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kontrastieren

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kontrastieren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich kontrastiere
du kontrastierst
er, sie, es kontrastiert
Präteritum ich kontrastierte
Konjunktiv II ich kontrastierte
Imperativ Singular kontrastiere!
kontrastier!
Plural kontrastiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
kontrastiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:kontrastieren

Worttrennung:

kon·t·ras·tie·ren, Präteritum: kon·t·ras·tier·te, Partizip II: kon·t·ras·tiert

Aussprache:

IPA: [kɔntʁasˈtiːʁən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild kontrastieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] intransitiv: einen deutlich erkennbaren Unterschied aufweisen; sich merklich unterscheiden (oft mit Präpositivkomplement zur Angabe der Person/Sache, auf die sich der Vergleich bezieht)
[2] transitiv: in Kontrast setzen; deutlich unterscheidbar machen (mit obligatorischem Akkusativkomplement zur Angabe der Person/Sache, zu der etwas anderes in Kontrast gesetzt wird)
[3] transitiv: einen Kontrast darstellen zu; sich merklich unterscheiden von (mit obligatorischem Akkusativkomplement zur Angabe der Person/Sache, auf die sich der Vergleich bezieht)
[4] Medizin, transitiv: mit einem Kontrastmittel füllen, anfärben
[5] Medizin, oft reflexiv, sonst intransitiv: nach Einsatz eines Kontrastmittels auf einem Bild (Röntgenbild, Sonogramm und Ähnlichem) sichtbar werden

Herkunft:

Ableitung von dem Substantiv Kontrast mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier (und zusätzlicher Flexionsendung)

Synonyme:

[1] sich abheben/unterscheiden; verschieden/unterschiedlich sein

Beispiele:

[1] Jhre Begriffe scheinen der Natur, und also der gesunden Vernunft näher zu kommen, als die unsrigen, in welchen Scythische Barbarey und Maurische Galanterie auf die seltsamste Art mit einander contrastieren. (Wieland 1767)[1]
[1] Von allen Gegenden Deutschlands sind Menschen da, die in ihrer Denckart sehr kontrastiren. (Goethe 1795)[2]
[1] Diese Schwäche, von Allen mit unterschiedlichen Empfindungen bemerkt, kontrastierte sonderbar mit der Mädchenhaftigkeit ihrer Erscheinung […] (Th. Mann 1939)[3]
[1] Das leicht kratzige Puma-Jäckchen in mattem Orange mit kontrastierendem Kragen war plötzlich wieder hip.[4]
[1] Zu dieser Idee kontrastieren freilich drastisch die 1928 publizierten und zum Klassiker avancierten Schilderungen des New Yorker Kriminalhistorikers Herbert Asbury […][5]
[2] Eine Dicke mit einer großen Haube, Schleife, Mantel und Falbula's geziert, und von einem Incroyable geführt, wird contrastirt mit einer Hagern in einem leichten Gewande und großem Schabhut. (Goethe)[6]
[2] Japans Autohersteller kontrastierten den deutschen Auftritt, indem sie sich auffallend ökobeflissen aufstellen […][7]
[2] Er kontrastierte die Melancholie von ‘In My Life’ mit den Tonbandtricks eines tänzerisch barockisierenden E-Pianos.[8]
[2] Die Französin Marie Voignier kontrastiert in ihrem Video ‚Hinterland‘ die artifizielle Welt der brandenburgischen Erholungsoase Tropical Islands mit einem realen Dorf im Spreewald drum herum.[9]
[3] Der Reiz dieser Ausstellung liegt gerade in dem Miteinander beziehungsweise Gegenüber von sich kontrastierenden Arbeiten.[10]
[3] Ruppige Rock-Gitarren kontrastierten die schlagerhaften Elemente und verliehen den Songs so mehr Spannung als auf Platte.[11]
[3] Der ruhige Ton ihrer Kommentare kontrastiert den ruhelosen, ja hysterienahen Ton der Mutter.[12]
[3] Das lyrische Ich zelebriert den Nachhall einer zerbrochenen Beziehung, eine pastorale Melodie kontrastiert den Schmerz.[13]
[3] Experimentierfreudige Bilder […] werden von Fotos sehr kühler, noch heute zeitgemäßer Architektur kontrastiert.[14]
[4] Diese Technik ermöglichte die vollständige Abbildung des kontrastierten Harntraktes mit nur einer Untersuchungsspirale.[15]
[4] In der Folge erreicht vermehrt nicht-kontrastiertes Blut die pulmonale Zirkularisation und das Herz, was zu einer verminderten arteriellen Kontrastierung führt.[16]
[5] An einigen histologisch gesicherten kleinen Leberzelladenomen konnte gezeigt werden, dass diese nur in der arteriellen Phase (8–25 Sekunden post injectionem) hypervaskularisiert kontrastieren.[17]
[5] Die Lebervenenstämme kontrastieren sich normalerweise erst gegen Ende der kapillären Phase (ab 25–30 s p.i.).[18]
[5] Kleine hepatozelluläre Adenome […] kontrastieren in Spätphasen kaum, so dass die ersten Sekunden der arteriellen Anreicherung diagnostisch entscheidend sind.[19]
[5] Dieses Gebiet kontrastiert sich gut zu den umliegenden Weichteilen und stellt entzündliches Gewebe dar.[20]
[5] Gelegentlich ist [die Neurohypophyse] von isointensem Signalverhalten und damit maskiert, reichert aber Kontrastmittel an und kontrastiert sich dann ausreichend gegenüber dem hypothalamischen Gewebe.[21]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] etwas kontrastiert mit/zu etwas; augenfällig/auffällig/scharf/stark/merkwürdig/reizvoll/wirkungsvoll kontrastieren; farblich/klanglich kontrastieren
[2] von/durch etwas kontrastiert werden
[4] kontrastiertes/nichtkontrastiertes Blut
[5] stärker/schwächer kontrastiert

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kontrastieren
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „kontrastieren
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 2012, ISBN 978-3-411-71003-4, Eintrag „kontrastieren“.
[2] The Free Dictionary „kontrastieren
[4] Duden, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe. 9., überarbeitete und ergänzte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-04619-5 (Redaktionelle Leitung: Ulrich Kilian), Eintrag „kontrastieren“.
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkontrastieren
[1, 2] Duden online „kontrastieren

Quellen:

  1. Christoph Martin Wieland, Geschichte des Agathon, Band 2, 1767.
  2. Johann Wolfgang von Goethe, Brief an Charlotte v. Schiller geb. v. Lengefeld, 25.07.1795, zitiert nach Weimarer Ausgabe, IV. Abtheilung, Band 10, S. 282.
  3. Thomas Mann, Lotte in Weimar, 1939, zitiert nach Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 9.1, 2003, S. 381.
  4. NZZ am Sonntag, 17.11.2002, S. 99.
  5. NZZ am Sonntag, 09.02.2003, S. 49.
  6. Johann Wolfgang von Goethe, Paralipomena: Vorarbeiten und Bruchstücke, zitiert nach Weimarer Ausgabe, I. Abtheilung, Band 47, S. 354.
  7. Der Spiegel, 29.10.2001, S. 210.
  8. Falter, 11.11.2009, S. 28.
  9. Der Spiegel, 21.06.2010, S. 122.
  10. Süddeutsche Zeitung, 15.02.1993, S. 12.
  11. Neue Zürcher Zeitung, 14.03.2005, S. 32.
  12. Die Zeit (Online-Ausgabe), 18.07.2013.
  13. Die Presse, 16.01.2016, S. 24.
  14. Die Zeit, 24.01.2019, S. 47.
  15. Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, 2006, S. 535.
  16. Hatem Alkadhi et al., Praxisbuch Herz-CT, 2009, S. 53.
  17. Zeitschrift für Gastroenterologie, 2003, S. 1172.
  18. Wolfram Wermke, Sonographische Differenzialdiagnose, 2005, S. 299.
  19. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2007, S. 1228.
  20. Kleintier konkret, 2008, S. 25.
  21. Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren, 2016, S. 206.