Diskussion:linden

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Regelmäßiges Verb[Bearbeiten]

Da es sich um ein österreichisches Verb handelt, das vor allem in Kärtnten umgangssprachlich gebraucht wird, ist primär das Österreichische Wörterbuch für Fragen der Konjugation heranzuziehen.

Sieht man dort etwa beim Verb binden nach, so wird dort „band/gebunden“ für Präteritum und Partizip II angegeben. Diese Informationen werden im Kapitel Konjugation der Verben (Zeitwörter) ergänzt um Präsens Imperativ (bind/binde), Konjunktiv I und Präteritum Konjunktiv II (bände).

Für das Verb linden sucht man derartige Informationen jedoch vergeblich! Woraus geschlossen werden muss, dass es sich heute um ein regelmäßiges Verb handelt. Jedoch findet sich beim Stichwort ein Verweis auf „Gelundene der, -n/-n, auch Glundne: eine Kärtner Käsespezialität; glund[e]ner Käse“. Im Umkehrschluss lässt sich vermuten, dass in der Vergangenheit eine starke Konjugation vorhanden war, wobei das Partizip II demnach gelunden geheißen hat und erhalten geblieben ist.

In den Beispielen konnte ich den Gebrauch der Präteriutmform lindete und das Partizip II gelindet nachweisen. Daher habe ich in der Flexion:linden vorerst eine regelmäßigen Konjugation aufgenommen, wobei für „Partizip+=gelunden“ eingetragen wurde.

Die fiktiven Formen des Präteritums lund, lünde, lunden, lünden, lundest, lündest, lundet, lündet erscheinen mir nicht nachweisbar (siehe auch Verzeichnis:Deutsch/Unregelmäßige_Konjugation#Ablautmuster:_i‒u‒(ü)‒u) und gehören gelöscht. Es sei denn, es liegen noch – mir verborgene - Quellen vor, um deren Angabe ich dringend ersuche, soferne sie vorhanden sind.

Beste Grüße an Hanzlan und Udo T.
Alexander Gamauf (Diskussion) 17:19, 29. Sep. 2020 (MESZ)[Beantworten]

Also ich bin bei diesem speziellen (österreichischen) Verb völlig überfragt. Ich akzeptiere alles, was die "Einheimischen" dazu sagen können... ;o) Gruß --Udo T. (Diskussion) 17:24, 29. Sep. 2020 (MESZ)[Beantworten]
Servus, Udo und Alexander!
Ich habe diesbezüglich eine E-Mail an die Redaktion des Österreichischen Wörterbuchs geschickt, um sozusagen eine "amtliche" Bestätigung einzuholen. Die Quellenlage ist leider sehr dürftig. Im Artikel aus derstandard.at Der Wohlklang der Baou schreibt der Autor tatsächlich "gelindet", bekommt dafür allerdings auch eine Rüge in Form eines Kommentars ""Fertig gelindet ist..." Noch natürlicher wäre wohl "gelunden", oder?!" eines Users. Die regelmäßige Partizip-Form dürfte sich für viele daher doch etwas ungewohnt/falsch anhören. Andererseits wird sie mittlerweile sehr oft verwendet, wie deine Quellen bestätigen. Die Präteritumform ist in Österreich naturgemäß schwierig zu finden, weil kaum gebraucht, allerdings gibt es dafür einen Beleg aus einem Wörterbuch von Matthias Lexer, erschienen 1863, aus dem hervorgeht, dass zu dieser Zeit unter dem Stichwort „lind’n, lund, gelund’n“ das Rösten von Mehl in einer eisernen Pfanne verstanden wurde [1]. So schreibt es zumindest das Bundesministerium für Landwirtschaft, Tourismus und Regionen. Die Originalquelle, also das Wörterbuch, habe ich bisher noch nicht gefunden. Ganz aus der Luft gegriffen ist die unregelmäßige Konjugation somit also nicht.
Ich hoffe, das hilft weiter.
Beste Grüße, --Hanzlan (Diskussion) 17:35, 29. Sep. 2020 (MESZ)[Beantworten]
Ich denke, im Verbreitungsgebiet dieses Wortes sind das Präteritum und sein nach herrschender Grammatik gebildeter Konjunktiv unüblich. Grüße, Peter, 17:49, 29. Sep. 2020 (MESZ)[Beantworten]
Ja, dem stimme ich zu, Peter. Unüblich sind diese Formen im Verbreitungsgebiet zumindest in der gesprochenen Umgangssprache sicherlich, aber sie sind trotz alledem belegt und könnten ja theoretisch geschrieben werden, wenn man sich "in der Schriftsprache ausdrücken" möchte. Ich habe das Wörterbuch mittlerweile gefunden. Es handelt sich hierbei um folgendes Werk:
Kärntisches Wörterbuch: Mit einem Anhange: Weihnacht-Spiele und Lieder aus Kärnten
Lexer, Matthias
Leipzig : S. Hirzel ; 1862
Bei Google Books gibt es das entsprechende Digitalisat. Dort steht auf Seite 180 "lind'n, lund, gelund'n, und auch schw. Vb. rösten, namentlich das Mehl in einer eisernen Pfanne, sterz lind'n; eine eiserne lindtrein St. Veit 1784." Quelle: [2]
Da der Autor sowohl die unregelmäßige als auch regelmäßige Konjugation angibt, sollten wir hier, ähnlich wie bei "backen", auch beide nennen, oder?
LG, --Hanzlan (Diskussion) 17:58, 29. Sep. 2020 (MESZ)[Beantworten]