polizeilich

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polizeilich (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
polizeilich polizeilicher am polizeilichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:polizeilich

Worttrennung:

po·li·zei·lich, Komparativ: po·li·zei·li·cher, Superlativ: am po·li·zei·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [poliˈt͡saɪ̯lɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild polizeilich (Info)
Reime: -aɪ̯lɪç

Bedeutungen:

[1] zur Polizei gehörend, sie oder ihre Arbeit betreffend

Abkürzungen:

[1] pol.

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Substantiv Polizei mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich

Unterbegriffe:

[1] feuerpolizeilich, wirtschaftspolizeilich

Beispiele:

[1] Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
[1] „Von 2006 bis 2012 hatten sich die polizeilich registrierten Drogendelikte in seinem Beritt um mehr als die Hälfte reduziert.“[1]
[1] „Da alle größeren Versammlungslokale polizeilich geschlossen waren, trafen sich die Streikenden in verkehrsgünstig gelegenen Parks am Rande der Innenstadt.“[2]
[1] „Er entschloss sich, sie überhaupt gänzlich aufzugeben, um so mehr, als auch der ehemalige Haushofmeister Aubry, den er mit einer schärferen sozusagen polizeilicheren Beobachtung Mareuils beauftragt hatte und der – letzterem vollkommen unbekannt – dem verhassten Nebenbuhler auf Schritt und Tritt nachspürte, nicht das geringste Verdächtige festzustellen vermochte.“[3]
[1] „Es ist hier, wo sich die viel polizeilichere Regelung des französischen Rechts am deutlichsten auswirkt.“[4]
[1] „Das dürfte selbst die polizeilichste Anschauung und Kritik nicht leugnen.“[5]
[1] „Stieber setzte die polizeilichste Miene auf, über die er verfügte.“[6]
[1] „Dagegen hat sich Schuster mit kräftigem PAthos erhoben und mir vorgehlaten, dies bedrohte die Freiheit und Würde der Kunst ärger als die polizeilichste Zensur, das hieße «die Musen aufs schimpflichste zu Marktweibern erniedrigen»([…]).“[7]
[1] „Es ist möglich, daß unsere Auffassung von den Gründen jener Censur-Entscheidung eine irrige ist; aber auch wenn wir uns in das polizeilichste aller Polizeigemüther versenken, fällt uns sonst kein stichhaltiges Motiv ein.“[8]
[1] „Es gab weder ein Parlament noch sonst eine Hemmung der Bürokratenwillkür in diesem polizeilichsten Staatswesen Europas.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiven: polizeilich auffällig/besetzt/erfasst/festgelegt/genehmigt/gesucht/registriert/verfügt/verboten/vorgeschrieben
[1] mit Substantiven: polizeiliche Absperrung/Angabe/Angelegenheit/Anti-Terroreinheit/Arbeit/Aufgabe/Bestimmung/Dienstvorschrift/Ermächtigung/Ermittlung/Ermittlungsbehörde/Fahndung/Gegenüberstellung/Identifizierung/Kriminalstatistik/Maßnahme/Möglichkeit/Nachricht/Organisation/Räumung/Überwachung/Untersuchung/Tätigkeit/Vernehmung/Vorschrift,
polizeilicher Beruf/Druck/Erkennungsdienst/Ermittler/Forstschutz/Gewahrsam/Großeinsatz/Grund/Notruf/Schutz/Streifendienst/Verband/Zwang, polizeiliches Führungszeugnis/Mittel/Verbot/Verhör/Vorgehen
[1] mit Verben: polizeilich anmelden/auflösen/beenden/durchsuchen/überwachen/verbieten/vernehmen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „polizeilich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalpolizeilich
[1] The Free Dictionary „polizeilich
[1] Duden online „polizeilich
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „polizeilich“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „polizeilich

Quellen:

  1. Conny Neumann/Andreas Ulrich: Die Schickeria und der Kommissar. In: DER SPIEGEL. Nummer 23, 2. Juni 2014, ISSN 0038-7452, Seite 42.
  2. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 260.
  3. Maurice Renard: Er?. BoD – Books on Demand, 2012, Seite 28 (Zitiert nach Google Books).
  4. Kurt Werfel: Die persönlichen Wirkungen der Ehe im internationalen Privatrecht der Schweiz und ihrer Nachbarstaaten. J. Weiss, 1929, Seite 44 (Zitiert nach Google Books).
  5. Adolf Glaßbrenner: Offnes Sendschreiben an das Ober-Censurgericht zu Berlin in Sachen des Gedichtes: „Neuer Reinecke Fuchs“ von Adolph Glaßbrenner. Verlags-Comptoir, Hamburg 1846, Seite 14 (Zitiert nach Google Books).
  6. Kurt Eggers: Tausend Jahre Kakeldütt. Schwarzhäupter, Leipzig 1944, Seite 145 (Zitiert nach Google Books).
  7. Georg Roeber: Archiv für Urheber-, Film-, Funk- und Theaterrecht,. Band 123, Stämfpli, 1963, Seite 160 (Zitiert nach Google Books).
  8. Neue Freie Presse. Wien 1874 (Zitiert nach Google Books).
  9. Julius Deutsch: Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. Wiener Volksbuchhandlung, 1947, Seite 13 (Zitiert nach Google Books).