elektrischer Stuhl

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elektrischer Stuhl (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ elektrischer Stuhl elektrische Stühle
Genitiv elektrischen Stuhls
elektrischen Stuhles
elektrischer Stühle
Dativ elektrischem Stuhl
elektrischem Stuhle
elektrischen Stühlen
Akkusativ elektrischen Stuhl elektrische Stühle
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der elektrische Stuhl die elektrischen Stühle
Genitiv des elektrischen Stuhls
des elektrischen Stuhles
der elektrischen Stühle
Dativ dem elektrischen Stuhl
dem elektrischen Stuhle
den elektrischen Stühlen
Akkusativ den elektrischen Stuhl die elektrischen Stühle
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein elektrischer Stuhl keine elektrischen Stühle
Genitiv eines elektrischen Stuhls
eines elektrischen Stuhles
keiner elektrischen Stühle
Dativ einem elektrischen Stuhl
einem elektrischen Stuhle
keinen elektrischen Stühlen
Akkusativ einen elektrischen Stuhl keine elektrischen Stühle

Worttrennung:

elek·t·ri·scher Stuhl, Plural: elek·t·ri·sche Stüh·le

Aussprache:

IPA: [eˌlɛktʁɪʃɐ ˈʃtuːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild elektrischer Stuhl (Info)

Bedeutungen:

[1] stuhlähnliche Konstruktion zur Vollstreckung der Todesstrafe durch den Einsatz elektrischen Stroms

Oberbegriffe:

[1] Hinrichtungsgerät

Beispiele:

[1] „Tatsache allerdings ist, daß der abessinische Justizminister während des Krieges im Rahmen des Leih-Pacht-Systems die Lieferung von drei elektrischen Stühlen forderte.“[1]
[1] „In den Vereinigten Staaten hatte es nahezu zwei Jahrhunderte gedauert, bis der Oberste Gerichtshof im Sommer vergangenen Jahres die amerikanische Praxis ‚death penalty‘ als Widerspruch zu dem Verfassungszusatz von 1791 erkannte, der es verbietet, ‚grausame und ungewöhnliche Strafen‘ zu verhängen. Das knappe Votum von fünf zu vier Richterstimmen schaffte freilich die Gaskammern und elektrischen Stühle nicht ab.“[2]
[1] „In den Südstaaten vor allem werden Gaskammer, elektrischer Stuhl und Todesspritze aktiviert.“[3]
[1] „Nach dem gerichtlichen Brimborium, das einige Zeit in Anspruch nehmen würde, würde Felix Bocchicchio auf dem elektrischen Stuhl sein Leben lassen müssen.“[4]
[1] „Auf diese Weise geraten sein völlig verschreckter Bruder und seine hilflose, alleinerziehende Mutter in die Schußlinien zwischen Mafia und FBI; zwischen schießwütige Killer und ehrgeizige Senatoren. Die einen drohen mit Messer und Revolver, die anderen mit Gefängnis und elektrischem Stuhl.[5]
[1] „In 38 Bundesstaaten der USA gehören elektrischer Stuhl, Giftspritze und Galgen noch nicht der Vergangenheit an.“[6]
[1] „Und die EU setzt sich für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein. Damit das kein bloßes Lippenbekenntnis ist, wurde 2005 eine EU-Verordnung erlassen, die den Handel mit Gütern verbietet, die zu Folter, unmenschlicher Bestrafung oder Vollstreckung der Todesstrafe eingesetzt werden können. Zunächst standen Instrumente wie elektrische Stühle auf der Liste. Ende 2011 wurden dann auch Narkosemittel darauf gesetzt, weil sie überdosiert für Hinrichtungen eingesetzt werden.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „elektrischer Stuhl
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „elektrischer Stuhl
[1] Duden online „Stuhl“ (dort auch „elektrischer Stuhl“)
[1] wissen.de – Lexikon „elektrischer Stuhl

Quellen:

  1. Du bist ein Bastard. In: DER SPIEGEL. Nummer 17, 23. April 1949, ISSN 0038-7452, Seite 14 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2021).
  2. H. Seh.: Zurück zur Gaskammer. In: DIE ZEIT. Nummer 12, 23. März 1973, ISSN 0044-2070, Seite 1 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2021).
  3. Helmut Sorge: „Dann bin ich ein toter Mann“. In: DER SPIEGEL. Nummer 1, 4. Januar 1988, ISSN 0038-7452, Seite 99 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2021).
  4. Mario Puzo: Der Pate. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1990 (Originaltitel: The Godfather, übersetzt von Gisela Stege aus dem Amerikanischen), ISBN 3-499-11442-9, Seite 271 (deutschsprachige Erstausgabe im Molden Verlag, Wien/München/Zürich 1969; englischsprachige Originalausgabe 1969).
  5. Räuber und Gendarm. In: Süddeutsche Zeitung. 22. September 1994, ISSN 0174-4917, Seite 15.
  6. Wenn Jugendliche hingerichtet werden. In: Stuttgarter Zeitung. 20. Dezember 2003, Seite 4.
  7. Sebastian Erb: Keine Medikamente für den Tod. In: taz.die tageszeitung. Nummer 9861, 25. Juli 2012, ISSN 1434-4459, Seite 02 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 21. Oktober 2021).