vierschrötig

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vierschrötig (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
vierschrötig vierschrötiger am vierschrötigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:vierschrötig

Worttrennung:

vier·schrö·tig, Komparativ: vier·schrö·ti·ger, Superlativ: am vier·schrö·tigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈfiːɐ̯ˌʃʁøːtɪç], [ˈfiːɐ̯ˌʃʁøːtɪk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild vierschrötig (Info), Lautsprecherbild vierschrötig (Info)

Bedeutungen:

[1] auf Personen oder Gegenstände bezogen: kräftig, breit, gedrungen, derb, grob wirkend (vor allem bei Männern)

Herkunft:

Mittelhochdeutsch vierschrœtec → gmh, älter vierschrœte → gmh, eine Bildung zu Althochdeutsch fiorscrōti → goh eigentlich: „viereckig“, auf Glieder bezogen : „grob, plump“; in heutiger Bedeutung belegt seit dem 16. Jahrhundert. Das Wort scrōt → goh bedeutete ursprünglich Schnitt und ist hier in der Bedeutung Ecke, Kante zu verstehen.[1][2]

Beispiele:

[1] „Aber es ärgerte ihn doch, wenn er in Rechnungen und Berichten mit Mühe aus des Schreibers Hääggen sich durchwinden konnte und doch nur das Halbe verstand, wenn seine Unterschrift so vierschrötig auf dem Papier stand, als ob er sie mit dem Ellbogen geschrieben hätte.“[3]
[1] „Es hättens aber ein halbes Dutzend kaum gewagt, denn Hans Bernern sah man es von weitem an, daß er Mark in den Knochen hatte, mehr als ein anderer, so groß und vierschrötig war er und zudem weit und breit bekannt mit seiner Kraft.“[4]
[1] „Er war ein brutaler, vierschrötiger Mann, ein Typ wie ein Boxer.“[5]
[1] „Es ist Tatsache, und jedermann, der die Antike auch nicht studiert hat, weiß es, daß sich das niedlichste Weib in den Beinkleidern selbst des vierschrötigsten Mannes um die Lenden immer beengt findet, ja daß es ihr in hundert Fällen gegen einen, ohne die gewaltsamsten Dehnungen und Gedankenstriche im Text gar nicht einmal möglich ist sie anzuziehen.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „vierschrötig
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalvierschrötig
[*] The Free Dictionary „vierschrötig
[1] Duden online „vierschrötig

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Eintrag „vierschrötig“
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Eintrag „vierschrötig“.
  3. Jeremias Gotthelf, Hans Berner und seine Söhne, z.n. Projekt Gutenberg
  4. Jeremias Gotthelf, Hans Berner und seine Söhne, z.n. Projekt Gutenberg
  5. John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs verlagsgesellschaft, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3, Seite 138. Englisches Original „Return to Treasure Island“ 1985.
  6. Georg Christoph Lichtenberg: Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche. In: Wolfgang Promies (Herausgeber): Georg Christoph Lichtenberg: Schriften und Briefe. Dritter Band: Aufsätze, Entwürfe, Gedichte, Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche. Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2000, ISBN 3-86150-042-6, Seite 657-1060, Zitat Seite 679.