mehrheitlich

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mehrheitlich (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
mehrheitlich
Alle weiteren Formen: Flexion:mehrheitlich

Anmerkung:

Der Duden steigert das Wort. Es lassen sich jedoch keine fünf Belege unterschiedlicher Autoren für den Komparativ oder Superlativ finden.

Worttrennung:

mehr·heit·lich, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈmeːɐ̯haɪ̯tlɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild mehrheitlich (Info), Lautsprecherbild mehrheitlich (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] das, was der größere Teil einer befragten Personengruppe will

Herkunft:

Derivation des Substantivs Mehrheit zum Adjektiv mit Anhängen des Suffixes -lich

Sinnverwandte Wörter:

[1] vorwiegend, überwiegend

Oberbegriffe:

[1] viel

Beispiele:

[1] Deutsche Gerichte sprechen mehrheitlich der Frau das Sorgerecht an den Kindern zu.
[1] In einem Volksentscheid haben sich die Niederländer mehrheitlich gegen die Ausweitung der Befugnisse von Geheimdiensten im Internet ausgesprochen.[1]
[1] Wer die Europäische Union aus dem negativen Sog ziehen will, ist gut beraten das zu tun, was die Bürger mehrheitlich wünschen […].[2]
[1] Er hat Witze über die Körpergröße, Energie und Intelligenz seiner republikanischen Konkurrenten gemacht. Und er hat sich auf die persönlichen "Schwächen" von Hillary Clinton konzentriert. Mit solchen Methoden hat Trump eine mehrheitlich weiße und radikale Wählerbasis erobert […].[3]
[1] Für die Mehrheit der Menschen ist der Schuldige im Asylstreit klar Bundesinnenminister Horst Seehofer, und zwar quer durch alle Parteien. Selbst CSU-Wähler sind mehrheitlich für seinen Rücktritt als Innenminister.[4]
[1] Die Belegschaft des Softwareherstellers SAP AG hat sich am Freitag auf einer Betriebversammlung am Hauptstandort Walldorf mehrheitlich gegen die Einführung eines Betriebsrates entschieden.[5]
[1] „Mit 14 zu 2 war die Zustimmung für Variante eins die mehrheitlichere der beiden Meinungen.“[6]
[1] „Kiesinger, der quantitativ mehrheitlichste Regierungschef, den es je gab, glaubte sich keinen Ministerrücktritt leisten zu sollen.“[7]
[1] „Religionslehrerinnen verstehen sich mehrheitlichst als paidotrop; die in der Religionspädagogik schon lange geforderte Orientierung an den SchülerInnen [sic] - die mitunter für Kirchenvertreter zu weit ging – ist Allgemeinplatz.“[8]
[1] „Dafür aber spricht, dass zumal GrundschülerInnen [sic] ihre katholischen ReligionslehrerInnen [sic] mehrheitlichst als freundlich erleben.“[9]
[1] „Was gibt es schon mehrheitlicheres, als wie wenn eine schöne Frau nackt mit einem schwarzen Pferd durch einen mystischen Wald reitet.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] adverbiell:mehrheitlich ablehnen, … mehrheitlich annehmen, sich mehrheitlich für/gegenaussprechen, mehrheitlichbefürworten, sich mehrheitlich für/gegenentscheiden, mehrheitlich für/gegenvotieren
[1] adverbiell: mehrheitlich katholisch, mehrheitlich muslimisch, mehrheitlich schiitisch, mehrheitlich sunnitisch
[1] mit Substantiv: mehrheitliche Ablehnung, mehrheitlich der Ansicht sein, mehrheitliche Auffassung, mehrheitlicher Beschluss, mehrheitliche Beteiligung an …, mehrheitliche Entscheidung, mehrheitliches Votum, mehrheitliche Zustimmung
[1] in Kombination (Wirtschaft): an einer AG / einem Betrieb / einer Firma / einem Unternehmen mehrheitlich beteiligt sein (das heißt, die Stimmenmehrheit und damit die Entscheidungsgewalt haben), eine Gesellschaft mehrheitlich übernehmen

Wortbildungen:

[1] Mehrheit

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „mehrheitlich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalmehrheitlich
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „mehrheitlich
[1] The Free Dictionary „mehrheitlich
[1] Duden online „mehrheitlich
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „mehrheitlich
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „mehrheitlich“ auf wissen.de

Quellen:

  1. dpa, afp: Datenspeicherung - Niederländer lehnen Geheimdienst-Gesetz ab. In: Deutsche Welle. 29. März 2018 (URL, abgerufen am 27. Juli 2018).
  2. Stephan Löwenstein: Österreichische EU-Ratspräsidentschaft - Gastkommentar: Für "Ein Europa, das schützt". In: Deutsche Welle. 1. Juli 2018 (URL, abgerufen am 27. Juli 2018).
  3. Dorothea Hahn: Empörung über Trump - "Er hat die Debatte verroht". In: Deutschlandradio. 21. Juli 2018 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Kommentar, Text und Audio, Dauer 05:04 mm:ss, URL, abgerufen am 27. Juli 2018).
  4. Philipp May: Herrmann (CSU) zu Kritik an Seehofer - "Wir werden das wieder auf die Reihe kriegen". In: Deutschlandradio. 18. Juli 2018 (Deutschlandfunk / Köln, Interview mit Joachim Herrmann (CSU), Text und Audio, Dauer: 11:58 mm:ss, URL, abgerufen am 27. Juli 2018).
  5. Deutscher Wikinews-Artikel „Walldorf, Deutschland, 05.03.2006: IG Metall geht wegen SAP eventuell vor das Arbeitsgericht
  6. Das Runde oder der Eckige? in der Main-Post, 19. September 2018, abgerufen am 5. März 2019
  7. Rudolf Augstein: In Memoriam Paul Lücke. In: Spiegel Online. Nummer 14, 1. April 1968, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 5. März 2019).
  8. Anton A. Bucher, Helene Miklas (Herausgeber): Zwischen Berufung und Frust. LIT, Wien 2005, Seite 100 Online=Zitiert nach Google Books.
  9. Anton A. Bucher: Gemeinsamkeit, nicht Differenz. In: Bernhard Dressler, Andreas Feige, Albrecht Schöll (Herausgeber): Religion - Leben, Lernen, Lehren. LIT, Münster 2004, Seite 124 (Zitiert nach Google Books).
  10. Alf Poier: Mein Krampf. Genie & Wahnsinn, 2005, Seite 123 (Zitiert nach Google Books).