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ausschlagen

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 35. Woche
des Jahres 2011 das Wort der Woche.

ausschlagen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich schlage aus
du schlägst aus
er, sie, es schlägt aus
Präteritum ich schlug aus
Konjunktiv II ich schlüge aus
Imperativ Singular schlag aus!
Plural schlagt aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgeschlagen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:ausschlagen
[1] Ein Pferd schlägt mit den Hinterhufen aus.

Worttrennung:

aus·schla·gen, Präteritum: schlug aus, Partizip II: aus·ge·schla·gen

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯sˌʃlaːɡn̩], [ˈaʊ̯sˌʃlaːɡŋ̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild ausschlagen (Info), Lautsprecherbild ausschlagen (Info)

Bedeutungen:

[1] intransitiv, meist auf Pferde bezogen: (mit Hufen) nach jemandem treten, schlagen
[2] transitiv: etwas mithilfe von einem oder mehreren Schlägen entfernen
[3] transitiv, landschaftlich: etwas von etwas befreien, indem darauf eingeschlagen wird
[4] transitiv: etwas mithilfe von Schlägen ersticken
[5] transitiv: etwas mit Textilien auskleiden, füttern
[6]
[a] transitiv: etwas mit Hammerschlägen breit machen
[b] transitiv: etwas mit Hammerschlägen herstellen
[7] transitiv: etwas nicht entgegennehmen, ablehnen
[8] transitiv, selten: etwas aus sich austreten lassen, ausschwitzen
[9] intransitiv: mit dem Schlagen aufhören
[10] transitiv, veraltet: jemanden schlagen, verprügeln
[11] transitiv, veraltet: ausstrecken
[12] transitiv, veraltet: (Speisen) anrichten
[13] transitiv, veraltet: parieren
[14] transitiv, veraltet: etwas (Unangenehmes) aus dem Kopf oder Herzen vertreiben, verjagen
[15] intransitiv, veraltet: einen Kampf zu Ende bringen
[16] intransitiv, veraltet: den ersten Schlag ausführen
[17] transitiv, Forstwesen: einen Baum mit dem Waldeisen markieren
[18] transitiv, Gerberei: Felle aus dem Äscher nehmen und aufhängen
[19] aus dem Gleichgewicht oder aus der Ruhe geraten
[20] anzeigen, dass etwas nicht mehr im Gleichgewicht oder im Ruhezustand ist
[21] neue Triebe bekommen
  • Hilfsverb sein, intransitiv
[22] selten: austreten
[23] eine bestimmte Entwicklung nehmen, werden
[24] veraltet: als Ausschlag hervorkommen

Herkunft:

Ausgehend vom althochdeutschen ūʒslahanherausbrechen, mithilfe von Schlägen zerstören‘ entstand ausschlagen über das mittelhochdeutsche ūʒslahenumhauen, verbannen, ablehnen, fliehen, errichten‘.[1]

Synonyme:

[2] herausschlagen
[7] ablehnen, abschlagen, zurückweisen
[12] anrichten
[23] entwickeln

Sinnverwandte Wörter:

[23] wenden

Gegenwörter:

[7] annehmen, entgegennehmen

Beispiele:

[1] Stell dich nicht hinter den Hengst Hannibal, er schlägt sonst aus.
[2] Mein Sohn Rufus hat sich neulich in der Schule geprügelt und dabei wurde ihm ein Schneidezahn ausgeschlagen.
[2] „Lumpen, Knochen, Eisen und Papier, / ausgeschlagne Zähne sammeln wir, / Lumpen, Knochen, Eisen und Papier, / ja, das sammeln wir.“ (Straßenlied der Altmaterialsammler ums Jahr 1944)
[3] Wenn du hier gefeudelt hast, kannst du gleich die staubigen Teppiche im Garten ausschlagen.
[3] Sie schlug das Öl aus den Nüssen aus.
[4] Es gelang uns in letzter Sekunde, das Feuer mit einer Decke auszuschlagen.
[5] Diese kleine Truhe ist mit Samt ausgeschlagen.
[5] Dieser Mantel ist mit Hermelin ausgeschlagen.
[6a] Du musst das Gold ausschlagen, bis es millimeterdünne Plättchen sind.
[6b] Es müssen noch Löcher in den Stoff ausgeschlagen werden.
[7] Ich kann Julianes Gunst einfach nicht gewinnen. Jedes Geschenk, das ich ihr machen will, schlägt sie aus.
[7] Obwohl ich ihm gern geholfen hätte, konnte ich nicht anders, als Peters Bitten auszuschlagen.
[7] „Von da an konnte sie sich Film- und Fernsehrollen aussuchen, zwei Hollywood-Angebote schlug sie jedoch aus.“[2]
[8] Die Wände in der alten Schule haben Salpeter ausgeschlagen.
[9] Nach einhundert Lebensjahren hatte Theos Herz heute Morgen ausgeschlagen.
[9] Ich warte jeden Morgen darauf, dass die lästige Kirchturmuhr endlich mal ausgeschlagen hat.
[10] Als wir jung waren, ließen mein Bruder und ich keine Gelegenheit aus, uns auszuschlagen.
[10] Wenn wir nicht artig waren, wurden wir mit Ruten ausgeschlagen.
[11] Du sollst doch die Zunge nicht immer ausschlagen.
[12] Da ist die Schüssel, in die du die Erbsen ausschlagen musst.
[13] Mit Kuno fechte ich nicht mehr. Seine Hiebe sind nur allzu leicht auszuschlagen.
[14] Schlag endlich all die bösen Gedanken aus und sei vergnügt!
[15] Nach fünf erbitterten Gefechten hatten sie endlich ausgeschlagen.
[16] Wieso soll ich um Verzeihung bitten? Du hast doch ausgeschlagen!
[17] Alle ausgeschlagenen Bäume werden gefällt.
[19] Das Pendel der Uhr hat/ist früher immer ausgeschlagen, aber seit vielen Jahren bewegt es sich nicht mehr.
[19] An dieser Stelle hat/ist die Wünschelrute doch sonst immer ausgeschlagen!
[20] Nach dem Austritt radioaktiven Materials schlug der Geigerzähler aus.
[21] „Der Mai ist gekommen,
die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat,
mit Sorgen zu Haus!“[3]
[22] Aus dieser Wand ist Salpeter ausgeschlagen.
[23] Sieglinde hat ihre lange Krankheit überstanden und alles ist gut ausgeschlagen.
[23] Diese Ehe konnte nicht glücklich ausschlagen.
[24] All seine Laster sind auf seiner Haut ausgeschlagen.

Redewendungen:

dem Fass den Boden ausschlagen

Wortbildungen:

Ausschläger

Übersetzungen

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[1–6a, 10–18, 21, 23] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ausschlagen
[2, 4–9, 21–23] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausschlagen
[1–6a, 7–9, 19–23] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „ausschlagen“, Seite 213
[24] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „ausschlagen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalausschlagen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1205, Eintrag „schlagen“.
  2. Wien Geschichte Wiki: „Erika Pluhar“ (Stabilversion)
  3. Wikisource-Quellentext „ausschlagen

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aufschlagen