auflassen

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auflassen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich lasse auf
du lässt auf
er, sie, es lässt auf
Präteritum ich ließ auf
Konjunktiv II ich ließe auf
Imperativ Singular lass auf!
lasse auf!
Plural lasst auf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
aufgelassen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:auflassen

Worttrennung:

auf·las·sen, Präteritum: ließ auf, Partizip II: auf·ge·las·sen

Aussprache:

IPA: [ˈaʊ̯fˌlasn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild auflassen (Info), Lautsprecherbild auflassen (Info)
Reime: -aʊ̯flasn̩

Bedeutungen:

[1] etwas offen lassen oder geöffnet halten
[2] etwas auf dem Körper zu tragendes aufbehalten
[3] Kinder aufbleiben lassen
[4] Rechte an einem Grundstück abtreten
[5] einen Betrieb, eine Unternehmung aufgeben oder einstellen
[6] Vögel oder Flugkörper aufsteigen lassen

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs lassen mit dem Präfix auf-

Synonyme:

[1] offenlassen
[2] aufbehalten
[3] aufbleiben lassen
[4] abtreten, übereignen, übertragen
[5] aufgeben, einstellen, stilllegen
[6] aufsteigen lassen

Gegenwörter:

[1] schließen, versperren
[2] abnehmen, herunternehmen
[3] zu Bett bringen
[4] erwerben
[5] beginnen, initiieren
[6] absteigen lassen, herunterlassen, landen lassen

Oberbegriffe:

[1] handhaben
[2] kleiden
[3] erlauben
[4] aufgeben
[5] beenden
[6] steuern, kontrollieren

Beispiele:

[1] „Die oberen Spangen“, sagt der Skistiefel-Anpasser, „lassen S' beim Gehen am besten auf, und üben S' das mal erst eine Zeitlang.“[1]
[1] Die Tür zum Mikrowellenherd sollte man nicht zu lange auflassen, weil die Beleuchtung dabei unnötig Strom verbraucht.
[1] Es heißt, dass verzauberte Leserinnen nachts das Fenster auflassen, damit Edward, diese süffige Mischung aus kleinem Vampir und großem James Bond, Tarzan und dem Märchenprinzen sie besuchen kommen kann.[2]
[2] Die Einblicköffnung des Gerätes besteht aus einem der Kopfform angepassten Gummiring, der relativ leuchtdicht anschließt, dadurch die Einhaltung der Beleuchtungsbedingungen garantiert und groß genug ist, damit auch Brillenträger bei der Untersuchung ihre Brille auflassen können.[3]
[2] Stimmt es, dass Frauen in Lokalen den Hut auflassen, um die fehlende Frisur zu verbergen?
[3] Ich würde meine Kinder nie so lange auflassen, bis sie völlig übermüdet sind.
[3] Ist dir auch aufgefallen, dass die Südländer ihre Kinder bis Mitternacht auflassen?
[4] Wollen die Kinder die Wohnungen gegenständlich zuordnen – jedes Kind soll Alleineigentümer einer Wohnung werden – müssen sie die Erbengemeinschaft auseinandersetzen und die Grundstücke entsprechend auflassen. Mit Grundbuchvollzug ist die gewünschte Rechtslage hergestellt.[4]
[5] Auch die Landesregierung wird hier sicherlich Anregungen und Klagen bekommen haben, daß man einen funktionierenden Dienst nicht auflassen soll.[5]
[5] Stoneygate ist ein vertrauter Ort. Liegt irgendwo an einem Fluss im aufgelassenen Kohlebergbaurevier in Englands Nordosten, dort, wo David Almond aufwuchs.[6]
[6] Man erfährt, daß im Krieg riesige Drachen zu Windmessungen eingesetzt, auf Rädern auf die Piste gerollt und mittels einer sogenannten Drachenwinde aufgelassen wurden.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Balkontür, Fenster, Gatter, Tür auflassen
[2] Brille, Haube, Hut, Kappe, Mütze, Sonnenbrille, Zylinder auflassen
[3] Enkelkind, Kind lange auflassen
[4] Bergwerksberechtigung, Grundstück auflassen
[5] Autobuslinie, Bahnlinie, Betrieb, Dorf, Erbe, Erbhof, Erzbergwerk, Fabrikshalle, Festungsgürtel, Friedhof, Geschäft, Gottesacker, Hafengebiet, Kaserne, Kirche, Kokerei, Kurhotel, Militärgebiet, Militärgelände, Pier, Polizeistation, Produktion, Stadtmauern, Straßenbahnlinie, Stützpunkt, Tagebaugrube, Zeche auflassen
[6] Ballon, Brieftaube, Falken, Feuerwerkskörper, Rakete auflassen

Wortbildungen:

Adjektiv: auflässig
Konversionen: aufgelassen, Auflassen, auflassend
Substantiv: Auflassung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2, 4–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „auflassen
[1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „auflassen
[1, 2, 4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalauflassen
[1–3, 5] The Free Dictionary „auflassen
[1–6] Duden online „auflassen

Quellen:

  1. Karin Zeller: Schußfahrt – zum erstenmal. In: Zeit Online. Nummer 11/1970, 13. März 1970, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  2. Sylvia Schwab: Vampire ohne Biss. Buchrezension zu Stephenie Meyer: "Biss zur Mittagsstunde". In: Deutschlandradio Kultur. 15. März 2007 (Online, abgerufen am 29. Juni 2015).
  3. DOG Empfehlung. DDr. Kocmut, abgerufen am 13. Juni 2007 (Deep Link nicht mehr möglich).
  4. Steuervorteile. Bayrische Hausbau, abgerufen am 13. Juni 2007 (Deep Link nicht mehr möglich).
  5. Wortprotokoll der 42. Sitzung vom 17. Dezember 1999. SÜDTIROLER LANDTAG, 17. Dezember 1999, abgerufen am 29. Juni 2015.
  6. Siggi Seuß: LUCHS 169. Kinderbuchempfehlung. In: Zeit Online. Nummer 05/2001, 25. Januar 2001, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).
  7. Andreas Höll: Paul Klee mußte im 1. Weltkrieg Kampfflugzeuge bemalen: Spurensuche in Bildern. In: Zeit Online. Nummer 22/1997, 23. Mai 1997, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. Juni 2015).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aufblasen, aufladen, auslassen