grantig

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grantig (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
grantig grantiger am grantigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:grantig

Anmerkung:

In Nord- und Mitteldeutschland ist das Wort zunehmend gebräuchlich. In der Schweiz ist das Wort selten.[1]

Worttrennung:

gran·tig, Komparativ: gran·ti·ger, Superlativ: am gran·tigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈɡʁantɪç], [ˈɡʁantɪk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild grantig (Info), Lautsprecherbild grantig (Info), Lautsprecherbild grantig (Österreich) (Info)
Reime: -antɪç, -antɪk

Bedeutungen:

[1] besonders süddeutsch, österreichisch, umgangssprachlich: schlecht gelaunt, schlecht aufgelegt, in mieser, gereizter Stimmung und auch unhöflich

Herkunft:

seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; die Herkunft des Wortes ist unklar; es wird vermutet, dass es dem oberdeutschen Verb grennen „weinen“ entstammt[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] ärgerlich, bärbeißig, miesepetrig, missgelaunt, misslaunig, missmutig, schweizerisch: muff, muffig, mürrisch, sauertöpfisch, übellaunig, verärgert, verdrießlich, zänkisch

Beispiele:

[1] „Opa ist jetzt auch Fanclubmitglied und kann richtig grantig werden, wenn jemand etwas Unfreundliches über Yvonne Catterfeld sagt.“[3]
[1] Unsere Nachbarin ist eine grantige alte Witwe, der man nichts recht machen kann.

Wortbildungen:

[1] Grant, granteln, Grantigkeit, Grantler, Grantscherben, Grantnigl[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „grantig
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „grantig
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgrantig
[1] Peter Ernst: Grant und grantig. In: Erträge der Dialektologie und Lexikographie: Festgabe für Werner Bauer zum 60. Geburtstag. Präsens, Wien, 1999.

Quellen:

  1. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 306
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 368
  3. Andrea Kurtz: Mit dem Opa zu Yvonne. In: Berliner Zeitung (Online). 28. Februar 2005, abgerufen am 19. Februar 2013.
  4. Grantnigl. In: ostarrichi.org. 2007, abgerufen am 16. Oktober 2023.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: antik, kantig