Diskussion:Zelluloid

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Plural?, Worttrennung?, Aussprache?[Bearbeiten]

Gesucht werden fünf mindestens Beispiele, die einen Plural von Zelluloid in vertrauenswürdigen Quellen benutzen (nicht Wikipedia):

  1. „Zelluloid ist eine Gruppe thermoplastischer Kunststoffe die aus Cellulosenitrat unter Hinzufügen von Campher als Weichmacher entstehen. Zelluloide sind schmelzbar und verformbar.“[1]
  2. „Als Celluloid bzw. Zelluloid bezeichnet man eine Gruppe von Verbindungen, die aus Nitrozellulose und Kampfer gewonnen werden. Der leicht verform- und schmelzbare Kunststoff wird als das erste Thermoplast angesehen. Als solche fanden Zelluloide im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts breite Anwendungsmöglichkeiten, man gewann daraus u. a. Messergriffe, Kämme und Spielzeuge.“[2]

Beide Quellen erscheinen mir nicht geeignet für einen "guten Beleg." Die erste Quelle hat keinerlei journalistischen Background. Im zweiten Beispiel erkennt man Indizien, bei Wikipedia: Zelluloid Anleihen gemacht zu haben.
Auf sechs Seiten Google Books sieht man einige wenige Plurale, leider nicht als vollständige zitierfähige Sätze und mindestens meist um die 100 Jahre alt. Also auch nicht unbedingt gut.
In der gesamten deutschen Wikisource, die ja auch alte Quellen hat, gibt es z.Zt. keine einzige Verwendung des Plurals. Im Moment lehne ich die Ergänzung des Plurals ab. Weitere zitierfähige Beispiele sind gerne gewünscht. --Jeuwre (Diskussion) 19:07, 7. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

  • „Unter diesen Umständen war eine Veränderung an den verschiedenen Zelluloiden nicht zu erkennen.“[3]
  • „Zwischen Zelluloiden amerikanischer Firmen und solchen europäischen Ursprunges konnte weder nach Zusammensetzung noch Verhalten ein erheblicher Unterschied festgestellt werden.“[4]
  • „Bedenken sind gerechtfertigt gegenüber Zelluloiden mangelhafter Beschaffenheit.“[5]
  • „Sie verdrängten allmählich die Drückermassen, Zelluloide, Duroplaste, Wachstuche und Pappen.“[6]
  • „Die nach dem Verfahren des Patentes 80776 hergestellten Zelluloide, in welchen der Kampfer durch die Säurederivate primärer aromatischer Amine ersetzt ist, besitzen die unangenehme Eigenschaft, nach kurzer Zeit durch Kristallausscheidung völlig undurchsichtig zu werden.“[7]

-- Peter -- 22:32, 7. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

  • Zelluloide, Schiefer, Marmor und Bakelit sind in dieser Reihenfolge in steigendem Maße weniger konstant.“[8] -- Peter -- 07:50, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
  • „Die Zellulose, die für die moderne Technik außerordentlich wichtig ist, werden doch daraus Sprengstoffe, Zelluloide, Kinematographenfilms etc. hergestellt, wird durch Pressen der Nitrozellulose durch feinste Düsen und Verspinnen der gebildeten Fäden zu einem dicken Faden als künstliche Seide in den Handel gebracht.“[9]-- Peter -- 10:10, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Hallo Peter, vielen Dank für das Zusammentragen der schönen Beispiele. Sind diese als Belege hinreichend? Nun, angesichts des Chemie-Themas schreiben ja offensichtlich Fachleute. Andererseits, da sie ja überwiegend älteren Datums sind, frage ich mich: Muss man den Plural als veraltet ansehen? Was meinst Du? Viele Grüße --Jeuwre (Diskussion) 08:31, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Ich (persönlich) würde zu „veraltet“ neigen, möchte mich aber nicht dem Vorwurf aussetzen, dass diese Kontextangabe unbelegt wäre. Gruß und Dank für deine sorgfältige Arbeit, Peter -- 08:34, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Nur noch ein Gedanke: Gibt es eigentlich weitere chemische Stoffe auf [-ɔɪ̯t] (mit oder ohne Plural), so dass man eine Analogie bilden könnte? (Mir fallen leider keine ein.) --Jeuwre (Diskussion) 08:53, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Bei Prüfung der unter dem Suffix -oid genannten Chemikalien ergibt sich, dass Zelluloid im Deutschen anscheinend die Einzige ist, die mit der Endung [-ɔɪ̯t] gesprochen wird. Damit erscheint erklärbar, warum es nach dem Duden die seltene Aussprache [t͡sɛluloˈiːt] gibt: ein Plural wird meines Erachtens ausschließlich [t͡sɛluloˈiːdə] gesprochen worden sein, ein [t͡sɛluloˈlɔɪ̯də] erscheint mir unwahrscheinlich. --Jeuwre (Diskussion) 09:45, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Im „Duden-Wörterbuch chemischer Fachausdrücke“ steht unter „Celluloid“: „Cel|lu|loid [seltener auch ...loˈi:t; Cellulose u. -oid], das; -s; GS: Zelluloid; Syn.: Zellhorn: durchsichtiger, elastischer, brennbarer Kunststoff aus mit Campher weichgemachtem Cellulosenitrat.

Und unter „-oid“ dann: „-o|id [über lat. -oidum zu griech. -oeidés = -ähnlich u. homoeidés = Gleichartigkeit“.

Für mich ist das ziemlich inkonsequent. Wenn dort als Herkunft Cellulose u. -oid angegeben wird und unter „-oid“ die Trennung „-o|id“, dann muss meines Erachtens die Trennung fast schon zwingend „Cel·lu·lo·id“ bzw. „Zel·lu·lo·id“ lauten. Dies erst recht, wenn auch die Aussprache [t͡sɛluloˈiːt] möglich sein soll. Gruß --Udo T. (Diskussion) 11:37, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Und dann auch noch Zel·lu·lo·i·de wie zelluloide. Gruß, Peter -- 12:14, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Ja, sicherlich, das ergäbe sich ja dann automatisch. Gruß --Udo T. (Diskussion) 12:21, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]
@Udo: Gute Recherche! Ich schließe mich Eurer Meinung an. --Jeuwre (Diskussion) 12:26, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Hm, es wird immer undurchsichtiger. Bei „Zelluloid“ wird laut ÖWB „Zel|lu|lo|id“ getrennt, während das ÖWB bei „Celluloid“ die Trennung „Cel|lu|lo̲i̲d“ angibt. Da ber nun „Zel|lu|lo|id“ belegt ist, trage ich das umseitig ein. Gruß --Udo T. (Diskussion) 12:36, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Seid ihr sicher, dass im Plural [t͡sɛluˈlɔɪ̯də] gesprochen wird? Das halte ich für unwahrscheinlich. Meines Erachtens wurde (wegen des chemischen Hintergrunds in Analogie zu Opioide, Alkaloide, Steroide, etc.) und wegen der von Dir angesprochenen Trennung, Udo, ausschließlich [t͡sɛluloˈiːdə] verwendet. --Jeuwre (Diskussion) 12:51, 8. Dez. 2018 (MEZ)[Beantworten]


Quellen:

  1. Kunststoff-Lexikon – Zelluloid. kern.de, Kern GmbH, Großmaischeid, Deutschland, abgerufen am 7. Dezember 2018 (Deutsch).
  2. Es begann im 19. Jahrhundert – Zur Geschichte des Celluloidfilms. Arbeits- & Interessengemeinschaft Celluloidfilm, abgerufen am 7. Dezember 2018 (Deutsch).
  3. Kolloidchemische Beihefte. Band 6, T. Steinkopff, 1914, Seite 112 (Zitiert nach Google Books)
  4. Kunststoffe. Band 11, 1921 (Zitiert nach Google Books)
  5. Chemisches Zentralblatt. Akademie-Verlag, 1906, Seite 1146 (Zitiert nach Google Books)
  6. Ulrike Lischewsky: Sonneberger Puppen- und Plüschspielzeugproduktion. Frankenschwelle, 1998, Seite 74 (Zitiert nach Google Books)
  7. Adolf Winther: Organische Verbindungen. A. Töpelmann, 1908, Seite 1372 (Zitiert nach Google Books)
  8. C. Zwikker: Technische Physik der Werkstoffe. Springer, Berlin 1942, Seite 136 (Zitiert nach Google Books)
  9. Österreichische Rundschau. Bände 31–32, C. Konegen, 1912, Seite 426 (Zitiert nach Google Books)