öffentlich

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öffentlich (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
öffentlich öffentlicher am öffentlichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:öffentlich

Worttrennung:

öf·fent·lich, Komparativ: öf·fent·li·cher, Superlativ: am öf·fent·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈœfn̩tlɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild öffentlich (Info)

Bedeutungen:

[1] so, dass es jeder benutzen darf
[2] vor den Augen aller

Herkunft:

mittelhochdeutsch „offenlich“, althochdeutsch „offanlīh“. Seit dem 13. Jahrhundert mit Gleitlaut -t-. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] publik
[2] offen

Gegenwörter:

[1, 2] geheim, privat

Unterbegriffe:

[1, 2] halböffentlich

Beispiele:

[1] Ich besitze keinen Wagen, deshalb benütze ich die öffentlichen Verkehrsmittel.
[1] „Pocketbikes sind für öffentliche Straßen nicht zugelassen.“[2]
[1, 2] „In Anbetracht dieser Tatsache ist Wagniserziehung heute leider ein öffentlich vernachlässigter Bildungsbereich, der einzelnen innovativen Eltern, Organisationen wie dem Deutschen Alpenverein oder der Erlebnispädagogik vorbehalten bleibt.“[3]
[2] „Die Linguistik sollte dies als Chance begreifen und sich in den entsprechenden öffentlichen Diskursen mit ihrem Fachwissen vernehmlich zu Wort melden.“[4]
[2] „Die in der Septuaginta enthaltenen, aber von der jüdischen Gemeinde in den Kanon nicht aufgenommenen Schriften bezeichnet man als Apokryphen, d. h. als verborgene, von der öffentlichen Verbreitung ausgeschlossene Schriften.“[5]
[2] Die Zahl der öffentlich bekannten Todesurteile und Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr [2017] weltweit gesunken.[6]
[2] „Vor zehn Jahren wurde der Missbrauch von Jugendlichen am Berliner Canisiuskolleg öffentlich.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] öffentliche Angelegenheiten/Anlagen/Einrichtungen/Gebäude/Kundgebungen/Orte/Plätze/Straßen/Veranstaltungen/Verkehrsmittel/Wege
[?] öffentliche Sicherheit/Verbreitung/Verwaltung

Wortbildungen:

[*] Öffentlichkeit, öffentlich-rechtlich, veröffentlichen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „öffentlich
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „öffentlich
[1, 2] Duden online „öffentlich
[1, 2] The Free Dictionary „öffentlich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalöffentlich

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „offen“
  2. Matthias Heinzel: Jugendlicher Raser droht: „Ich stech' dich ab!“. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 183, 8.8.2011, Seite 10.
  3. Holger Seidel, Siegbert A. Warwitz, Reinhard Zwerger: Sicherheit und Risiko. In: Zeitschrift Erleben und Lernen. Nummer 01, 2020, Seite 15-17, Zitat Seite 16.
  4. Jochen A. Bär, Thomas Niehr: Alternativen zum Elfenbeinturm. Die Linguistik will stärker in die Öffentlichkeit hineinwirken. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 2-5, Zitat Seite 3.
  5. wissen.de – Lexikon „Altes Testament, Apokryphen
  6. Amnesty International: Weniger Hinrichtungen und Todesurteile weltweit. In: Zeit Online. 12. April 2018, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. April 2018).
  7. Rainer Hank: Hanks Welt: Die Bischöfe sind Geisterfahrer. In: FAZ.NET. 2. Februar 2020 (URL, abgerufen am 7. Februar 2020).