notlanden

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notlanden (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich notlande
du notlandest
er, sie, es notlandet
Präteritum ich notlandete
Konjunktiv II ich notlandete
Imperativ Singular notlande!
Plural notlandet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
notgelandet sein, haben
Alle weiteren Formen: Flexion:notlanden
[1, 2] Die Maschine musste notlanden.

Anmerkung:

„Das Verb notlanden ist in den seltener gebrauchten finiten Formen ein (festes) Verbalkompositum: ich notlande. Im Infinitiv und im Partizip hingegen ist not- Verbzusatz: um notzulanden (nicht: um zu notlanden). Wir sind notgelandet.[1]

Worttrennung:

not·lan·den, Präteritum: not·lan·de·te, Partizip II: not·ge·lan·det

Aussprache:

IPA: [ˈnoːtˌlandn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild notlanden (Info)

Bedeutungen:

[1] eine Notlandung durchführen
[2] per Notlandung landen

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Substantiv Not und dem Verb landen; es wird der Standpunkt vertreten, dass es sich bei notlanden um eine Rückbildung aus dem Substantiv Notlandung handle, indem zu der Proportionsgruppe Landung : landen eine Proportionsgruppe Notlandung : notlanden gebildet worden sei[2].

Gegenwörter:

starten, abheben, durchstarten

Oberbegriffe:

[1, 2] landen

Unterbegriffe:

[1, 2] notwassern

Beispiele:

[1] „Fünf amerikanische Passagiere eines Kreuzfahrtschiffs waren am Freitag in einem Hubschrauber zu einem der beliebten Besichtigungsflüge über der Gletscherlandschaft aufgebrochen, als ihre Maschine gegen Abend notlanden musste.“[3]
[1] „Da standen tatsächlich ein Doppeldecker, der hier notgelandet war, und eine aufgeregte Pilotin daneben.“[4]
[1] „In New York ist eine Passagiermaschine beinahe notgelandet, weil der Pilot in der Toilette festsass.“[5]
[1] „Der Pilot des anderen Flugzeugs konnte auf freiem Feld notlanden und überlebte mit einem Schock.“[6]
[2] „Die beiden Piloten der Bundeswehr, die vor einigen Wochen auf dem Flugplatz Tegel im französischen Sektor Berlins notlandeten, sind nach einigen Umwegen wieder in der Bundesrepublik angekommen: Die französischen Militärbehörden übergaben die beiden Soldaten ihren vorgesetzten Stellen in Paris.“[7]
[2] „Kapitän Chesley «Sully» Sullenberger, der 2009 eine beschädigte Maschine auf dem Hudson notgelandet hatte, sagt, die ausgeschaltete Orientierungshilfe sollte kein Problem gewesen sein, da die Maschinen ohnehin auf Sicht gelandet werden.“[8]

Wortbildungen:

Notlandung, notgelandet

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „notlanden
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „notlanden
[1, 2] The Free Dictionary „notlanden
[1, 2] Duden online „notlanden
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „notlanden“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „notlanden
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalnotlanden
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Auflage), Stichwort »notlanden«.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »notlanden«.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Richtiges und gutes Deutsch. Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version), Stichwort »notlanden«.
  2. Märta Åsdahl Holmberg: Studien zu den verbalen Pseudokomposita im Deutschen. In: Göteborger Germanistische Forschungen. 14, Acta universitatis Gothoburgensis, Lund 1976, ISBN 91-7346-016-8, Seite 35, 36.
  3. Touristen auf Alaska-Gletscher gestrandet. In: Berliner Morgenpost. 13. September 1999, Seite 30.
  4. Irene Ripperger: Rückblicke. Von der Seele geschrieben. 1. Auflage. Amicus, Föritz 2005, ISBN 3-935660-58-8, Seite 12.
  5. Wie bitte? In: St. Galler Tagblatt. Nummer 271, 19. November 2011, Seite 8.
  6. ap: Ein Toter bei Kollision von zwei Kleinflugzeugen bei Bern. In: Neue Zürcher Zeitung. 2. September 2004, ISSN 0376-6829, Seite 17.
  7. Zeitspiegel. In: DIE ZEIT. 3. November 1961, ISSN 0044-2070, Seite 2.
  8. «Ich dachte, ich würde sterben». In: Tagesanzeiger. 8. Juli 2013, Seite 10.