Judenbengel

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Judenbengel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Judenbengel die Judenbengel
Genitiv des Judenbengels der Judenbengel
Dativ dem Judenbengel den Judenbengeln
Akkusativ den Judenbengel die Judenbengel

Worttrennung:

Ju·den·ben·gel, Plural: Ju·den·ben·gel

Aussprache:

IPA: [ˈjuːdn̩ˌbɛŋl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Judenbengel (Info)

Bedeutungen:

[1] antisemitisches Schimpfwort für einen (als besonders frech, respektlos, unhöflich empfundenen) Jungen jüdischen Glaubens

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Jude und Bengel sowie dem Fugenelement -n

Oberbegriffe:

[1] Bengel

Beispiele:

[1] „[…] Er war ein Judenbengel mit spindeldürrem Hals, der um die fünfzig zu sein schien und etwa so gefährlich aussah wie Bambis Freund Klopfer.“[1]
[1] „[…] Es wäre […] sehr peinlich für die NS-Propaganda gewesen, wenn die Behauptung, ein ‚Judenbengel‘ habe ein homosexuelles Verhältnis zu einem ‚arischen‘ Diplomaten des Dritten Reiches gehabt, im Raum gestanden hätte.“[2]
[1] „Rückt die Knete raus, Judenbengel, wenn ihr eure Zähne behalten wollt.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Judenbengel
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Judenbengel

Quellen:

  1. Stephen King: Das Bild. Roman. Heyne, München 2013 (übersetzt von Joachim Körber), ISBN 978-3-641-12797-8, DNB 1038253470 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 21. August 2020).
  2. Armin Fuhrer: Neue Fotos lüften Geheimnis um den Juden, der Vorwand für Reichspogromnacht war. Das Attentat von Herschel Grynszpan vom 7. November 1938 auf einen deutschen Diplomaten missbrauchte die Nazi-Propaganda als Vorwand für die Reichspogromnacht. Die Hintergründe der Tat sind bis heute ungeklärt, aber eins ist jetzt sicher: Eine Beziehungstat, wie Jahrzehnte behauptet, war es nicht. In: FOCUS Online. 7. November 2018, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 21. August 2020).
  3. David Chauvel: Cosa Nostra I. Die Anfänge. Schreiber & Leser, Hamburg 2008, ISBN 978-3-941-23900-5, Seite 10.