pulsieren

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pulsieren (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich pulsiere
du pulsierst
er, sie, es pulsiert
Präteritum ich pulsierte
Konjunktiv II ich pulsierte
Imperativ Singular pulsiere!
pulsier!
Plural pulsiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
pulsiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:pulsieren
[1] der Stern Beteigeuze pulsiert asymmetrisch (Aufnahmen im UV-Bereich)

Worttrennung:

pul·sie·ren, Präteritum: pul·sier·te, Partizip II: pul·siert

Aussprache:

IPA: [pʊlˈziːʁən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild pulsieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] dem Pulsschlag entsprechend oder in regelmäßigen Abständen anschwellen und abschwellen
[2] lebendig fließen, vital strömen, sich lebhaft regen

Herkunft:

Lehnwort aus dem Lateinischen pulsare → la „schlagen, stoßen“, einer Intensivbildung (Intensivum) zu pellere → la[1]

Synonyme:

[1] pulsen, pochen, hämmern, klopfen, schlagen, trommeln; umgangssprachlich: ballern, bumsen, puckern; süddeutsch, österreichisch: pumpern
[2] branden, brummen, fließen, strömen

Gegenwörter:

[1] flattern, gefrieren, rasen, stocken
[2] erstarren, ruhen, versiegen

Oberbegriffe:

[1] (sich rhythmisch) bewegen
[2] (sich lebhaft) manifestieren

Unterbegriffe:

[1] palpitieren

Beispiele:

[1] Die Nabelschnur, die das kleine Mädchen mit ihrer Mutter Tanja Fischer verbindet, pulsiert noch.[2]
[1] „Kommt er aber in einen unteren Frequenzbereich, schlägt das Herz weniger oft und der Puls wird hart. Die Halsschlagader, an der das Gewehr anliegt, pulsiert.“[3]
[1] Außerdem pulsieren dort mehrere starke Magnetfelder.[4]
[2] Der junge Koch eröffnete vor zwei Jahren dort, wo der Kiez am lebendigsten pulsiert - in der Hein-Hoyer-Straße -, einen mit alten Holztischen und Stühlen schlicht möblierten, aber sehr ansprechenden Gastraum.[5]
[2] Noch ist kaum vorstellbar, dass auf der mit 35 Quadratkilometern größten Flussinsel Europas bald ein buntes Szeneleben pulsieren wird - mit vielen Kneipen, Kulturprojekten, viel Grün, Festivals und Studenten, die hier schon jetzt preiswerter als anderswo in der Stadt wohnen können.[6]
[2] Es ist ein Ballett der Blicke und Bewegungen, das wortlos und überwältigend zwischen erotischer Anziehung und eifersüchtiger Liebe pulsiert.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Beleuchtung, Blut, Fontanelle, Halsschlagader, Helligkeit, Induktionsfeld, Licht, Schlagader, Wunde pulsiert
[2] Architektur, Dorfleben, Großstadt, Leben, Nacht, Stadt pulsiert

Wortbildungen:

Pulsation, Pulsator, Pulsieren, pulsierend, pulsiert

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „pulsieren
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „pulsieren
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalpulsieren
[1, 2] The Free Dictionary „pulsieren

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1123
  2. Maria Gerber: Hoffnung aus der Nabelschnur. In: Welt Online. 7. Februar 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 23. August 2012).
  3. Roland Vielhaber: Biathlon: Mit Puls 170 in das Goldrennen. In: DiePresse.com. 25. Februar 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 23. August 2012).
  4. Ag.: Leuchtendes Band umschließt unser Sonnensystem. In: DiePresse.com. 16. Oktober 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 23. August 2012).
  5. Kurt Christian Schäwer: Schwäbisch-liebenswürdige Stätte der Einkehr. In: Welt Online. 10. Oktober 2009, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 23. August 2012).
  6. Edgar S. Hasse: Wilhelmsburg wird Szeneviertel. In: Welt Online. 21. Januar 2007, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 23. August 2012).
  7. Christoph Huber: Filmkritik: Ballett der Blicke und Bewegungen. In: DiePresse.com. 3. Januar 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 23. August 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: polieren, portieren, poussieren, punzieren