knitz

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knitz (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
knitz knitzer am knitzesten
Alle weiteren Formen: Flexion:knitz

Anmerkung:

Das Wort wird heute meist in der Bedeutung [4] verwendet und hat damit eine gewisse Bedeutungsverbesserung erfahren.

Alternative Schreibweisen:

knütz

Worttrennung:

knitz, Komparativ: knit·zer, Superlativ: am knit·zes·ten

Aussprache:

IPA: [knɪt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild knitz (Info)
Reime: -ɪt͡s

Bedeutungen:

[1] landschaftlich, südfränkisch: zu nichts zu gebrauchen, schlecht
[2] von Geld: wertlos oder gefälscht
[3] von Menschen: verdorben, moralisch schlecht
[4] süddeutsch, anerkennend: hintertrieben, verschlagen, neckisch, frech

Herkunft:

eine von vielen mundartlichen Kurzformen des Adjektivs keinnützig[1]

Synonyme:

[1] nutzlos, unbrauchbar, unnütze, untauglich, bei Lebensmitteln u.ä.: faul, verdorben
[3] verdorben
[4] ausgebufft, ausgekocht, bauernschlau, durchtrieben, gewieft, gewitzt, listig, pfiffig, schelmisch, verschlagen

Beispiele:

[1] Durch den Regen ist mein ganzes Heu knitz.
[2] Die Millionen-Mark-Scheine aus der Zeit der Hyperinflation sehen zwar beeindruckend aus, waren aber damals schon knitz.
[3] Mit seiner knitzen Art macht er sich keine Freunde.
[4] Mit einem knitzen Lächeln übergibt er das nicht ganz ernst gemeinte Geschenk.

Sprichwörter:

[2] Schwaben und knitz Geld, kommen in alle Welt.

Charakteristische Wortkombinationen:

[4] knitze Augen machen, knitzes Lächeln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512: „keinnützig“, Band 4, Seite 314
[4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „knitz
[4] Duden online „knitz
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „knütz
[4] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „knitz“.
[4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalknitz

Quellen:

  1. Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512: „keinnützig“, Band 4, Seite 314

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gnitze
Anagramme: zinkt