ruacheln

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ruacheln (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich ruachel
du ruachelst
er, sie, es ruachelt
Präteritum ich ruachelte
Konjunktiv II ich ruachelte
Imperativ Singular ruachel!
Plural ruachelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geruachelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ruacheln

Anmerkung zum Präteritum:

Dieses ist in der gesprochenen Sprache des Verbreitungsgebiets generell (mit Ausnahme von sein und wollen) ungebräuchlich und wird durch das Perfekt ersetzt.

Worttrennung:

rua·cheln, Präteritum: rua·chel·te, Partizip II: ge·rua·chelt

Aussprache:

IPA: [ˈʁʊɐ̯xl̩n]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Österreich: hart, angestrengt und mühevoll arbeiten, um zu materiellem Erfolg zu kommen

Synonyme:

[1] Österreich salopp: hackeln; Deutschland salopp: malochen

Beispiele:

[1] „Das Bairische kennt für diesen Trieb die Wörter Ruach, ruacheln und ruachert. […] Auch Sailstorfers Kunstaktion belegt: Auf der Jagd nach Gold wird der Mensch ruachad, er ruachelt.“[1]
[1] „[Trio Lepschi:] Und waun s di schtanzen in da Oabeit, nennen s des Vaschlankung, und waun wöche ruacheln fiar an Bettl, nennan s des a Leichtlohngruppe.“[2]
Wenn sie dich entlassen, nennen sie Verschlankung, und wenn welche für fast nichts arbeiten, nennen sie es Leichtlohngruppe.
[1] „Der Mann hat ungefähr mein Alter, das heißt, er kann mit fünfundsiebzig noch immer nicht aufhören zu ruacheln.“[3]
[1] „Für wen sie eigentlich gar so ruacheln muß, die alte Beißzangen?“[4]
[1] „Daß man nicht einfach so dahin ruachelt wie die anderen.“[5]
[1] „[…] was Freda Meissner-Blau für herkömmliche Gehirnwaschmittel so infam macht: sie ist nicht strahlende Mutter von vier Kindern, hat nicht zwanzig Jahre lang als Stempelmarkenbefeuchterin in einer Untersektion einer Partei geruachelt, hat nicht auf dreißig Wahlkundgebungen im strömenden Regen ins Mikro gebrüllt, daß für alle, die hier stehen, unser Sowieso der Größte und Schönste ist, und hat jetzt nicht einmal verkündet: […]“[6]

Wortbildungen:

Ruachler, z(u)samm(en)ruacheln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Astrid Wintersberger: Der kleine Wappler. Residenz, 2012 (Zitiert nach Google Books).
[1] Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt Lexikon. Residenz, 2013 (Zitiert nach Google Books).
[1] H.C Artmann, Astrid Wintersberger: Wörterbuch Österreichisch - Deutsch. Residenz, 2011 (Zitiert nach Google Books).

Quellen:

  1. Kratzers Wortschatz. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 20. Juni 2018).
  2. Robert Sedlaczek: Ein Krimiautor als Liedermacher. In: Wiener Zeitung Online. 30. August 2011 (Text: „Wöche Mauna?“ (= Welche Männer?), URL, abgerufen am 20. Juni 2018).
  3. Philipp von Hornau: Tod eines Kommissars. epubli, Seite 13 (Zitiert nach Google Books).
  4. Ernst Holub: Die Glücksmühl. F. Berger, 1946, Seite 14 (Zitiert nach Google Books).
  5. Monika Pelz: Eine Frau heiratet sowieso und kriegt Kinder. Jungbrunnen, 1990, Seite 39 (Zitiert nach Google Books).
  6. Profil. Band 17, Wirtschafts-trend Zeitschriftenverlag, 1986, Seite 68 (Zitiert nach Google Books).