Cancel Culture

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Cancel Culture (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Die Getrenntschreibung Cancel Culture ist gemäß dem amtlichen Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung nicht korrekt (richtig: Cancel-Culture oder Cancelculture).
Singular Plural
Nominativ die Cancel Culture
Genitiv der Cancel Culture
Dativ der Cancel Culture
Akkusativ die Cancel Culture

Alternative Schreibweisen:

Cancel-Culture, Cancelculture

Worttrennung:

Can·cel Cul·ture, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈkɛnt͡sl̩ˌkalt͡ʃɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Cancel Culture (Info)

Bedeutungen:

[1] systematische Bestrebung eines zumindest teilweisen sozialen Ausschlusses von Personen oder Organisationen, denen bestimmte Aussagen beziehungsweise Handlungen vorgeworfen werden, die nach Ansicht der Personen, die den Ausschluss betreiben, unerwünscht sind

Beispiele:

[1] „In der Pressemitteilung heißt es weiter, vielerorts sei an den Universitäten ein Klima entstanden, in dem abweichende Positionen und Meinungen an den Rand gedrängt und moralisch sanktioniert würden. Die Wissenschaftler schreiben: ‚Cancel Culture und Political Correctness haben die freie und kontroverse Debatte auch von Außenseiterpositionen vielerorts an den Universitäten zum Verschwinden gebracht.‘“[1]
[1] „Cancel Culture ist die neueste Spielart einer politischen Korrektheit, die in den 1990er Jahren aus den USA nach Europa und Deutschland schwappte. Durchaus konventionelle Positionen und Themen werden als ‚inakzeptabel‘ eingestuft, in die Nähe von Rassismus, Sexismus oder Faschismus gerückt und damit gewissermaßen ‚gecancelt‘.“[2]
[1] „Die Absage des Vortrags sieht der 67-jährige Ökonom als exemplarischen Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit. ‚Die Cancel Culture ist für die Sozialwissenschaften inzwischen ein großes Problem, weil sie eine erhebliche Schieflage bewirkt, was noch veröffentlicht wird, welche Forschung noch erlaubt ist und welche Themen die Leute auswählen‘, sagte Clark der F.A.Z.“[3]
[1] „Diese Einigung ist im Grunde nichts anders als das Ergebnis einer politischen Erpressung. Das wird beschönigend gerne ‚Cancel Culture‘ genannt: Entweder ihr tanzt nach der Pfeife einer sich moralisch überlegen fühlenden Minderheit - oder gar nicht.“[4]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Cancel-Culture.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Wikipedia-Artikel „Cancel Culture
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Cancel Culture“ (nur im ZDL-Regionalkorpus)

Quellen:

  1. Oliver Kaever: Wissenschaftler schließen sich gegen »Cancel Culture« zusammen. In: Spiegel Online. 3. Februar 2021, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 3. September 2022).
  2. Ansgar Graw: Angriff auf die Meinungsfreiheit: Wenn man bestimmte Bücher nicht mehr ausleihen darf. In: FOCUS Online. 16. Juli 2021, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 3. September 2022).
  3. Philip Plickert: Der Ökonom, das böse Buch und die Cancel Culture. In: FAZ.NET. 27. Februar 2021 (URL, abgerufen am 3. September 2022).
  4. Hugo Müller-Vogg: Sombrero-Streit zeigt, wie uns eine laute Minderheit in ein Korsett zwängt. In: FOCUS Online. 18. April 2023, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 18. April 2023).