stereotypisch

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stereotypisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
stereotypisch stereotypischer am stereotypischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:stereotypisch

Anmerkung:

Die Steigerung ist selten gebräuchlich, lässt sich jedoch vereinzelt nachweisen.

Worttrennung:

ste·reo·ty·pisch, Komparativ: ste·reo·ty·pi·scher, Superlativ: am ste·reo·ty·pischs·ten

Aussprache:

IPA: [ʃteʁeoˈtyːpɪʃ], [steʁeoˈtyːpɪʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild stereotypisch (Info), Lautsprecherbild stereotypisch (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Stereotyp betreffend; in Bezug auf ein vereinfachtes, schemenartiges Urteil, einer klischeehaften Vorstellung von jemandem oder etwas
[2] ständig in bestimmter/festgelegter Art und Weise oder Form wiederkehrend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Substantiv Stereotyp mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch

Synonyme:

[2] stereotyp

Sinnverwandte Wörter:

[1] formelhaft, klischeehaft, vorurteilhaft

Beispiele:

[1] „Von Frauen wird stereotypisch erwartet, dass sie fürsorglich und unterstützend sind und, dass zwischen ihnen und ihren Kolleginnen kein Konkurrenzkampf herrscht, nicht klassisch geschlechtsrollenkonform wäre.“[1]
[1] „Leider hat sich in den vergangenen Jahren an den stereotypischen Berufsbildern kaum etwas verändert.“[2]
[1] „Dennoch habe ich immer gedacht, dass ich nicht ganz in das stereotypische Bild einer Stipendiatin reinpasse, denn ich stamme aus einer Nichtakademiker:innen-Familie [sic] mit Zuwanderungsgeschichte.“[3]
[1] „Somit wird die Frau zu einem Sexobjekt gemacht, das alle weiblichen und stereotypischen Eigenschaften erfüllt.“[4]
[1] „So benutzen deutschsprachige Menschen zur Beschreibung der Brücke stereotypisch feminine Zuschreibungen: Die Brücke ist »schön« oder »elegant«.“[5]
[1] „Das führt vielfach zu einer oberflächlicheren und stereotypischeren Berichterstattung: […].“[6]
[1] „Gerade eben hatte ich mich noch gedanklich mit dem stereotypischen Bild einer Hexe auseinandergesetzt.“[7]
[1] „Für viele Afroamerikaner sieht Uncle Ben wie ein stereotypischer schwarzer Dienstbote aus, und das weckt bei ihnen böse Erinnerungen an die Zeit der Sklaverei und an den langen Kampf um Gleichberechtigung.“[8]
[1] „Hip-Hop reflektiert die Intention der gesamten Kultur: Schwarze Weiblichkeit soll auf ihren primitivsten, stereotypischsten gemeinsamen Nenner runtergebrochen werden.“[9]
[1] „In der Hälfte der 16 Experimentalitems bezeichnete das Prädikatsnomen einen stereotypisch männlichen Beruf und in der anderen Hälfte einen stereotypisch weiblichen Beruf.“[10]
[2] „»Das erfahren Sie, wenn es an der Zeit ist«, war die stereotypische Antwort meines Chefs.“[11]
[2] „Auch diese Form zeigt stereotypische oder angelernte Verhaltensweisen und haben Schwierigkeiten bei Veränderungen.“[12]
[2] „Des Weiteren ist es in einer einfachen Sprache geschrieben, hat eine einsträngige, stereotypische Handlung, stereotypische Schauplätze und einen eindimensionalen Charakter.“[13]
[2] „Den mechanistischen Effekt unterstützen stereotypische Wendungen, geschraubte Redeweisen und ein vom Refrain zehrender Erzähler.“[14]
[2] „Die stereotypische Sprechweise besteht darin, daß die Person einzelne Worte, Laute gewohnheitsgemäß wiederkehrend im Laufe des Gespräches anwendet.“[15]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „stereotypisch
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „stereotypisch
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „stereotypisch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalstereotypisch
[2] Duden online „stereotypisch

Quellen:

  1. Ute Clement: Frauen führen besser. Carl-Auer Verlag, 2022, ISBN 978-3-8497-8375-4, Seite 59 (Zitiert nach Google Books)
  2. Paulina Herget: Die Unsinnigkeit von Klischees. In: taz.de. 17. April 2019, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 18. April 2022).
  3. Caroline Becker: Wie man ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung bekommt – und was es bringt. In: Spiegel Online. 25. Oktober 2021, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. April 2022).
  4. Lena Scharnagl: Die Bedeutung von Weiblichkeitsidealen. Leid und Schönheitspraktiken bei Frauen in westlichen und nicht-westlichen Gesellschaften. GRIN Verlag, 2020, ISBN 978-3-346-18513-6, Seite 3 (Zitiert nach Google Books)
  5. Samira El Ouassil, Friedemann Karig: Erzählende Affen. Ullstein Buchverlage, 2021, ISBN 978-3-8437-2588-0, Seite 133 (Zitiert nach Google Books)
  6. Dirke Köpp: "Keine Hungersnot in Afrika" hat keinen besonderen Nachrichtenwert. Lang, 2005, ISBN 978-3-631-54307-8, Seite 104 (Zitiert nach Google Books)
  7. Felicity Green: Eichenweisen. BoD – Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7448-8144-9, Seite 90 (Zitiert nach Google Books)
  8. Roland Lindner: Uncle Ben im Gerede. In: FAZ.NET. 6. April 2007 (URL, abgerufen am 18. April 2022).
  9. Michael Eric Dyson: Tupac Shakur. Riva Verlag, 2021, ISBN 978-3-9677503-0-0, Seite 178 (Zitiert nach Google Books)
  10. Gabriele Diewald, Damaris Nübling: Genus – Sexus – Gender. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2022, ISBN 978-3-11-074652-5, Seite 206 (Zitiert nach Google Books)
  11. Harald Schneider: Ein Mörder aus Kurpfalz. Gmeiner-Verlag, 2019, ISBN 978-3-8392-5996-2, Seite 129 (Zitiert nach Google Books)
  12. Der lange Weg zur Autismus-Diagnose bei Mädchen. GRIN Verlag, 2021, ISBN 978-3-346-49443-6, Seite 3 (Zitiert nach Google Books)
  13. Rebecca Munique: Die Brüder Grimm. Ein Märchen zwischen Grausamkeit und Faszination. GRIN Verlag, 2019, ISBN 978-3-346-00550-2, Seite 8 (Zitiert nach Google Books)
  14. Der Rächer ging auf Stelzen. In: FAZ.NET. 14. Oktober 1997 (URL, abgerufen am 18. April 2022).
  15. Medizinisch-pädagogische Monatsschrift für die gesammte Sprachheilkunde. Fischer's Medizinische Buchhandlung, 1909 (Zitiert nach Google Books)