beibringen

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beibringen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich bringe bei
du bringst bei
er, sie, es bringt bei
Präteritum ich brachte bei
Konjunktiv II ich brächte bei
Imperativ Singular bring bei!
bringe bei!
Plural bringt bei!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
beigebracht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:beibringen
[3] Ein amerikanischer Soldat bringt seinem kleinen Sohn das Schießen bei – in Deutschland unvorstellbar.

Worttrennung:

bei·brin·gen, Präteritum: brach·te bei, Partizip II: bei·ge·bracht

Aussprache:

IPA: [ˈbaɪ̯ˌbʁɪŋən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild beibringen (Info)

Bedeutungen:

[1] etwas herbeiholen, beschaffen (als Beleg, Beweis für etwas)
[2] jemandem etwas Schlechtes zufügen
[3] erläutern, zeigen, wie etwas gemacht wird, so dass es der Betreffende dann kann, ebenso macht
[4] etwas Unangenehmes vorsichtig, diplomatisch mitteilen

Herkunft:

Ableitung des Verbs bringen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) bei-

Synonyme:

[1] beschaffen, herbeiholen, vorlegen
[2] schaden, zufügen
[3] anhalten, anleiten, einarbeiten, erklären, lehren, unterrichten, unterweisen, vermitteln, zeigen
[4] mitteilen, überbringen, zu verstehen geben

Beispiele:

[1] Zum Glück konnte ich Zeugen für den Unfall beibringen.
[1] Wer am Tag der Prüfung krank ist, muss ein Attest beibringen.
[2] Der Boxer hat seinem Gegner eine schwere Platzwunde über dem Auge beigebracht.
[2] Morgen wollen wir unserem Hauptkonkurrenten eine empfindliche Niederlage beibringen.
[3] In der ersten Klasse wird den Kindern das Lesen beigebracht.
[3] Wer bringt denn dem Jungen solche Kraftausdrücke bei?
[3] „Das Laster des Jahrhunderts hat Kretschmer dem eleganten Jüngling, der von nun an stets nach der neuesten Mode wie ein Dandy gekleidet geht, gewiß nicht erst beibringen müssen.“[1]
[3] „Ein bestimmter Hafen in Südvietnam soll erfolgreich gegen feindliche Froschmänner von Delphinen verteidigt worden sein, denen man das Töten beigebracht hatte.[2]
[4] Dass sein Urlaub gestrichen ist, müssen wir ihm schonend beibringen.

Redewendungen:

[3] jemandem die Flötentöne beibringen/jemandem Flötentöne beibringen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Attest beibringen, Beweise beibringen, Unterlagen beibringen, Zeugen beibringen, Zeugnisse beibringen
[2] eine Niederlage beibringen, eine Verletzung beibringen, eine Wunde beibringen
[3] Benehmen beibringen, Respekt beibringen, Unsinn beibringen, Vernunft beibringen
[4] jemandem eine Nachricht beibringen, schonend beibringen

Wortbildungen:

Beibringung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „beibringen
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „beibringen
[1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbeibringen

Quellen:

  1. Heinz Ohff: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1, Seite 35.
  2. Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?. Wahn Täuschung Verstehen. 20. Auflage. Piper Verlag, 1992, ISBN 3-492-10174-7, Seite 171.