divalent

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divalent (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
divalent
Alle weiteren Formen: Flexion:divalent

Worttrennung:

di·va·lent, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [divaˈlɛnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild divalent (Info), Lautsprecherbild divalent (Info)
Reime: -ɛnt

Bedeutungen:

[1] Chemie, bei einem Atom: zu einer chemischen Bindung mit zwei Atomen fähig
[2] Linguistik, bei einem Verb: zwei obligatorische Aktanten habend
[3] Medizin, bei Impfstoffen: gleichzeitig gegen zwei unterschiedliche Erreger immunisierend

Herkunft:

aus griechisch dís (di-) „zweimal“ und lateinisch valens (Genitiv: valentis), Partizip Präsens von valere → la[1]

Synonyme:

[1–3] bivalent, zweiwertig

Gegenwörter:

[1–3] monovalent, trivalent
[1, 3] tetravalent
[3] quadrivalent

Beispiele:

[1] „–NHg –NH3 ist eine divalente, starke elektropositive, –Cl–Cl– eine divalente, stark elektronegative Gruppe.“[2]
[1] „Mit dem steigenden Interesse an Carbenen rückten auch Carbenanaloga stärker in den Vordergrund. Mit diesem Begriff werden zu Carbenen isolobale und isoelektronische Verbindungen des Typs ER2 bezeichnet, in denen das divalente Kohlenstoffatom durch ein anderes Hauptgruppenelement ersetzt wurde.“[3]
[1] „Eine Ausnahme bildet als einzige stabile divalente Kohlenstoff-Verbindung das Kohlenmonoxid, CO.“[4]
[1] „Schwer zu interpretieren ist demgegenüber unsere Beobachtung, daß auch gering unterschiedliche Konzentrationen an divalenten Kationen (Mg++) einen drastischen Effekt auf die Prozessivität der Reverse Transkriptase haben.“[5]
[1] „Da es sich bei den obigen Verbindungen um divalente Anionen handelt, kann ihre Retention mit Natriumcarbonat verringert werden.“[6]
[2] „Divalente Verben haben zwei Valenzen und können zwei Aktanten regieren; sie sind transitiv im traditionellen Sinne.“[7]
[2] „Da nehmen und take zwei Ergänzungen fordern, sind sie zweiwertige oder divalente Verben.“[8]
[2] „Wie Zählungen in Mater (1971) zeigen, regieren monovalente Verben in der überwiegenden Anzahl der Fälle ein Subjekt, divalente Verben ein Subjekt und eine Akkusativ-E.“[9]
[2] „Divalente Verben sind im Russischen описать ‚(etw.) beschreiben‘, прочитать ‚(etw.) durchlesen‘, учиться ‚(etw.) lernen‘, владеть ‚(etw.) beherrschen‘.“[10]
[2] „Nach der Zahl der Partner ergeben sich für das Udmurtische avalente Verben (ohne Partner), monovalente Verben (mit einem Partner, divalente Verben (mit zwei Partnern) und trivalente Verben (mit drei Partnern).“[11]
[3] „In der vorliegenden Abhandlung werden einige vergleichende Versuche und Erfahrungen über den immunisierenden Effekt eines tetravalenten und eines divalenten Vakzines beschrieben.“[12]
[3] „Der Vergleich der verschiedenen azellulären Vakzine untereinander läßt ferner erkennen, daß der Zusatz von Pertaxin zu einem divalenten PT/FHA-Impfstoff zu einer wesentlichen Verbesserung der Impfeffizienz führt, während die Zugabe von Fimbrienantigenen keine substantielle Verbesserung des Impfschutzes bietet.“[13]
[3] „Daneben präparierten die Verff. einen divalenten Impfstoff der Typen 3 und 4 sowie monovalente Impfstoffe.“[14]
[3] „Es wurde nachgewiesen, dass das tetravalente Vakzin, in einer grösseren Dosis als das divalente Vakzin gegeben, eine geringere Wirkung besass.“[15]
[3] „Eine weitere Potenzierung des Effekts kann durch Verabreichung divalenter Vakzine erreicht werden.“[16]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „divalent
[*] Duden online „divalent

Quellen:

  1. Duden online „divalent
  2. Wilhelm Vaubel: Lehrbuch der theoretischen Chemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-50729-8, Seite 706 (Zitiert nach Google Books)
  3. Christoph Janiak, Hans-Jürgen Meyer, Dietrich Gudat, Philipp Kurz: Riedel Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-044163-5, Seite 84 (Zitiert nach Google Books)
  4. N. L. Allinger, et al.: Organische Chemie. [Hauptbd.]. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-082970-9, Seite 60 (Zitiert nach Google Books)
  5. Paul-Ehrlich-Institut: Arbeiten. G. Fischer, 1994, ISBN 978-3-437-11624-7 (Zitiert nach Google Books)
  6. Joachim Weiss: Ionenchromatographie. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 978-3-527-66080-3, Seite 5 (Zitiert nach Google Books)
  7. Gerhard Helbig: Geschichte der neueren Sprachwissenschaft. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-145885-4, Seite 203 (Zitiert nach Google Books)
  8. Marcus Hernig: Deutsch als Fremdsprache. Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, ISBN 978-3-531-13546-5, Seite 136 (Zitiert nach Google Books)
  9. Klaus Fischer: Satzstrukturen im Deutschen und Englischen. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-05-006429-1, Seite 123 (Zitiert nach Google Books)
  10. Vilmos Ágel, Ludwig M. Eichinger, Hans Werner Eroms, Peter Hellwig, Hans Jürgen Heringer, Henning Lobin: Dependenz und Valenz 2.Teilband. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-11-019984-0, Seite 1207 (Zitiert nach Google Books)
  11. Советское финно-угроведение. Периоодика, 1973, Seite 272 (Zitiert nach Google Books)
  12. Nordisk veterinaermedicin. 1953, Seite 102 (Zitiert nach Google Books)
  13. C. Rieger, H. von der Hardt, F.H. Sennhauser, U. Wahn, M. Zach: Pädiatrische Pneumologie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09184-5, Seite 361 (Zitiert nach Google Books)
  14. Berichte Biochimie und Biologie. Springer-Verlag, 1965, Seite 225 (Zitiert nach Google Books)
  15. Nordisk veterinaermedicin. 1953, Seite 102 (Zitiert nach Google Books)
  16. Collection of foreign Veterinary medical theses and dissertations (no.3501-4000). 1981, Seite 18 (Zitiert nach Google Books)