streichen

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streichen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb, unregelmäßig[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich streiche
du streichst
er, sie, es streicht
Präteritum ich strich
Konjunktiv II ich striche
Imperativ Singular streiche!
streich!
Plural streicht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gestrichen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:streichen
[1] Arbeiter streichen eine Wand eines Hauses in Kalkutta.

Worttrennung:

strei·chen, Präteritum: strich, Partizip II: ge·stri·chen

Aussprache:

IPA: [ˈʃtʁaɪ̯çn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild streichen (Info), Lautsprecherbild streichen (Info)
Reime: -aɪ̯çn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv, Hilfsverb haben: Farbe mit einem Pinsel auf einen Untergrund auftragen
[2] intransitiv, Hilfsverb haben, Hilfsverb sein: mit der Hand oder einem Gegenstand über die Oberfläche eines anderen Gegenstandes gleiten
[3] transitiv, Hilfsverb haben: eine Brotscheibe mit Belag versehen
[4] transitiv, Hilfsverb haben: einen Text durch Striche als ungültig kennzeichnen
[5] transitiv, Hilfsverb haben, im übertragenen Sinne auch: eine geplante, bereits zugesicherte Veranstaltung absagen
[6] transitiv, Hilfsverb haben, plastische Gestaltung: eine formbare Masse mit den Händen verändern
[7] intransitiv, Hilfsverb sein, allgemein: eine geschmeidige Bewegung ausführen
[8] intransitiv, Geologie: in eine bestimmte Richtung verlaufen

Herkunft:

indoeuropäisch; altgermanisch strican, althochdeutsch gleichbed. strīhhan; vergleich lateinisch stringere, englisch to strike, niederdeutsch strieken [Quellen fehlen]

Synonyme:

[1] anmalen, anpinseln, anstreichen, auftragen
[2] fahren, gleiten, streicheln
[3] belegen, bestreichen, schmieren
[4] durchstreichen
[5] absagen, canceln, stoppen
[6] formen, glätten, modellieren
[7] fahren, streifen, streunen, stromern, ziehen
[8] (sich) erstrecken

Gegenwörter:

[1] rollen, sprühen
[2] kratzen
[3] abkratzen
[4] hervorheben, unterstreichen
[5] durchführen
[6] meißeln, schneiden
[7] verharren

Beispiele:

[1] Die Bank ist frisch gestrichen!
[2] Sie strich ihm sanft übers Haar.
[2] „Am Bugspriet standen die Kapitäne und strichen sich besorgt die Bärte, denn die Jahreszeit der Meeresstürme stand bevor.“[1]
[2] „Streichen Sie auf Verbrennungen keine Cremen oder Hausmittel wie etwa Mehl oder Melkfett.“[2]
[3] Sie strich ihm dick Butter aufs Brot.
[4] In deinem Text musste ich ganze Passagen streichen.
[5] Die Stadt hat alle Veranstaltungen gestrichen.
[6] Diese alten Ziegel sind noch von Hand gestrichen.
[7] Die Katzen streichen nachts ums Haus.
[8] Der Kohleflöz streicht nach Südosten.

Redewendungen:

die Flagge streichen – gehen, aufhören
die Hosen gestrichen voll haben – Angst haben
die Nase gestrichen voll haben – genug haben
die Segel streichen – gehen, aufhören
einen streichen lassen
jemandem etwas aufs Butterbrot streichen – genüsslich unter die Nase reiben
jemandem um den Bart streichen – betören, überreden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Haus, Zaun streichen
[2] durch den Bart, über das Gesicht, das Haar, die Oberfläche streichen
[3] ein Brot, eine Stulle streichen
[4] einen Satz, ein Wort streichen
[5] Urlaub, Veranstaltung streichen
[6] Gips, Ton, Ziegel streichen
[7] durch die Gegend, die Lande streichen

Wortbildungen:

abstreichen, anstreichen, aufstreichen, ausstreichen, bestreichen, draufstreichen, durchstreichen, einstreichen, fortstreichen, glattstreichen, herumstreichen, nachstreichen, überstreichen, umherstreichen, verstreichen, vorstreichen, wegstreichen, zurechtstreichen, zusammenstreichen
Landstreicher, Stadtstreicher, streichbar, Streicher, streichfähig, Streichholz, Streichinstrument, Streichkäse, Streichkonzert, Streichliste, Streichorchester, Streichquartett, Streichung, Streichwurst, Strich, Strichfolge

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „streichen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „streichen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalstreichen
[1–8] Duden online „streichen
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Quellen:

  1. Eugen Uricaru: Scheiterhaufen und Flamme. 1. Auflage. Verlag der Nation, Berlin 1984, ISBN 3-88680-500-X, Seite 196
  2. beobachter.ch: Medgate zu Verbrennungen: Wasser ja, Eis nein. 20. Dezember 2006, abgerufen am 8. Januar 2016.