Hyäne

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Hyäne (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Hyäne die Hyänen
Genitiv der Hyäne der Hyänen
Dativ der Hyäne den Hyänen
Akkusativ die Hyäne die Hyänen
[1] Tüpfelhyäne
[1] Eine Tüpfelhyäne und mehrere Schakale fressen einen Springbock

Worttrennung:

Hy·ä·ne, Plural: Hy·ä·nen

Aussprache:

IPA: [hyˈɛːnə], [hyˈʔɛːnə], [hiˈɛːnə], [hiˈʔɛːnə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hyäne (Info)
Reime: -ɛːnə

Bedeutungen:

[1] Zoologie: in Afrika und Südwestasien beheimatetes, oberflächlich hundeähnliches, systematisch jedoch katzenartiges[1][2][3] Raubtier, das sich vor allem von Aas ernährt; ein Vertreter von [3]
[2] übertragen, emotional: eine ungehemmt egoistische Person ohne jegliche Skrupel
[3] Zoologie, nur Plural: eine Familie der Ordnung der Raubtiere

Herkunft:

bezeugt in den althochdeutschen Formen hijēna → goh, ijēna → goh und erst wieder später in den frühneuhochdeutschen Formen hienna und hientier; ins Althochdeutsche wurde es vom lateinischen hyaena → la entlehnt, welches seinerseits dem griechischen ὕαινα (hyaina→ grc entstammt; dort wurde es der Form nach von dem Wort ὕς (hys→ grc für „Schwein“ abgeleitet, wobei das Benennungsmotiv jedoch unklar bleibt; man vermutet, die Benennung gehe auf den borstigen Rücken des Tieres zurück[4]

Synonyme:

[3] wissenschaftlich: Hyaenidae

Oberbegriffe:

[1] Raubtier, Säugetier, Tier
[3] Raubtiere, Säugetiere, Chordatiere
[3] wissenschaftlich: Carnivora, Mammalia, Chordata

Unterbegriffe:

[2] Finanzhyäne
[3] Erdwolf, Schabrackenhyäne, Streifenhyäne, Tüpfelhyäne

Beispiele:

[1] Hyänen zeichnen sich durch ihren markanten, an Gelächter erinnernden Ruf aus.
[1] „Neuere Literatur über die Hyäne ist etwas weniger emotionsgeladen, aber nicht weniger furchteinflößend.“[5]
[1] „Ein nie gesehenes goldgrünes Licht lag über der Landschaft und in der Ferne lachten die Hyänen.“[6]
[2] Der Geschäftsmann ist die reinste Hyäne.
[2] „Die Hyäne hatte gelogen und wußte das; sie wußte auch, daß ich in der Klemme saß, da ich ihn nicht als Lügner bezeichnen konnte, ohne sein Gebrüll hervorzurufen.“[7]
[2] „Er nahm von den Reichen der Besatzungszeit, von den Hyänen der Währungsreform, von den Neureichen des Wirtschaftswunders.“[8]
[3] „Die Hyaenidae (Hyänen) sind geologisch jung und leiten sich von den miozänen Schleichkatzen her.“[9]

Redewendungen:

[1] wie die Hyänen: wild auf etwas stürzend

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] die reinste Hyäne sein, eine richtige Hyäne sein

Übersetzungen[Bearbeiten]

[3] Wikipedia-Artikel „Hyäne
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hyäne
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHyäne
[2] Günther Kempcke, Barbara Seelig, Birgit Wolf: Wörterbuch, Deutsch als Fremdsprache, 1. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1999. Seite 503 ISBN 3-110-14639-8

Quellen:

  1. MICHAEL ALLABY. "Feloidea." A Dictionary of Zoology. 1999. Retrieved April 15, 2010 from Encyclopedia.com: http://www.encyclopedia.com/doc/1O8-Feloidea.html
  2. http://www.peri-life.de/fauna/mammalia_saeugetiere.html
  3. http://content.karger.com/produktedb/produkte.asp?typ=pdf&file=eci15154
  4. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 429
  5. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 9.
  6. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 166.
  7. Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 349. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
  8. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 10. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
  9. Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie, Elsevier München, 8. Auflage 2005, Seite 618

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hygiene