fiebrisch

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fiebrisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
fiebrisch fiebrischer am fiebrischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:fiebrisch

Worttrennung:

fie·b·risch, Komparativ: fie·b·ri·scher, Superlativ: am fie·b·rischs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈfiːbʁɪʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild fiebrisch (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltend: Fieber habend, an Fieber leidend, von Fieber ergriffen
[2] veraltend: gleichzeitig mit Fieber auftretend, vorkommend; von Fieber begleitet
[3] veraltend: auf Fieber deutend, schließen lassend, mit Symptomen von Fieber einhergehend
[4] veraltend übertragen: (in Erwartung von etwas) sich (wie im Fieberrausch) in einem Zustand hektischer Erregung, nervöser Unruhe befindend

Beispiele:

[1] „In der Gruppe der »langwierigen, nicht ansteckenden« Kranken waren »Wassersüchtige, Lungensüchtige, mit Verstopfung der Eingeweide behaftete, Gelbsüchtige und die meisten nicht fiebrischen Kranken« zusammengefaßt.“[1]
[2] „Neben ihm beginnt eine Treppe, schmal an die Mauer geklebt, auf der ein menschenwinziges Geschöpf eifrig nach oben zu entkommen versucht; bald macht sie eine Wendung in die entgegengesetzte Richtung, und wieder klimmt an ihrem oberen Ende der Kleine; wendet wieder und wieder, und immer treppt der Arme hoffnungslos höher, bis sich endlich Stiege und Piranesi-Jedermann im Dämmer der auch nach oben unendlichen Halle verlieren: – die ganze Serie gibt die Alpträume des Künstlers während einer schweren fiebrischen Krankheit wieder, und wirkt, zumal heute, im Zeitalter des Maschinenschreckens, unwiderstehlich faszinierend.“[2]
[3] „Die eine Hand an das ſchlagende Herz gepreßt, die andere vor die zuckenden Lippen … die fiebriſch glänzenden Augen halb geſchloſſen. …“[3]
[4] „Er flirtete dafür mit dem Genre der Burleske und griff in seinen poetologischen Überlegungen mal wieder zu derben Vergleichen: ‚Wo heute »ein Nichts amüsant vorgebracht wird«‘, schrieb Brecht, ‚handelt es sich um die fiebrischen Bemühungen einer schnell gealterten Hure, durch grazienlose Tricks den Moment herauszuschieben oder zu eliminieren, wo sie ihre zu oft operierte und sehr schmerzhafte Vagina dem Kunden auszuliefern hätte.‘“[4]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag fieberisch.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[2–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fiebrisch
[1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „fiebrisch“ (digitalisierte Fassung)

Quellen:

  1. Norbert Paul: Arztinitiativen bei der Gestaltung des Krankenhauses in der Zeit des Aufgeklärten Absolutismus. In: Alfons Labisch, Reinhard Spree; unter Mitarbeit von Ulrich Koppitz, Norbert Paul (Herausgeber): »Einem jeden Kranken in einem Hospitale sein eigenes Bett«. Zur Sozialgeschichte des Allgemeinen Krankenhauses in Deutschland im 19. Jahrhundert. Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 1996, ISBN 3-593-35396-2, Seite 105 (Zitiert nach Google Books).
  2. Arno Schmidt: Traumkunstwerke. In: DIE ZEIT. Nummer 45, 4. November 1960, ISSN 0044-2070, Seite 7 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 28. Januar 2022).
  3. Hans Dominik: Atlantis. Roman. 56. bis 60. Tauſend, Verlag Scherl, Berlin 1925, Seite 194 (Zitiert nach Google Books).
  4. Jan Küveler: Die Schlächter schlafen kurz. In: Die Welt. 25. September 2017, ISSN 0173-8437, Seite 21.