅𐌹𐍃 𐌸𐌰𐍄𐌴𐌹 𐍈𐌰𐌶𐌿𐌷 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌹𐌸 𐌵𐌴𐌽 𐍃𐌴𐌹𐌽𐌰, 𐌹̈𐌽𐌿𐌷 𐍆𐌰𐌹𐍂𐌹𐌽𐌰 𐌺𐌰𐌻𐌺𐌹𐌽𐌰𐍃𐍃𐌰𐌿𐍃, 𐍄𐌰𐌿𐌾𐌹𐌸 𐌸𐍉 𐌷𐍉𐍂𐌹𐌽𐍉𐌽; 𐌾𐌰𐌷 𐍃𐌰 𐌹̈𐌶𐌴 𐌰𐍆𐍃𐌰𐍄𐌹𐌳𐌰 𐌻𐌹𐌿𐌲𐌰𐌹𐌸, 𐌷𐍉𐍂𐌹𐌽𐍉𐌸.
- „iþ ik qiþa izwis þatei hvazuh saei afletiþ qen seina, inuh fairina kalkinassaus, taujiþ þo horinon; jah sa ize afsatida liugaiþ, horinoþ.“ (Mt. 5, 32)[3]
- „Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.“[4]
- [2]
- [3] 𐌾𐌰𐌱𐌰𐌹 𐌽𐌿 𐌱𐌰𐌹𐍂𐌰𐌹𐍃 𐌰𐌹𐌱𐍂 𐌸𐌴𐌹𐌽 𐌳𐌿 𐌷𐌿𐌽𐍃𐌻𐌰𐍃𐍄𐌰𐌳𐌰 𐌾𐌰𐌷 𐌾𐌰𐌹𐌽𐌰𐍂 𐌲𐌰𐌼𐌿𐌽𐌴𐌹𐍃 𐌸𐌰𐍄𐌴𐌹 𐌱𐍂𐍉𐌸𐌰𐍂 𐌸𐌴𐌹𐌽𐍃 𐌷𐌰𐌱𐌰𐌹𐌸 𐍈𐌰 𐌱𐌹 𐌸𐌿𐌺, 𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄 𐌾𐌰𐌹𐌽𐌰𐍂 𐌸𐍉 𐌲𐌹𐌱𐌰 𐌸𐌴𐌹𐌽𐌰 𐌹̈𐌽 𐌰𐌽𐌳𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌾𐌰 𐌷𐌿𐌽𐍃𐌻𐌰𐍃𐍄𐌰𐌳𐌹𐍃 𐌾𐌰𐌷 𐌲𐌰𐌲𐌲 𐍆𐌰𐌿𐍂𐌸𐌹𐍃 𐌲𐌰𐍃𐌹𐌱𐌾𐍉𐌽 𐌱𐍂𐍉𐌸𐍂 𐌸𐌴𐌹𐌽𐌰𐌼𐌼𐌰, 𐌾𐌰𐌷 𐌱𐌹𐌸𐌴 𐌰𐍄𐌲𐌰𐌲𐌲𐌰𐌽𐌳𐍃 𐌰𐍄𐌱𐌰𐌹𐍂 𐌸𐍉 𐌲𐌹𐌱𐌰 𐌸𐌴𐌹𐌽𐌰.
- „jabai nu bairais aibr þein du hunslastada jah jainar gamuneis þatei broþar þeins habaiþ hva bi þuk, aflet jainar þo giba þeina in andwairþja hunslastadis jah gagg faurþis gasibjon broþr þeinamma, jah biþe atgaggands atbair þo giba þeina.“ (Mt. 5, 23–24)[5]
- „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!“[6]
Übersetzungen[Bearbeiten]
[1] transitiv: entlassen, fortschicken
[3] transitiv: zurücklassen, liegen lassen
- [1–3] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐍆𐌻𐌴𐍄𐌰𐌽“, Seite 84.
Quellen:
- ↑ Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org) , Seite 5.
- ↑ Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 31 EU
- ↑ Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org) , Seite 5.
- ↑ Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 32 EU
- ↑ Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org) , Matthäus 5,23–24, Seite 3.
- ↑ Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 23-24 EU