gebranntes Kind scheut das Feuer

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gebranntes Kind scheut das Feuer (Deutsch)[Bearbeiten]

Sprichwort[Bearbeiten]

Nebenformen:

das gebrannte Kind scheut das Feuer, das gebrannte Kind fürchtet das Feuer
ein gebranntes Kind scheut das Feuer

Worttrennung:

ge·brann·tes Kind scheut das Feu·er

Aussprache:

IPA: [ɡəˌbʁantəs ˈkɪnt ˌʃɔɪ̯t das ˈfɔɪ̯ɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild gebranntes Kind scheut das Feuer (Info)

Bedeutungen:

[1] wer einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hat, versucht daraufhin Ähnliches zu vermeiden

Synonyme:

[1] begossene Hunde fürchten das Wasser
[1] der Esel geht nur einmal aufs Eis/der Esel ist so weise, er tanzt nur einmal auf dem Eise/einen Esel führt man nur einmal aufs Eis, der Esel stolpert nur einmal über denselben Stein/der Esel stößt sich nicht zweimal an demselben Stein
[1] ein alter Fuchs geht nicht zum zweiten Mal ins Garn/ein alter Fuchs geht nicht zweimal ins Garn
[1] eine verbrannte Katze scheut das Feuer

Beispiele:

[1] „Hinterher sehen sie’s dann besser ein, und einmal gebrannte Kinder scheuen das Feuer![1]
[1] „Beide mögen sich, aber beide haben Angst vor der Liebe. Es gibt da Enttäuschungen in ihrem Leben, und ein gebranntes Kind scheut bekanntermaßen das Feuer.[2]
[1] „Es beruht auf der schon beim spielenden Kind vorhandenen Neugier, zu sehen, ‚was dahinter steckt‘. Aber das gebrannte Kind, welches von nun an das Feuer scheut, hat keine wissenschaftliche Erkenntnis gewonnen, sondern eine Erfahrung.“[3]
[1] „Die Vereinigten Staaten möchten dagegen als gebranntes Kind, das das Feuer scheut, die Währungen langsam, aber sicher vom Golde lösen.“[4]

Wortbildungen:

gebranntes Kind

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kind
[1] The Free Dictionary „Kind
[*] Duden online „Kind
[1] Redensarten-Index „gebranntes Kind scheut das Feuer
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Gebranntes Kind [scheut das Feuer]«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »gebranntes Kind [scheut das Feuer]«, Seite 134.

Quellen:

  1. Friedrich Huch: Pitt und Fox. Die Liebeswege der Brüder Sintrup. Langewiesche-Brandt, Ebenhausen bei München 1910, Seite 108 (Erstauagabe 1909).
  2. Sally und Bill im April. In: DER SPIEGEL. Nummer 20, 17. Mai 1947, ISSN 0038-7452, Seite 11 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 23. Februar 2019).
  3. Peter Bamm: Ex ovo. Essays über die Medizin. 63.-65. Tausend, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1963, Seite 207 (Erstausgabe bei Mölich, Hamburg 1948).
  4. Wolfgang Müller-Haeseler: Südafrika reizte zu hoch. Ein Kompromiß über den Goldpreis ist immer noch nicht in Sicht. In: DIE ZEIT. Nummer 41, 11. Oktober 1968, ISSN 0044-2070, Seite 37 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 23. Februar 2019).