nachtein, nachtaus

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nachtein, nachtaus (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Anmerkung zur Schreibweise:

Mitunter findet sich auch die Schreibweise ohne Komma: nachtein nachtaus; in älteren Quellen mitunter auch: Nacht ein, Nacht aus (siehe Beispiele).

Nebenformen:

nachtein und nachtaus

Worttrennung:

nacht·ein, nacht·aus

Aussprache:

IPA: [naxtˈʔaɪ̯n naxtˈʔaʊ̯s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild nachtein, nachtaus (Info)

Bedeutungen:

[1] adverbiell: immer wieder eine Nacht nach der anderen ohne Ausnahme

Beispiele:

[1] „Vom Jäger Herne die Mähr ist alt,
Der jagen muss durch Windsor’s Wald,
Nacht aus, Nacht ein,
Bis zum Morgenschein,
Nacht ein, Nacht aus,
Mit Saus und Braus.“[1]
[1] „Solche Erfahrung zwingt jeden in unserer Kultur Aufgewachsenen immer und immer wieder nachtein nachtaus und selbst auf dem Höhepunkt des Erfolgs zum Träumen – nicht vom Erfolg, sondern vom Versagen.“[2]
[1] „Manchmal könnte man einfach denken: Dafür, dass sie so einen bescheuerten Job haben, dass sie sich nachtein, nachtaus bei minus zehn Grad und mehr die Beine platt stehen müssen, haben sie offenbar von Zeit zu Zeit das Bedürfnis, sich an den Gästen zu rächen.“[3]
[1] „In diesen endlosen Nächten hielt die Pflegemutter nachtein, nachtaus die manchmal kaum erträglichen Leiden der kleinen Anja von der Familie fern.“[4]
[1] „Sie beleuchteten nachtein, nachtaus den Bahnübergang und konnten den kleinen Kindern in der dunklen Jahreszeit den Weg zum Kindergarten erhellen.“[5]
[1] „Nachtein, nachtaus erstrahlt der imposante Wasserfall dank eines knapp 3,8-Millionen-Euro-Projekts in einem hellen Farbenmeer.“[6]
[1] „Der Großteil der Belegschaft dieses Klinikums, die an allen Standorten – tagein, tagaus, nachtein, nachtaus – engagiert, loyal und gerne ihren Dienst tut, sieht sich in dieser Debatte nicht repräsentiert und wünscht sich mehr Zurückhaltung.“[7]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag nachtaus, nachtein.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. H. S. Mosenthal; Musik von Otto Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch-phantastische Oper mit Tanz in 3 Akten. Nach Shakespeare’s gleichnamigem Lustspiel. Bij M. B. C. de Boer, firma: Gertner, Amsterdam 1850, Seite 19 (Zitiert nach Google Books).
  2. Jules Henry: Culture Against Man. Übersetzung nach: Harald Wieser: Vernünftig bis in den Freitod. In: DER SPIEGEL. Nummer 33, 10. August 1981, ISSN 0038-7452, Seite 140 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 20. März 2021).
    Das Originalzitat lautet im Englischen: “Such experiences imprint on the mind of every man in our culture the Dream of Failure, so that over and over again, night in, night out, even at the pinnacle of success, a man will dream not of success, but of failure.” (Zitiert nach Google Books)
  3. Türpolitik. In: Stuttgarter Zeitung. 10. Januar 2002, Seite 30.
  4. Anja kommt ans Licht. Sieben Jahre lang war das Mädchen in einem winzigen, vermüllten Raum in einem Allgäuer Bauernhof eingesperrt, jetzt lebt sie bei einer Pflegefamilie. In: Badische Zeitung. 24. Dezember 2008, Seite 3.
  5. Stephan Everling: Zwei „herrenlose“ Laternen. In: Kölnische Rundschau. 30. Dezember 2016, Seite 36.
  6. Die Niagarafälle in neuem Glanz. In: Main-Post. 22. Februar 2017, Seite 31.
  7. Kritik an Klinikum-„Negativpresse“. In: Thüringer Allgemeine. 18. April 2019, Seite 16.