Zerstörungshorizont

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Zerstörungshorizont (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Zerstörungshorizont die Zerstörungshorizonte
Genitiv des Zerstörungshorizonts
des Zerstörungshorizontes
der Zerstörungshorizonte
Dativ dem Zerstörungshorizont den Zerstörungshorizonten
Akkusativ den Zerstörungshorizont die Zerstörungshorizonte

Worttrennung:

Zer·stö·rungs·ho·ri·zont, Plural: Zer·stö·rungs·ho·ri·zon·te

Aussprache:

IPA: [t͡sɛɐ̯ˈʃtøːʁʊŋshoʁiˌt͡sɔnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zerstörungshorizont (Info)

Bedeutungen:

[1] Archäologie, Stratigrafie: aus dem das sie umgebende Erdreich hervortretende, Asche, Trümmer, Schutt oder Ähnliches enthaltende, waagerecht verlaufende Erdschicht im Einzugsbereich einer bestehenden/ehemaligen menschlichen Siedlung, anhand derer sich der Zeitpunkt/Zeitraum einer zeitlich zurückliegenden Zerstörung dieser bestimmen lassen kann• Diese Bedeutungsangabe muss überarbeitet werden. — Kommentar: gerne umformulieren

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Zerstörung und Horizont sowie dem Fugenelement -s

Oberbegriffe:

[1] Horizont

Beispiele:

[1] „Die Zerstörung von Tarsus durch Sennacherib ist für das Jahr 696 v.Chr. überliefert, der Zerstörungshorizont ist durch ein Nebeneinander von subgeometrischer Keramik aus Euböa, rhodischen Vogelschalen und einem frühprotokorinthischen Aryballos gekennzeichnet.“[1]
[1] „Am Ende des 7. Jh. liefert der Zerstörungshorizont der Stadt Ashkalon, die im Jahr 604 v.Chr. durch Nebukadnezar zerstört und dann verlassen wurde, einen Terminus ante quem für die dort nachweisbare frühkorinthische Keramik.“[1]
[1] „Als archäologischer Beweis für den Feldzug des Siamun werden in der Regel Zerstörungshorizonte in Geser, Aschdod, Ekron und Tel Mor angeführt.“[2]
[1] „Da die Kimmerier für Westkleinasien historisch überliefert sind und in Sardis stratigraphisch mit einem Zerstörungshorizont nachgewiesen sind, ist ihre Anwesenheit in Ephesos und ihre mögliche Teilnahme am Kult der Artemis keinesfalls ausgeschlossen […]“[3]
[1] „Die frk. Eroberung im Spätj. 355 n. Chr. […] war für die Stadt [Köln] eine nachhaltige Katastrophe. Der Zerstörungshorizont ist in mehreren Stadtvierteln nachgewiesen.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Zerstörungshorizont

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Annette Haug → WP: Die Entdeckung des Körpers. Körper- und Rollenbilder im Athen des 8. und 7. Jahrhunderts v. Chr. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-028169-9, Seite 13, DNB 112054145X (zitiert nach Google Books, abgerufen am 18. Dezember 2017).
  2. Bernd Ulrich Schipper: Israel und Ägypten in der Königszeit. Die kulturellen Kontakte von Salomo bis zum Fall Jerusalems. Universitätsverlag Freiburg Schweiz/Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg (Schweiz) 1999, ISBN 3-7278-1265-6, Seite 28, DNB 95771355X (zitiert nach Google Books, abgerufen am 18. Dezember 2017).
  3. Charlotte Schubert, Alexander Weiß (Herausgeber): Amazonen zwischen Griechen und Skythen. Gegenbilder in Mythos und Geschichte. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-028616-8, Seite 157, DNB 1101983051 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 18. Dezember 2017).
  4. Johannes Hoops → WP; Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Herausgeber): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. De Gruyter, Berlin/Boston 2001, ISBN 3-11-016907-X, Seite 100, DNB 960029303 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 18. Dezember 2017).