Rinnsal

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Rinnsal (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Rinnsal die Rinnsale
Genitiv des Rinnsals
des Rinnsales
der Rinnsale
Dativ dem Rinnsal den Rinnsalen
Akkusativ das Rinnsal die Rinnsale

Worttrennung:

Rinn·sal, Plural: Rinn·sa·le

Aussprache:

IPA: [ˈʁɪnˌzaːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rinnsal (Info)

Bedeutungen:

[1] sehr kleines, sacht fließendes Gewässer
[2] Flüssigkeit, die in einer kleineren Menge irgendwohin rinnt

Herkunft:

Ableitung vom Stamm des Verbs rinnen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -sal; in dieser Bedeutung seit dem 19. Jahrhundert bezeugt, älter Rinnsel; im 16. Jahrhundert in der Bedeutung Flussbett, Rinne; im 15. Jahrhundert rinsel, rintzelLab[1]

Synonyme:

[1] Bach, Gerinne, Wässerchen

Beispiele:

[1] „Die Saison ist rum und der Neckar ein Rinnsal.[2]
[1] „Dieses Jahr ist der Fluß, der hier Firat heißt, schon jetzt im Juni vom mächtigen Strom zum spärlichen Rinnsal geschrumpft.“[3]
[1] [Klimakrise – Trockenheit in Südeuropa 2022:] „Der Po, eigentlich ein mächtiger Strom, hat sich in ein trauriges, schmales Rinnsal verwandelt.“[4]
[1] „Der Tungufluß fließt ruhig und breit in seinen tiefen Rinnsalen und ergießt sich östlich vom Bischofssitz Skálholt in den Hvitfluß, den Jökullstrom.“[5]
[2] „Sie starrte hinab auf das bleiche Antlitz, über das sich jetzt ein dünnes rotes Rinnsal hinzog.“[6]
[2] „Schwarze Rinnsale liefen die schwarzen Scheiben hinab.“[7]
[2] „Ganz profan gossen Männer schwungvoll Wasser über den Boden und schrubbten, während die Fahrgäste über die sich ausbreitenden Rinnsale hinwegstiegen.“[8]
[2] „Pavel schloss die Augen und versuchte sich an das letzte Mal zu erinnern, dass er Fleisch gegessen hatte. Als er die Augen wieder öffnete, sabberte er, wie ein Rinnsal rann ihm die Spucke übers Kinn.“[9]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Rinnsal
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rinnsal
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRinnsal
[1, 2] Duden online „Rinnsal
[1, 2] The Free Dictionary „Rinnsal

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1130.
  2. Stuttgarter Zeitung 1995, zitiert nach myDict.com „Rinnsal
  3. Welt 1996, zitiert nach mydict.com Eintrag „Rinnsal“
  4. Michael Braun: Trockenheit in Südeuropa: Norditalien geht das Wasser aus. In: taz.de. 19. Juni 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  5. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 161. Isländisch 1943-1946.“
  6. Claus D. Wagner: An der Kette in Puerto Limon. Das dramatische Schicksal einer deutschen Schiffsbesatzung. Kabel, Hamburg 1996, ISBN 3-8225-0361-4, Seite 103
  7. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 105. Englisches Original 1970.
  8. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 163.
  9. Tom Rob Smith: Kind 44. 8. Auflage. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2010 (übersetzt von Armin Gontermann), ISBN 978-3-442-47207-9, Seite 9.