Refugium

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Refugium (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Refugium die Refugien
Genitiv des Refugiums der Refugien
Dativ dem Refugium den Refugien
Akkusativ das Refugium die Refugien

Worttrennung:

Re·fu·gi·um, Plural: Re·fu·gi·en

Aussprache:

IPA: [ʁeˈfuːɡi̯ʊm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Refugium (Info)

Bedeutungen:

[1] Schutzhütte, bei der die Möglichkeit besteht, vorübergehend Unterkunft zu beziehen
[2] allgemein: Rückzugsraum, ein Rückzugsgebiet oder Zufluchtsort

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von lateinisch refugium → la entlehnt, einer Ableitung zum lateinischen Verb refugere → la (fliehen, flüchten, weichen)[1]

Synonyme:

[1] Schutzhütte
[2] Rückzugsort, Rückzugsraum, Rückzugsgebiet, Ruheort, Schutzraum, Zuflucht, Zufluchtsort

Oberbegriffe:

[1] Ort

Beispiele:

[1] „Die Gebäude sind niedrig und fensterlos: künstliche Höhlen, erwärmt von Feuerstellen, Refugien bei zehn oder 20 Grad Frost in jenen Monaten, an denen die Sonne nur wenige Stunden am Tag zu sehen ist.“[2]
[2] Dieses Naturschutzgebiet ist ein wahres Refugium für bedrohte Tierarten.
[2] „Ich suchte weiter nach meinem Refugium, in dem ich fröhlich alt werden könnte ohne den Zwang, über die Jahre hinaus jung bleiben zu wollen.“[3]
[2] „1654 wurden die Niederländer aus ihrem letzten Refugium in Brasilien, der Hafenstadt Recife, vertrieben.“[4]
[2] „Wunderkammern waren in der Spätrenaissance und dem Barock Refugien des Außergewöhnlichen.“[5]
[2] „Wahrscheinlich wurde Beringia zu einem Refugium mit relativ gemäßigtem Klima zwischen Eiswüsten im Osten wie Westen.“[6]
[1] „Die Massivität, mit der es nun aus seinen Refugien hinaus in die Straßen und Bürgersteige drängte, machte jede Hoffnung zunichte, es könnte im Laufe des Winters auf mysteriöse Weise zu einem harmlosen Stadtgras mutiert sein wie seinerzeit die Wasserpest.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Refugium
[2] The Free Dictionary „Refugium
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Refugium
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRefugium

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Refugium“, Seite 751.
  2. Cay Rademacher: Kurs auf Vinland. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 131-142, Zitat Seite 135.
  3. Angelika Schrobsdorff: Jericho. Eine Liebesgeschichte. Dritte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, ISBN 3-423-12317-6, Seite 40.
  4. Annette Bruhns: Ein Reich aus Zucker und Gold. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 20-29, Zitat Seite 27.
  5. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 14.
  6. Frank Patalong: Gekommen, um zu bleiben. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 1, 2023, Seite 34-39, Zitat Seite 37.
  7. Bernhard Kegel: Gras. Dörlemann, Zürich 2023, ISBN 978-3-03820-138-0, Seite 24.