wissensbasiert

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wissensbasiert (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
wissensbasiert
Alle weiteren Formen: Flexion:wissensbasiert

Worttrennung:

wis·sens·ba·siert, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈvɪsn̩sbaˌziːɐ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wissensbasiert (Info)

Bedeutungen:

[1] auf Wissen und Erkenntnissen beruhend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) vom Substantiv Wissen, dem Fugenelement -s und dem Suffix -basiert

Sinnverwandte Wörter:

[1] evidenzbasiert, wissenschaftsbasiert

Beispiele:

[1] [Vereinigte Arabische Emirate:] […] „»Die politische Führung der VAE ist sich bewusst, dass der Wandel von der öl- zur wissensbasierten Wirtschaft unverzichtbar ist.«“[1]
[1] „Die wachsende Bedeutung einer wissensbasierten Wirtschaft und der fortschreitende Rückgang der Industrialisierung werden zu einem erhöhten Bedarf an qualifizierten und hochqualifizierten Arbeitskräften führen.“[2]
[1] „»Ohne diesen Beitrag, ohne dieses Bewusstsein, ohne eine zentrale Bedeutung bildungspolitischer Fragen in der Europapolitik können wir nicht vorankommen mit dem Ziel einer wissensbasierten Wirtschaft. Mehr und bessere Arbeitsplätze ohne bessere Bildung ist eine Illusion«, betont er.“[3]
[1] „Trotz allem ist der Weg zur wissensbasierten Volkswirtschaft noch weit.“[4]
[1] „Der Begriff der Wissensgesellschaft ist so populär wie verschwommen. Besonders zweifelhaft scheint die Prognose, die Industriegesellschaft werde durch ein neues, wissensbasiertes Gesellschaftsmodell abgelöst.“[5]
[1] „Brasilien exportiert überwiegend Rohstoffe und Agrarprodukte, aber kaum wissensbasierte Produkte, in denen die höchsten Wertschöpfungszuwächse zu erwarten sind.“[6]
[1] „»In den vergangenen 20 bis 25 Jahren waren es vor allem wissensbasierte Industrien oder Wirtschaftsbereiche, die Arbeitsplätze geschaffen haben.«“[7]
[1] „Es gibt wissensbasierte KI-Systeme, die auf Datenbanken zurückgreifen, um Probleme zu lösen.“[8]
[1] [Verschwörungstheorien:] „Studien zeigen, dass wissensbasierte Argumentation eine Wirkung haben kann.“[9]
[1] „Moderne Demokratien nehmen für sich in Anspruch, rational – also wissensbasiert – und zugleich demokratisch zu entscheiden.“[10]
[1] „Die Bezeichnung "wissensbasiert" ist hingegen in den Sozial- und Geisteswissenschaften kein feststehender Fachausdruck. Anders als die Bezeichnung "evidenzbasiert" stellt "wissensbasiert" keine bestimmten wissenschaftlichen, erkenntnistheoretischen oder methodischen Bezüge her.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft / Gesellschaft / Volkswirtschaft / Wirtschaft / Ökonomie, wissensbasierter Strukturwandel
[1] adverbiell: wissensbasiert entscheiden

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wissensbasiert
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwissensbasiert
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „wissensbasiert
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „wissensbasiert
[1] Duden online „wissensbasiert

Quellen:

  1. Kersten Knipp: Vereinigte Arabische Emirate – Arabische Renaissance mit Atomkraft und Weltall. In: Deutsche Welle. 9. August 2020 (URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  2. Dr. Christina Boswell, Prof. Dr. Thomas Straubhaar: Welche Schlussfolgerungen können daraus gezogen werden? bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 1. April 2005, abgerufen am 27. Juni 2022.
  3. Christoph Hasselbach: Europa – Lebenslanges Lernen für alle. In: Deutsche Welle. 17. Februar 2009 (Das Gespräch führte Geraldo Hoffmann mit dem Lateinamerika-Experten Hartmut Sangmeister, URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  4. Wirtschaft – Wissenschaftsdiplomatie für nachhaltige Entwicklung. In: Deutsche Welle. 9. November 2009 (URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  5. Jeanette Hoffmann: Wissensgesellschaft – Digitale Unterwanderungen: Der Wandel im Innern des Wissens. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 26. Mai 2002, abgerufen am 27. Juni 2022.
  6. Brasilien nicht reif für Führungsrolle. In: Deutsche Welle. 5. November 2005 (URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  7. Landflucht – Das Ende des Stadtbooms?. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 19. Juli 2017 (Aussage des Soziologen Dieter Rink, URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  8. Sabine Kinkartz: Wirtschaft – Künstliche Intelligenz ist schon da. In: Deutsche Welle. 11. September 2017 (URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  9. Verschwörungen rund um Corona - «Verschwörungstheorien können eine schädliche Auswirkung haben». In: Schweizer Radio und Fernsehen. 26. März 2020 (Interview mit Adrian Bangerter, Psychologe, URL, abgerufen am 27. Juni 2022).
  10. Laura Münkler: Demokratie und Expertise – Ambivalenzen und rechtliche Lösungsansätze. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 24. Juni 2022, abgerufen am 27. Juni 2022.
  11. Andreas Armborst: Evidenzbasierte Prävention von Extremismus und Radikalisierung – Leerstellen und Handlungsbedarf. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 19. Juni 2019, abgerufen am 27. Juni 2022.