verbriefen

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verbriefen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich verbriefe
du verbriefst
er, sie, es verbrieft
Präteritum ich verbriefte
Konjunktiv II ich verbriefte
Imperativ Singular verbrief!
verbriefe!
Plural verbrieft!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verbrieft haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verbriefen

Worttrennung:

ver·brie·fen, Präteritum: ver·brief·te, Partizip II: ver·brieft

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈbʁiːfn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild verbriefen (Info)
Reime: -iːfn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv, veraltend: mit einem Schriftstück oder feierlicher Urkunde garantieren

Herkunft:

Etymologie: Erbwort von mittelhochdeutsch verbrieven → gmh[1]
Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Brief durch Konversion mit dem Präfix ver-

Sinnverwandte Wörter:

[1] bestätigen, garantieren, gewährleisten, verbürgen, zusichern

Oberbegriffe:

[1] versprechen

Beispiele:

[1] Zunächst hatten die Kreditinstitute damit begonnen, ihre internationalen Ausleihungen zunehmend zu verbriefen, also durch Anleihen zu ersetzen.[2]
[1] Die Investmentbanken verbriefen, bündeln und verkaufen Kredite an Kunden, die selber nicht in der Lage sind, Kredite so wie Banken überprüfen zu können, und die nur nach ihren Investmentkriterien und Renditevorstellungen handeln.[3]
[1] Am spekulativsten sind wohl die so genannten Puts. Solche Optionsscheine verbriefen das Recht, Aktien zu einem bestimmten Termin und zu einem festen Preis zu verkaufen.[4]
[1] »Wie kann der Pfalzgraf bei Rhein verbriefen und verschenken, was ihm nicht gehört?«[5]
[1] Grundherren, Notare, Kommissare, die die Verzeichnisse der Pachtgüter und Zinsleute geführt, alle sollen sie binnen drei Monaten all diese Urkunden, all diese Patente, die die Gewalt einer Klasse über eine andere verbriefen, in die Kanzlei ihrer Gemeindeverwaltung einliefern.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemandem ein Recht, Optionen verbriefen

Wortbildungen:

Konversionen: Verbriefen, verbriefend, verbrieft
Substantiv: Verbriefung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verbriefen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verbriefen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverbriefen
[1] The Free Dictionary „verbriefen
[1] Duden online „verbriefen
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „verbriefen“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „verbriefen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „verbriefen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1796, Eintrag „verbriefen“.
  2. Solidus: Bank und Börse: Geschäfte mit dem Spieltrieb. In: Zeit Online. Nummer 28/1991, 5. Juli 1991, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Juni 2015).
  3. Internationale Finanzkrise: »Banken haben nicht den Überblick«. Uwe Jean Heuser im Gespräch mit Hans-Jörg Rudloff. In: Zeit Online. 12. Oktober 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Juni 2015).
  4. Beim Crash Kasse machen. In: Zeit Online. Nummer 43/1999, 21. Oktober 1999, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Juni 2015).
  5. Paul Schreckenbach → WP: Der König von Rothenburg. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 9 (URL).
  6. Pjotr Alexejewitsch Kropotkin → WP: Die Große Französische Revolution 1789-1793. In: Projekt Gutenberg-DE. Band II, Kapitel 50: Die endgültige Abschaffung der Feudalrechte (URL).