Rabatz

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Rabatz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Rabatz
Genitiv des Rabatzes
Dativ dem Rabatz
Akkusativ den Rabatz

Worttrennung:

Ra·batz, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ʁaˈbat͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rabatz (Info)
Reime: -at͡s

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: lautes Treiben, Aufruhr, Krach (auch als Ausdruck von Protest)

Herkunft:

Das Wort erscheint erst im 19. Jahrhundert - nach Kluge im 20. Jahrhundert - in der deutschen Sprache, seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Gemeinsam mit dem obsoleten Verb rabatzen könnte es über das Berlinische vom polnischen rąbać "schlagen, hauen" abstammen. Möglich ist aber auch, dass rabatzen (und weitere Formen wie rabanzen) Streckform zu einem der deutschen Verben ratzen oder ranzen "balgen, herumtoben, brünftig sein" ist.[1][2] Auch ein Zusammenhang mit mittelfranzösisch rabascher und altfranzösisch rabaster "Lärm machen" (von Kobolden) ist denkbar.[3]

Synonyme:

[1] Krach, Krawall, Lärm, Radau, Terz m, Tumult

Gegenwörter:

[1] Ruhe, Stille

Beispiele:

[1] Kinder, hört endlich mit dem Rabatz auf!
[1] Es gab großen Rabatz, als die Entscheidung bekannt wurde.
[1] Bunt geschminkt als wilde Tiere zogen sie anschließend mit viel Rabatz durch die Stadt. (Internetbeleg)
[1] „Sie machte richtig Rabatz in der Karre.“[4]
[1] „In der Spiegelgasse 1 wurde das "Cabaret Voltaire" eröffnet. Das war eine Ansammlung von jungen Leuten, die kreativ waren und Rabatz machen wollten.“[5]

Redewendungen:

Rabatz machen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rabatz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRabatz
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Rabatz
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Rabatz
[1] The Free Dictionary „Rabatz
[1] Duden online „Rabatz
[1] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Corinna Demme: Der Rabatz. In: Deutsche Welle. 25. Februar 2022 (Redaktion: Beatrice Warken, Text und Audio zum Download, Dauer: 01:27 mm:ss, URL, abgerufen am 25. Februar 2022).

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ratzen
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ranzen
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Rabatz“, Seite 738.
  4. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 27.
  5. Uraufführung - Operette Cabaret Voltaire – "Wenn Offenbach, Strawinsky und Weill sich in der Kneipe treffen". In: Bayerischer Rundfunk. 6. September 2016 (Interview mit Peter Stangel, URL, abgerufen am 25. Februar 2022).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Rabatts