Äon

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des Jahres 2006 das Wort der Woche.

Äon (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, n[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Äon das Äon die Äonen
Genitiv des Äons des Äons der Äonen
Dativ dem Äon dem Äon den Äonen
Akkusativ den Äon das Äon die Äonen

Anmerkung zum Genus:

In Österreich ist auch der sächliche Artikel gebräuchlich.[1]

Worttrennung:

Äon, Plural: Äo·nen

Aussprache:

IPA: [ɛˈoːn]
Hörbeispiele:
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Geologie: Erdzeitalter
[2] übertragen, meist im Plural: sehr langer, nach menschlichem Ermessen unüberschaubarer, unendlich erscheinender Zeitraum
[3] Zeitabschnitt der Weltgeschichte, Zeitalter

Herkunft:

Äon wurde im 18. Jahrhundert aus dem spätlateinischen aeōn → la m entlehnt, das auf das altgriechische αἰών (aiōn→ grcZeit, Zeitraum, Ewigkeit‘ zurückgeht.[2][3] Diesem liegt wiederum αἰεί (aiei→ grc ‚immer‘ zugrunde.[4]

Synonyme:

[1] Erdzeitalter, Zeitalter
[2] Ewigkeit

Gegenwörter:

[2] Augenblick, Moment

Oberbegriffe:

[2] Zeitraum

Unterbegriffe:

[1] Äonothem, Archaikum, Hadaikum, Phanerozoikum, Proterozoikum

Beispiele:

[1] Das Hadaikum ist der erste Äon in der Geologie.
[2] „Moor: Nein, nicht erschlagen! das Wort ist Beschönigung! - der Sohn hat den Vater tausendmal gerädert, gespießt, gefoltert, geschunden! die Worte sind mir zu menschlich - worüber die Sünde roth wird, worüber der Kannibale schaudert, worauf seit Äonen kein Teufel gekommen ist.“[5]
[2] „Äonen, nachdem die Sonne zur roten Riesin geworden ist, werden im Sternennebel noch immer verstreute Funksignale aufgefangen.“[6]
[2] „Als Jäger und Sammler hat sich der Mensch einst in Afrika entwickelt, und so hat er dort auch über Äonen gelebt.“[7]
[3] „Der Kalte Krieg hatte lange genug gedauert, um damals beiden Seiten seine Vergeblichkeit zu beweisen. Ein neuer Äon kündigte sich an. Fantasien vom Ende der Geschichte versprachen ein Goldenes Zeitalter.“[8]
[3] „Jetzt, im mandarinen Äon, glauben die Menschen nur noch an die Kaufkraft.“[9]
[3] „So trächtig schwärmten die Gedanken, daß sich die Menschen einbildeten, in der überstürzten Spanne von Jahrzehnten die Entwicklung eines Äons zu bewältigen.“[10]

Wortbildungen:

äonisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Äon
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÄon
[2] Duden online „Äon
[2, 3] Wahrig Fremdwörterlexikon „Äon“ auf wissen.de

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 57, Eintrag „Äon“.
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Äon
  3. Duden online „Äon“.
  4. Wahrig Herkunftswörterbuch „Äon“ auf wissen.de.
  5. Die Räuber Friedrich Schiller
  6. Jostein Gaarder, Maya
  7. Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 24-37, Zitat Seite 27.
  8. Michael Stürmer: Die Nato muss auf die Höhe der Zeit kommen. In: Welt Online. 24. Juni 2014, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 8. August 2015).
  9. Johan Dehoust: Gesellschaft-Dystopie "Das Ende unserer Tage": Aufstand im mandarinen Zeitalter. In: Spiegel Online. 27. Februar 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 8. August 2015).
  10. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 141. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Äonien, Ion, John