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Taschengrus

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Taschengrus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Taschengrus die Taschengruse
Genitiv des Taschengruses der Taschengruse
Dativ dem Taschengrus
dem Taschengruse
den Taschengrusen
Akkusativ den Taschengrus die Taschengruse

Worttrennung:

Ta·schen·grus, Plural: Ta·schen·gru·se

Aussprache:

IPA: [ˈtaʃn̩ˌɡʁuːs]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Ansammlung von Schmutzresten in Taschen von Kleidungsstücken

Herkunft:

strukturell Determinativkompositum aus den Substantiven Tasche und Grus mit dem Fugenelement -n bekannt geworden durch den Roman „Die Merowinger oder Die totale Familie“ von Heimito von Doderer: „Künstlicher Taschengrus. In Miniaturpackungen. Mit dauernder Schmutzwirkung auf Fingerspitzen und Nägel. Ganz unauffällig, winziges Quantum genügt. Aus den Taschen der Anzüge kaum mehr herauszubringen.“[1]

Beispiele:

[1] „Wagner, der sein Werk besser kennt als Doderer den Taschengrus seiner Romanfiguren, weiß, daß die gebogenen Flanken des Kunstpantheons im Artibus-Projekt sich am besten eignen, um das verwirklichbare kleine Privat-Artibus des Atelierhauses aufzuführen.“[2]
[1] „In unseren Fernsehspielen kommt das viel zu wenig vor, weil die Schreiber zu dumm oder zu faul sind, um dem riesigen Verratspotential eines Teelöffelchens voll Taschengrus auf die Spur zu kommen.“[3]
[1] „Ich leerte den Inhalt meines Rucksacks bis auf den Taschengrus auf die Sitzbank und stopfte meine Habseligkeiten Stück für Stück zurück.“[4]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Heimito von Doderer: Die Merowinger oder Die totale Familie. C.H.Beck, 1995, Seite 148 (Zitiert nach Google Books).
  2. Otto Antonia Graf: Otto Wagner. 6 Baukunst des Eros, 1889-1899, Böhlau, Wien 1985, Seite 1815 (Zitiert nach Google Books).
  3. Eva Demski: Das Narrenhaus. Schöffling & Co, 1997, Seite 186 (Zitiert nach Google Books).
  4. Hartmut Schnedl: Steirisch Sterben. Federfrei, Marchtrenk 2014 (Zitiert nach Google Books).