Derrièregarde

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Derrièregarde (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Derrièregarde die Derrièregarden
Genitiv der Derrièregarde der Derrièregarden
Dativ der Derrièregarde den Derrièregarden
Akkusativ die Derrièregarde die Derrièregarden

Alternative Schreibweisen:

Derrieregarde

Worttrennung:

Der·rière·gar·de, Plural: Der·rière·gar·den

Aussprache:

IPA: [deʁˈjɛːɐ̯ˌɡaʁdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Derrièregarde (Info)

Bedeutungen:

[1] der großen Masse einer tatsächlichen oder geistigen Bewegung nachfolgende Menge an Leuten

Beispiele:

[1] „Trotzdem sind sie die Derrièregarde einer Tradition von Poeten und Philosophen, von Baudelaire bis Foucault, die immer schon ahnten, dass es sich beim Sex nur um den Sündenbock eines gesellschaftshygienischen Saubermannwahns handelte.“[1]
[1] „So können sie zugleich Derrièregarde und Avantgarde sein.“[2]
[1] „Doch erst im Oktober 1813 konnte die preußisch-russische Koalition die Reste der französischen Armee in der Völkerschlacht bei Leipzig endgültig besiegen, worauf sich Napoleon und seine militärische Derrièregarde hinter die Rheinlinie zurückzogen.“[3]
[1] „Eine solche, weniger historisch-normative als systematische Verwendung des Begriffs sieht sich im Einklang mit kunstsoziologischen Analyseansätzen, die das Auftreten, die Selbstpositionierungen, Funktionen und Wirkungen von Avantgarden und Derrièregarden (im Plural) auch in anderen Epochen und weit über den Literaturbetrieb hinaus konstatieren […]“[4]
[1] „Es muß nur noch die negative Ästhetik – die Derrièregarde – den Saal räumen, damit das postmoderne Publikum sich endlich unbeschwert unterhalten kann.“[5]
[1] „Die Derrièregarde der Germanistik verteidigt daher weiterhin ihr Leben in der Vergangenheit – […]“[6]
[1] „Hier deutet sich eine Dialektik der Derrièregarde an: […]“[7]
[1] „In den Berliner Jahren, den politischesten seiner Entwicklung, hat Kracauer sich einmal über sich als Derrièregarde der Avantgarde mokiert.“[8]
[1] „Es muß nur noch die negative Ästhetik – die Derrièregarde – den Saal räumen, damit das postmoderne Publikum sich endlich unbeschwert unterhalten kann.“[9]


Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Derrieregarde.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. Von Hans von Trotha. Deutschlandfunk Kultur, 31. Oktober 2013, abgerufen am 14. Mai 2022.
  2. Klaus-Ulrich Pech: Literatur zur Vermittlung von Wissen und Weltkenntnis. In: Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Von 1800 bis 1850. J. B. Metzler, Stuttgart 1998 (Zitiert nach Google Books)
  3. Jost Hermand: Die Wenigen und die Vielen. Trägerschichten deutscher Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Böhlau, Köln 2017 (Zitiert nach Google Books)
  4. Dirk Niefanger, Werner Wilhelm Schnabel: Johann Klaj. Akteur – Werk – Umfeld. de Gruyter, Berlin 2019 (Zitiert nach Google Books)
  5. Herbert Arlt: Jura Soyfer, Europa, multikulturelle Existenz. Internationales Kolloquium, Saarbrücken, 3.-5. Dezember 1991. Röhrig, St. Ingbert 1993, Seite 146 (Zitiert nach Google Books)
  6. Jost Hermand: Fünfzig Jahre Germanistik. Peter Lang, 2009, Seite 152 (Zitiert nach Google Books)
  7. Norbert Bolz: Philosophie nach ihrem Ende. Boer, 1992, Seite 119 (Zitiert nach Google Books)
  8. Neue deutsche Hefte. Band 11, 1964, Seite 23 (Zitiert nach Google Books)
  9. Herbert Arlt (Herausgeber): Jura Soyfer, Europa, multikulturelle Existenz. W.J. Röhrig, 1993, Seite 146 (Zitiert nach Google Books)