Diskussion:ballestern

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

bolzen[Bearbeiten]

„Synonyme: [1] hochdeutsch: kicken, bolzen“ Also, was ein Bolzplatz ist, weiß ich erst, seitdem ich in Deutschland wohne. Für mich ist bolzen bundesdeutsch, aber nicht „hochdeutsch“, was auch immer damit gemeint sein soll. Gruß in die Runde, Peter -- 11:52, 25. Sep. 2016 (MESZ)[Beantworten]

Von Alexander erledigt. Danke, Peter -- 15:42, 25. Sep. 2016 (MESZ)[Beantworten]

Imperativ[Bearbeiten]

@Udo: Bei Dialektausdrücken ist die Angabe von Formen wie „es würde ballestert gewesen sein“ im Flexionseintrag m. E. ohnehin fragwürdig, allerdings lautet der Imperativ Plural in der in Wien gesprochenen Form wahrscheinlich wirklich „ballesterts!“. Gruß, Peter -- 11:57, 25. Sep. 2016 (MESZ)[Beantworten]

Naja, da ich des Wienerischen nicht mächtig bin, werden sich Du und/oder Alexander dann um die Flexbox und -tabelle kümmern müssen ;o) Gruß --Udo T. (Diskussion) 12:00, 25. Sep. 2016 (MESZ)[Beantworten]

Etymologie[Bearbeiten]

Ist ein etymologischer Bezug zu „palestra“ nachweisbar? Hier (Google Books) wird er scheint's verneint. Der Duden führt das Lemma auf Ball zurück, was m. E. eraber ebenso eine Volksetymologie sein könnte. Peter -- 15:29, 25. Sep. 2016 (MESZ)[Beantworten]

Palläster, Paläster und Balläster[Bearbeiten]

Sicherlich ist das Palästern/Ballestern der Wiener eine Ableitung von einer Schusswaffe - zunächst einer Art Armbrust, dann einer Art (Schrot-)Flinte (und deren Munition) -, die sich als „Pal(l)äster“ mehrfach in Google-Books findet, z.B.:

• Wilhelm Blumenhagen, „Der Wilddieb, oder die heiße Probe“, in „Lesefrüchte" München 1829, S. 7: Glaubst Du, ein Jäger fürchte solchen Schnapphahn? die Büchse herunter vom Backen, oder meine Palläster lehren Dich Respect."

• In Sämmtliche Schriften 2, Stuttgart 1843, S. 191: „meine Paläster

• Das Ausland. 24. Jg. Stuttgart 1851, Leider fanden wir nur die Leiche desselben, die mehrere Palläster in der Brust hatte. Bei diesem Anblick fing das Blut der Indianer zu sieden an und die wildeste Rachewuth blitzte aus ihren Augen

• Christian Friedrich Daniel Schubart, „Chronik“, Stuttgart 1791, S. 422: Was denkt also der Strasburger Stiefbruder, der immer den Palläster gespannt hat und ihn abdrükt auf jeden, an dem er eine Aristokratennase entdeken will, daß er auch auf mich seine Pfeile schießt

• Laut Anmerkung bei Bernd Jürgen Warneken, „Schubart, der unbürgerliche Bürger“, Frankfurt 2009, ist „Balläster“ eine Armbrust. Das mag wohl dort zutreffen, wo Pfeile im Spiel sind, das ist aber nur manchmal der Fall, auch von „Büchse“ und „Flinte“ ist ja die Rede. Laut Anmerkung zu Schubarts Werken in einem Band im Aufbau-Verlag (S. 362) ist Paläster die gröbste Schrotsorte , was bei anderen Gelegenheiten ebenfalls sinnvoll ist Da wird jedenfalls geschossen und von Schüssen ist ja auch im Fußball die Rede.

Fallen allerdings, mit denen wohl nicht geschossen wird, sind die „Palläster“ offenbar im folgenden Text aus Krain:

• Franz Anton von Steinberg, „Gründliche Nachricht von dem in dem Inner-Krain gelegenen Czirknitzer See“, Laibach 1758: dieses Pillich-Fang-Zeig, welches die Bauern Semuster, auf teutsch einen Palläster nennen (S 62) // diejenigen, welche mit dem Palläster gefangen sind (S.71) // wie von ihm viele hundert dergleichen Pilliche mit dem aufgestellten Palläster wären gefangen worden (S. 75) // mit dem gespannten Palläster versehene Bäumgen (S. 78)

Von letzterer Bedeutung jedoch kann dann das wienerische Ballestern/Palästern kaum herzuleiten sein.

Was allerdings das Schießgerät anlangt, da finden sich unter der Schreibung Balläster 2 Passagen mit interessantenen Hinweisen: • „Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen in Wien“ (1966): Der Name Balläster, von „Ballista“ abgeleitet, lässt erkennen, dass diese Waffe nicht für den directen Schuss, sondern zum wenn auch sehr flachen Bogenschusse diente. Als Geschosse verwendete man Stein- oder Thon-, selten Bleikugeln.

• „Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg“ (1862): Der Balläster, die kleinste Art der Armbrust, war ganz von Eisen und hatte unter dem Abdrücker eine Einrichtung zum Spannen der Sehne. Die Balläster verdrängten die einfache Armbrust und erhielten sich in Deutschland bis zu den Zeiten Kaiser Carls V. [...] Für die Jagd behielten diese Stahlschüsse noch lange den Vorzug, nachdem die Feuerwaffen schon eingeführt waren [ ...]., weil man durch das starke Knallen der Feuerröhren das Wild zu verscheuchen fürchtete --Marschner (Diskussion) 21:37, 19. Dez. 2016 (MEZ)[Beantworten]