Hans Wurst

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Hans Wurst (Deutsch)[Bearbeiten]

Wortverbindung, Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Hans Wurst die Hans Wurste
Genitiv des Hans Wurstes der Hans Wurste
Dativ dem Hans Wurst den Hans Wursten
Akkusativ den Hans Wurst die Hans Wurste

Alternative Schreibweisen:

Hanswurst

Worttrennung:

Hans Wurst, Plural: Hans Wurs·te

Anmerkung zur Aussprache:

Im bairischen Sprachraum ist (umgangssprachlich) auch bei allen Ableitungen von Wurst die Aussprache […ʃt…] üblich.[1]

Aussprache:

IPA: [ˈhansvʊʁst], auch: [hansˈvʊʁst]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hans Wurst (Info), —

Bedeutungen:

[1] eine derb-komische Gestalt der deutschsprachigen Stegreifkomödie seit dem 16. Jahrhundert

Beispiele:

[1] „Hier feiert der von Gottsched und von anderen Vertretern des guten Geschmacks von der deutschen Bühne vertriebene Hans Wurst eine fröhliche Urständ […]“[2]
[1] „Beide Hans Wurste spielten nun nebeneinander, und der tollste Uebermuth überbot sich in abentheuerlichen, oft wahrhaft komischen, oft bloß platten und gemeinen Kompositionen.“[3]
[1] „„Wien würde vielleicht auch jetzt Hans Wurste und Bernardone und den ganzen Unsinn von extemporierten Stücken haben, wenn meine Vorstellungen nicht durch Staatsrath von Gebler so kräftig wären unterstützt worden, […]“[4]
[1] „Die Komödie beherrschte der „Pickelhering“, der niederländische Ableger des englischen Clowns und Vorläufer des deutschen Hans Wurst, durch ein stehendes Repertoire ebenso alberner wie ordinärer Späße, die ihren Höhepunkt erreichten, wenn er die Hosen verlor.“[5]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Hanswurst.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Wikipedia-Artikel „Hanswurst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHans_Wurst

Quellen:

  1. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „wurscht, wurst“, Seite 384. Siehe auch: ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Wurst“, Seite 838.
  2. Bengt Algot Sørensen, Steffen Arndal (Herausgeber): Geschichte der deutschen Literatur. Vom Mittelalter bis zur Romantik. C.H.Beck, 2003, ISBN 978-3-406-47588-7, Seite 231 (Zitiert nach Google Books, Google Books).
  3. Eduard Devrient: Dramatische und dramaturgische Schriften. Geschichte der deutschen Schauspielkunst. Weber, 1848, Seite 195 (Zitiert nach Google Books, Google Books).
  4. Karl von Görner: Der Hans Wurst-Streit in Wien und Joseph von Sonnenfels. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-95507680-1, Seite 82 (Zitiert nach Google Books, Google Books).
  5. Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit. die Krisis der europäischen Seele von der schwarzen Pest bis zum Ersten Weltkrieg. C.H.Beck, 2007, ISBN 978-3-406-56462-8, Seite 435 (Zitiert nach Google Books, Google Books).