wachsweich

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wachsweich (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
wachsweich
Alle weiteren Formen: Flexion:wachsweich

Worttrennung:

wachs·weich, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈvaksˈvaɪ̯ç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wachsweich (Info)
Reime: -aɪ̯ç

Bedeutungen:

[1] eine Konsistenz wie Wachs habend, auf leichten Druck nachgebend
[2] übertragen: schnell dazu bereit, sein Verhalten, seine Meinung bestimmten Erfordernissen anzupassen
[3] übertragen, meist abwertend, in Bezug auf Äußerungen, Formulierungen oder Ähnliches: nicht klar und eindeutig, sondern auf verschiedene Weise interpretierbar

Synonyme:

[2] ängstlich, butterweich, fügsam, gefügig, nachgiebig
[3] vage, undeutlich, ungenau, unklar, unpräzise, verschwommen

Gegenwörter:

[1] steinhart
[2] knallhart
[3] deutlich, eindeutig, klar, präzise

Oberbegriffe:

[1, 2] weich

Beispiele:

[1] „Eine harte, glatte, etwas rauhe Oberfläche; warum nicht eine Schiefertafel? Ein spitzer Gegenstand, zum Beispiel ein Stift, keiner dieser wachsweichen, sondern ein steinharter. Und nun setze man an und ratsche mit dem Stift kräftig quer über die Tafel, so richtig rücksichtslos, daß es laut quietscht.“[1]
[1] „Zündet aus purer Lust Terrierschwänze an! Seid unsolidarisch mit eurem verdammten Nachbarn, der seine wachsweich gekochten Eier mit Perlmuttlöffeln isst!“[2]
[2] Wenn Dirk seine vierjährige Tochter mit ihren großen Kulleraugen ansieht, wird er auf der Stelle wachsweich und kann ihr keinen Wunsch abschlagen.
[2] „Seine Drohung, in zwei Streikwellen die Betriebe lahmzulegen, hatte die Arbeitgeberfront wachsweich werden lassen.“[3]
[3] „Der Entwurf zum neuen Euro-Rettungsschirm ESM ist voller wachsweicher Klauseln.“[4]
[3] „Stattdessen verabschiedeten die Parlamentarier eine wachsweiche Formulierung, wonach Provisionen erlaubt seien, solange sie »notwendig« seien oder »vor der Beratung dem Anleger transparent gemacht werden«.“[5]
[3] [...] Der Lehrermangel – vor allem der an den Grundschulen - muss behoben werden! Aber: Das, was dazu von der Kultusministerkonferenz bisher zu hören ist, klingt wachsweich.[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wachsweich
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wachsweich
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwachsweich
[1, 3] The Free Dictionary „wachsweich
[1–3] Duden online „wachsweich
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „wachsweich“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Dieter E. Zimmer: Das gräßliche Geräusch. In: Zeit Online. Nummer 4, 16. Januar 1987, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. Dezember 2013).
  2. Feridun Zaimoglu: Das Ego als Profitcenter. In: Zeit Online. Nummer 7, 8. Februar 2001, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. Dezember 2013).
  3. Kein eindeutiger Sieg auf der ganzen Linie. In: Welt Online. 9. Januar 1998, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 1. Dezember 2013).
  4. C. Hulverscheidt: Bei Staatspleite zahlt der Steuerzahler. In: sueddeutsche.de. 19. Mai 2011, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 1. Dezember 2013).
  5. Daniel Schönwitz: Beraten und verkauft. In: Zeit Online. Nummer 43, 18. Oktober 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. Dezember 2013).
  6. Michael Böddeker: Ergebnisse IQB-Bildungstrend 2017 - Bildungsniveau deutscher Grundschüler sinkt. In: Deutschlandradio. 13. Oktober 2017 (Deutschlandradio Kultur/Berlin, Sendung: Studio 9, URL, abgerufen am 13. Oktober 2017).