schlierig

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schlierig (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
schlierig schlieriger am schlierigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:schlierig
[2] eine Frau hinter einem schlierigen Busfenster

Worttrennung:

schlie·rig, Komparativ: schlie·ri·ger, Superlativ: am schlie·rigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈʃliːʁɪç], [ˈʃliːʁɪk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schlierig (Info), Lautsprecherbild schlierig (Info)
Reime: -iːʁɪç, -iːʁɪk

Bedeutungen:

[1] ostmitteldeutsch: zähflüssige Konsistenz besitzend
[2] fachsprachlich, Geologie: streifige oder fadenförmige Stellen aufweisend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Substantivs Schliere mit dem Suffix -ig

Synonyme:

[1] glitschig, ölig, rutschig, schleimig, schlüpfrig
[2] fadenförmig, streifig

Oberbegriffe:

[1] zähflüssig, viskos

Beispiele:

[1] Die Uferkanten sind eintönig braunschwarz, schlierig und schlammig.[1]
[1] Keiner [war] da, sie zu stützen, keiner, die Qual der Austreibung zu lindern, den in einem Blutstrom durchbrechenden Kopf des Kindes zu halten, das schlierige Neugeborene zu trocknen, die Wunden der Mutter zu säubern und schließlich die Nabelschnur zu durchtrennen.[2]
[1] Plötzlich sah man, wie sie sich das schlierige Gras vom Kinn abwischte und von diesem Tisch hier aufstand.[3]
[1] Höchste Zeit für das Blut; mit einem riesigen Schneebesen schlägt Benser das schlierige Zeug auf.[4]
[1] Er nahm sie natürlich nicht ab und faltete sie, es fing an zu regnen, und die Wäsche wurde schlierig, weshalb sie wieder in der Waschmaschine und dann im Trockner landete.[5]
[2] Wo Süß- und Salzwasser sich vermischen, wird das Wasser schlierig.[6]
[2] Als weiteres typisches Strukturmerkmal treten in zahlreichen Steinbrüchen dunkle Einlagerungen auf, Xenolithe genannt, die oft eine schlierige Binnenstruktur haben.[7]
[2] Die oft ausgebildete Fließtextur äußert sich in einem schlierigen Bild (eutaxitisches Gefüge).[8]
[2] Und einfach, doch schon kostspielig waren die frühen Produkte: Gläser, Flaschen und noch schlierige Butzenscheiben.[9]
[2] Bei den meisten Menschen verdichten oder verklumpen sich die Kollagenfasern mit zunehmendem Alter, der Glaskörper wird regelrecht schlierig.[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] ein schlieriger Spiegel; ein schlieriges Fenster, Gestein; eine schlierige Ausbildung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schlierig
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „schlierig
[*] The Free Dictionary „schlierig
[1] Duden online „schlierig

Quellen:

  1. Karl-Andreas Nitsche: Wenn nachts die Bäume fallen. Die Lebensgeschichte eines Elbebibers. epubli, 2012, ISBN 9783844239324, Seite 24 (zitiert nach Google Books).
  2. Evelyn Finger: Inzest: Das letzte Tabu. In: Zeit Online. Nummer 46/2007, 13. November 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 2. Dezember 2018).
  3. Siranna Sateli: Und beim Licht des Wolfes kehren sie wieder. Roman in zehn Geschichten. Kiepenheuer & Witsch, 2017 (übersetzt von Danae Coulmas, Nonna Nielsen-Stokkeby), ISBN 9783462411355 (zitiert nach Google Books).
  4. Marcus Benser: Wurst Case Scenario. In: stern.de. 28. Januar 2007, ISSN 0039-1239 (URL, abgerufen am 2. Dezember 2018).
  5. Christina Hopkinson: Im Zweifel für den Angetrauten. Roman. Goldmann Verlag, 2012 (übersetzt von Johanna Wais), ISBN 9783641076252 (zitiert nach Google Books).
  6. Martin Vieweg: Unterseeische Süßwasserquellen im Fokus. www.wissenschaft.de, 10. Juli 2017, abgerufen am 1. Dezember 2018.
  7. Wikipedia-Artikel „Lausitzer Granit“ (Stabilversion).
  8. Wikipedia-Artikel „Obsidian“ (Stabilversion).
  9. Jochen Steinmayr: Glasmacher: Die Glaskönige. In: Zeit Online. Nummer 35/1991, 23. August 1991, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 2. Dezember 2018).
  10. Charly Kahle: Glaskörpertrübung (Mouches volantes). www.meine-gesundheit.de, 8. Januar 2018, abgerufen am 1. Dezember 2018.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schmierig, schwierig
Anagramme: greislich