scheiteln

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scheiteln (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich scheitel
scheitele
scheitle
du scheitelst
er, sie, es scheitelt
Präteritum ich scheitelte
Konjunktiv II ich scheitelte
Imperativ Singular scheitel!
scheitele!
scheitle!
Plural scheitelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gescheitelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:scheiteln
[1] Die Haare wurden links gescheitelt.

Worttrennung:

schei·teln, Präteritum: schei·tel·te, Partizip II: ge·schei·telt

Aussprache:

IPA: [ˈʃaɪ̯tl̩n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild scheiteln (Info)
Reime: -aɪ̯tl̩n

Bedeutungen:

[1] transitiv: Haare so teilen, dass ein Teil nach links, der andere nach rechts fällt

Herkunft:

von mittelhochdeutsch scheiteln → gmh, althochdeutsch (zi)sceitilon → gmh[1]

Beispiele:

[1] [Frisuren für Mützen:] „Frauen könnten sich ihr Haar zum Beispiel seitlich scheiteln und hinten zu einem Zopf flechten.“[2]
[1] „Er trägt Hemd und Anzug, die blonden Haare hat er gescheitelt und mit Gel fixiert, die Schuhe poliert.“[3]
[1] „Becky sieht aus wie eine mittelalterliche Magd: Ihre blonden Haare hat sie in der Mitte gescheitelt und im Nacken zu einem Dutt verknotet, darüber trägt sie eine weiße Haube, ihr Kleid reicht bis zu den Knöcheln und wird von einer langen Schürze bedeckt.“[4]
[1] „Doch Schwester Odona kam, scheitelte und suchte, scheitelte und suchte nochmals, fand aber nichts, weder Laus noch Ei noch Nisse, und entließ Ruthla zufrieden.“[5]
[1] „Gleich allen indianischen Frauen scheiteln sie das Haar auf der Stirn und färben die Scheitellinie mit Zinnober oder roter Erde.“[6]
[1] „Natürlich war Jack der letzte, und Anna flog hinter ihm her mit der Bitte, sein Haar noch einmal scheiteln zu lassen. »Der Scheitel ist ganz schief, Master Jack!« rief sie.“[7]
[1] „Sie liefen hin, Steffy machte sich die Hände naß, und unter großen Schwierigkeiten gelang es auch wirklich, die Haare zu scheiteln und an beiden Seiten fest über die Ohren zu legen.“[8]
[1] „Die Frisur bleibt dezent: Haare streng scheiteln, mit Gel aus dem Gesicht kämmen und zum Pferdeschwanz binden.“[9]
[1] „Zur Wandlungsfähigkeit ihrer neuen Frisur erklärte sie: »Man kann die Haare wie ein Mann nach hinten gelen, sie scheiteln oder locken.«“[10]
[1] „Um 1813 scheitelte man das glatte Haar und setzte hinter jedes Ohr eine Locke, flocht das Hinterhaar und legte den Zopf zu einem »Neste« auf den Oberkopf.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: die Frisur scheiteln, die Haare scheiteln
[1] mit Adjektiv: akkurat / brav / exakt / glatt / korrekt / ordentlich / sauber / sorgfältig / streng scheiteln
[1] mit Adjektiv: links / rechts / seitlich scheiteln

Wortbildungen:

Scheiteln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „scheiteln
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheiteln
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalscheiteln
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „scheiteln
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „scheiteln
[1] Duden online „scheiteln

Quellen:

  1. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, Seite 625, Eintrag „Scheitel, scheiteln“.
  2. Philipp Löwe: Hilfe bei Mützenfrisuren – Alle Haare nieder. In: Spiegel Online. 7. Dezember 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  3. Verena Töpper: Kontrolldienst für Prokrastinierer – Mach das - jetzt!. In: Spiegel Online. 15. Mai 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  4. Maria Timtschenko: Leben als junger Amish – "In der modernen Welt ist Dating schwierig". In: Spiegel Online. 13. Juni 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  5. Hermann Detering: Schlesischer Mohn. tredition, 2016, ISBN 9783734580390, Seite 62 (Zitiert nach Google Books)
  6. George Catlin: Die Indianer. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag Continent G.m.b.H., Berlin-Friedenau 1924 (übersetzt von Heinrich Berghaus), Achtes Kapitel (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  7. Emma Marshall: Ein Frauen-Tagebuch. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag von J.F. Steinkopf, Stuttgart 1881, Um Mittag (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  8. Magda Trott: Steffys Backfischzeit. In: Projekt Gutenberg-DE. Leipziger Graphische Werke AG, Leipzig 1927, 3. Kapitel (URL, abgerufen am 11. Januar 2023).
  9. Kristina Maroldt: Vorher-Nachher: Verändern mit Make-up. brigitte.de, G+J Medien GmbH, Hamburg, Deutschland, 22. Oktober 2007, abgerufen am 11. Januar 2023.
  10. Coco Rocha – Auf Umwegen zur kurzen Frisur. gala.de, G+J Medien GmbH, Hamburg, Deutschland, 23. August 2013, abgerufen am 11. Januar 2023.
  11. Friedrich Hottenroth: Trachten, Haus-, Feld- und Kriegsgeräthschaften der Völker alter und neuer Zeit. Band 2, 1891, Seite 199 (Zitiert nach Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: schielten, schneitel, schneitle, sichelten, Teilchens