Zielsprache

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Zielsprache (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Zielsprache die Zielsprachen
Genitiv der Zielsprache der Zielsprachen
Dativ der Zielsprache den Zielsprachen
Akkusativ die Zielsprache die Zielsprachen

Worttrennung:

Ziel·spra·che, Plural: Ziel·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈt͡siːlˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zielsprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: die Sprache, in die übersetzt oder gedolmetscht wird
[2] Linguistik: die Sprache, die neu als Fremdsprache gelernt wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus Ziel und Sprache

Oberbegriffe:

[1, 2] Sprache

Beispiele:

[1] Die Übersetzung eines Textes in verschiedene Zielsprachen kann je nach Sprachstruktur unterschiedliche Probleme aufwerfen.
[1] „Nur wenn sie mit allen Nuancen von Ausgangs- und Zielsprache vertraut sind, gelingt es ihnen - und auch dies aus sprachsystematischen Gründen natürlich nicht in allen Fällen -, im gleichen Vorstellungsbereich zu bleiben.“[1]
[1] „Die Wissenschaftler nennen die Sprache der Instruktionen im Gegensatz zu den eigentlichen Sprachen (der Ausgangssprache und der Zielsprache) eine Metasprache.“[2]
[1] „Immer geht es darum, eine Gleichwertigkeit zwischen der Kultur der Usprungssprache und derjenigen der Zielsprache herzustellen.“[3]
[1] „An mehreren Stellen erwähnt Sperber, dass er die Tora-Abschnitte, die in der Synagoge wöchentlich gelesen wurden, zu »übersetzen« hatte, er sagte aber nicht, dass die Zielsprache dieser Übersetzung das Jiddische war.“[4]
[2] Englisch ist zur Zeit die wichtigste Zielsprache in der Fremdsprachenausbildung.
[2] „Der Teilnehmer erlangt die Fähigkeit, Präsentationen zu halten und dabei in der Zielsprache seine fachliche Autorität überzeugend zur Geltung zu bringen.“[5]
[2] „Danach übernehmen die Lerner komplexe Strukturen und Sätze ganzheitlich aus der Zielsprache als »Formeln«, die sie ganzheitlich memorisieren und invariant verwenden.“[6]
[2] „Da die Vermittlung und das Erlernen einer Sprache untrennbar mit der Kenntnis des kulturellen Hintergrundes und der Lebensformen im Raum der Zielsprache verbunden sind, kommt der Landeskunde ein wichtiger Stellenwert zu.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Zielsprache
[?] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zielsprache
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZielsprache
[1, 2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Minimalpaar“. ISBN 3-520-45203-0.
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Minimalpaar“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1, 2] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Minimalpaar“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Christoph Gutknecht: Lauter spitze Zungen. Geflügelte Worte und ihre Geschichte. Beck, München 1996, Seite 143. ISBN 3-406-39286-5.
  2. Gottfried Spieß: Warum die Menschen sprechen lernten. Interessantes aus Geschichte und Gegenwart der Sprache. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1989, Seite 140. ISBN 3-358-01278-6. Zusammenhang: automatische Übersetzung.
  3. Jenny Friedrich-Freksa: editorial. In: Kulturaustausch. 61, Nummer Heft II + III, 2011, Seite 3, Zitat Seite 3.
  4. Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 11.
  5. http://www.inlingua-muenchen.de/fileadmin/domain/inlingua-muenchen.de/KuG_WeGebAU_Professional_English_APP_07_09.pdf
  6. Karl Kukule: Vortrag von Prof. Dr. phil. Frank Kostrzewa: Formeln und Routinen beim Erwerb des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache. In: Der Sprachdienst 6, 2010, Seite 208-209; Zitat Seite 208.
  7. Gertrude Zhao-Heissenberger: Referat »Kultur und Sprache« im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) Wien. In: Der Sprachdienst 6, 2010, Seite 195-198; Zitat Seite 196.