Zindel

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Zindel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n, m[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ das Zindel der Zindel
Genitiv des Zindels des Zindels
Dativ dem Zindel dem Zindel
Akkusativ das Zindel den Zindel

Anmerkung Genus:

Die Dudenredaktion führt Zindel als Neutrum auf[1], eingige (ältere) Lexika hingegen als Maskulin.[2][3] Ein Plural ist nirgends angegeben.

Worttrennung:

Zin·del, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sɪndl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zindel (Info)
Reime: -ɪndl̩

Bedeutungen:

[1] dünner seidener Stoff, der oft zum Füttern, Unterlegen verwendet wird

Herkunft:

Das Wort geht zunächst auf das mittelhochdeutsche zindâl → gmh, zindel → gmh beziehungsweise zendel → gmh zurück und meint ein Seidengewebe. Diese sind wiederum entlehnt aus dem Mittellateinischen cendalum → la, dem Spätlateinischen sindōn → la beziehungsweise dem Griechischen σινδών (sindōn→ grc, was „fein gewebtes Tuch“ bedeutet.[4]

Synonyme:

[1] Futterstoff

Oberbegriffe:

[1] Gewebe, Stoff

Beispiele:

[1] „hier wird er ganz entkleidet, daß er so nackt ist, wie ihn seine Mutter geboren, mit lauem Wasser gebadet, und mit schön duftenden Salben gesalbt, dann wird er mit einem Hemde vom feinsten Zindel bekleidet , das Wohlgeruch duftet“[5]
[1] „Gen Ribe gieng Herrn Esberns Zug, Er käuft sich Zindel und Seide gnug. Er käuft sich Zindel und Seide fein; Das Alles schickt er dem Mägdelein.“[6]

Wortbildungen:

Zindelkleid, Zindeltafett, Zindeltuch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zindel
[1] Duden online „Zindel
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „GZ06708
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Zindel“ (Wörterbuchnetz), „Zindel“ (Zeno.org)
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Zindel

Quellen:

  1. Duden online „Zindel
  2. Friedrich Kluge, völlig neu bearbeitet von Elmar Seebold unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1989, ISBN 3-11-006800-1, DNB 891464271, Artikel „Zindel“
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „GZ06708
  4. Friedrich Kluge, völlig neu bearbeitet von Elmar Seebold unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1989, ISBN 3-11-006800-1, DNB 891464271, Artikel „Zindel“
  5. Miguel de Cervantes Saavedra: Leben und Thaten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha, Band 2. G. Reimer, Berlin 1832, Seite 82.
  6. Levin Christian Sander: Auswahl altdänischer Heldenlieder und Balladen mit durchgängiger Rücksicht auf die Musik metrisch übersetzt. Gerhard Bonnier, Kopenhagen 1816, Seite 82.