doppelte Verneinung

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doppelte Verneinung (Deutsch)

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ doppelte Verneinung doppelte Verneinungen
Genitiv doppelter Verneinung doppelter Verneinungen
Dativ doppelter Verneinung doppelten Verneinungen
Akkusativ doppelte Verneinung doppelte Verneinungen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die doppelte Verneinung die doppelten Verneinungen
Genitiv der doppelten Verneinung der doppelten Verneinungen
Dativ der doppelten Verneinung den doppelten Verneinungen
Akkusativ die doppelte Verneinung die doppelten Verneinungen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine doppelte Verneinung keine doppelten Verneinungen
Genitiv einer doppelten Verneinung keiner doppelten Verneinungen
Dativ einer doppelten Verneinung keinen doppelten Verneinungen
Akkusativ eine doppelte Verneinung keine doppelten Verneinungen

Worttrennung:

dop·pel·te Ver·nei·nung, Plural: dop·pel·te Ver·nei·nun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈdɔpəltə fɛɐ̯ˈnaɪ̯nʊŋ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild doppelte Verneinung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Form eines Satzes, in dem die Verneinung zweimal ausgedrückt wird

Synonyme:

[1] doppelte Negation, Doppelnegation, Doppelverneinung, pleonastische Verneinung

Oberbegriffe:

[1] Verneinung

Beispiele:

[1] „Diese auch in der Standardsprache gebräuchliche Verneinung ist von der sogenannten doppelten oder pleonastischen Verneinung zu unterscheiden.“ „Eine Untersuchung von ca. 1150 Verneinungen im geschriebenen Niederdeutschen hat nur acht Fälle einer doppelten Verneinung ergeben.“[1]
[1] „Doppelte Verneinung (…) ist in der heutigen Hochsprache unüblich…“[2]
[1] Bei Schiller gibt es die doppelte Vereinung in der Zeile „Das disputiert ihm niemand nicht.“[3]
[1] „Als Richtlinie wird formuliert, dass doppelte Verneinung nur für Menschen mit geistiger Behinderung zu vermeiden ist; die Bevorzugung des Aktivs gegenüber dem Passiv wird bei manchen Zielgruppen empfohlen, darunter Gehörlose, Menschen mit geistiger Behinderung, DaF/DaZ-Lerner und Menschen mit geringer Bildung.“[4]
[1] „Eine doppelte Verneinung ergibt im Jiddischen keine Bejahung.“[5]

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „doppelte Verneinung

Quellen:

  1. Dieter Stellmacher: Niederdeutsche Sprache. Eine Einführung. Peter Lang, Bern/ Frankfurt am Main/New York/Paris 1990, Zitate S. 178 und 179. ISBN 3-261-04145-5. Abkürzungen aufgelöst.
  2. Johannes Erben: Deutsche Grammatik. Ein Abriß. 12. Auflage. Hueber, München 1980, Seite 181. ISBN 3-19-001713-1. Doppelte Verneinung im Original gesperrt gedruckt.
  3. Schiller, Wallensteins Lager, 11. Auftritt, Erster Arkebusier.
  4. Bettina M. Bock: Das Passiv- und Negationsverbot „Leichter Sprache“ auf dem Prüfstand – Empirische Ergebnisse aus Verstehenstests und Korpusuntersuchung. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2017, Seite 20-28, Zitat Seite 21.
  5. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 21.