Wormser

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Wormser (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Wormser die Wormser
Genitiv des Wormsers der Wormser
Dativ dem Wormser den Wormsern
Akkusativ den Wormser die Wormser

Worttrennung:

Worm·ser, Plural: Worm·ser

Aussprache:

IPA: [ˈvɔʁmzɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wormser (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Einwohner, Bewohner der Stadt Worms, eine in Worms geborene, aus Worms stammende Person
[2] Mehrzahl von [1] beiderlei Geschlechts

Herkunft:

zusammengesetzt aus Substantiv Worms und Suffix -er

Weibliche Wortformen:

[1] Wormserin

Oberbegriffe:

[1, 2] Rheinland-Pfälzer, Rheinländer, Europäer; Städter
[1] Rheinhesse, Deutscher
[2] Rheinhessen, Deutsche

Beispiele:

[1] „Aber eigentlich hatte er gar nicht den Spiegel-Chefredakteur empfangen, sondern den Landsmann, den Rheinland-Pfälzer, den Wormser. Wer ihm vertraut erschien, dem vertraute er.“[1]
[2] „Für viele Wormser hat das Turmblasen einen festen Platz im adventlich vollgepackten Terminkalender.“[2]
[2] „Als die Mainzer von Hambach heimkehrten, geriethen ſie unterwegs zu Worms in einen rohen Pöbelaufruhr hinein; die Wormſer meinten einfach, jetzt ſei Freiheit.“[3]
[2] „[…], das gab am Wasichenstein ein hartes Fechten und Funkensprühen von Helm und Schilden, da ihm die Wormser nachrückten, aber die Lieb’ und ein gut Gewissen hat den Walthari stark gemacht, daß er sie alle bestand, den König Gunther und Hagen selbst, den Grimmen.“[4]
[2] „Die Wormſer klagten über die ‚unmenſchliche Fehde die Franciscus von Sickingen, unverwahrt ſeiner Ehren, wider ſie erhoben;‘“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wormser
[1] Duden online „Wormser (Einwohner von Worms)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWormser

Quellen:

  1. Hans Werner Kilz: Helmut Kohl: "Die wollten mich zum Deppen machen". In: Zeit Online. Nummer 44, 23. Oktober 2014, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 22. Dezember 2014).
  2. Roland Keth: Tausende Menschen beim Turmblasen zwischen Wormser Dom und Magnuskirche. In: Wormser Zeitung. 21. Dezember 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  3. Heinrich von Treitschke: Bis zum Tode König Friedrich Wilhelms III.. In: Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Vierter Theil, S. Hirzel, Leipzig 1889, Seite 278 (Deutsches Textarchiv, abgerufen am 20. Dezember 2014)
  4. Joseph Viktor von Scheffel: Ekkehard. In: Kritische Ausgabe in 4 Bänden. Band 3, Leipzig, Wien 1917, 23. Kapitel, Seite 392 (zeno.org, abgerufen am 22. Dezember 2014)
  5. Leopold von Ranke: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Band I, Duncker und Humblot, Berlin 1839, Reichstag zu Mainz 1571, Seite 221 f. (Deutsches Textarchiv, abgerufen am 22. Dezember 2014)

Adjektiv, indeklinabel[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
Wormser

Worttrennung:

Worm·ser, Plural: Worm·ser

Aussprache:

IPA: [ˈvɔʁmzɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wormser (Info)

Bedeutungen:

[1] zu Worms, sich auf diesen Ort beziehend, in der Art und Weise dieses Ortes, aus Worms kommend, stammend, Worms betreffend, zu Worms gehörend

Synonyme:

[1] wormsisch

Sinnverwandte Wörter:

[1] wormserisch

Beispiele:

[1] „Sehen und hören Sie Wormser Traditionslieder und -tänze, treffen Sie bekannte Gesichter aus der Wormser Fastnacht mit bunten Brauchtumsliedern und Tanzdarbietungen.“[1]
[1] „Der Tiergarten Worms liegt […] zwischen der geschichtsträchtigen Wormser Innenstadt und dem schönen Rhein.“[2]
[1] „Bischof Burchard hat an der Stelle einer Basilika aus fränkischer Zeit den Wormser Dom im 12. Jahrhundert errichten lassen.“[3]
[1] „Aus dem 18. Jahrhundert, einer der glanzvollsten Perioden in der Geschichte Frankenthals, stammen die beiden prächtigen Stadttore, das Speyerer und das Wormser Tor. […] Das Wormser Tor, ehemals am nördlichen Rand der Stadt gelegen […], wurde 1770 bis 1772 errichtet.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Wormser Edikt/Konkordat/Schisma/Prozesse, Wormser Platt, Wormser Dom/Straße

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wormser
[1] Duden online „Wormser (Adjektiv)

Quellen:

  1. Wormser Abend. In: Wormser Backfischfest. Abgerufen am 22. Dezember 2014.
  2. Der Tiergarten Worms (Startseite). Abgerufen am 22. Dezember 2014.
  3. Der Wormser Dom. In: Bistum mainz. Abgerufen am 22. Dezember 2014.
  4. Speyerer und Wormser Tor. In: Homepage der Stadtverwaltung Frankenthal. Abgerufen am 22. Dezember 2014.

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Wormser
(Wormser)
die Wormser
(Wormser)
die Wormsers die Wormser
Genitiv des Wormser
des Wormsers
Wormsers
der Wormser
(Wormser)
der Wormsers der Wormser
Dativ dem Wormser
(Wormser)
der Wormser
(Wormser)
den Wormsers den Wormser
Akkusativ den Wormser
(Wormser)
die Wormser
(Wormser)
die Wormsers die Wormser
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Wormser“ – für männliche Einzelpersonen, die „Wormser“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Wormser“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Wormser“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Worm·ser, Plural: Worm·sers

Aussprache:

IPA: [ˈvɔʁmzɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wormser (Info)

Bedeutungen:

[1] Familienname

Herkunft:

von der Stadt Worms abgeleitet. Eine alte Namensform: Wormbser. Belegt schon „Heinrich Wormser zu Schwäbisch Gmünd“ 1288[1]

Namensvarianten:

[1] Wurmser

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] André Wormser (Komponist), Seckel Löb Wormser (Rabbiner)

Beispiele:

[1] „Welche Hand hatte ihn, den Hauslehrer bei Wormsers, diesen Jämmerling mit der geplatzten Hose, dem sicheren Rachen des Untergangs entführt, um den andern Kandidaten hineinzustoßen?“[2]
[1] (Hauptmann von Schlettow zum Schneider Adolf Wormser:) „Ich weiß nich, Herr Wormser, mit der Uniform is was nich richtig.“[3]
[1] „Darf ich vorstellen: Frau Doktor Wormser.“
[1] „Wormser, erheben Sie sich!“
[1] „Mein Nachbar, der Wormser, kann mir bestimmt eine Säge leihen.“
[1] Mit dem Wormser kann man kein vernünftiges Wort reden.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2005, ISBN 3-411-70852-2 Seite 733
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4 Seite 538
[1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. 2., neu gearbeitete Auflage. Zweiter Band. K–Z, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1960-1963, Seite 834, DNB 450602133
[1] Wikipedia-Artikel „Wormser
[1] „Wormser“ bei Geogen Onlinedienst

Quellen:

  1. Zu Wormbser und 1288: Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. 2., neu gearbeitete Auflage. Zweiter Band. K–Z, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1960–1963, Seite 834, DNB 450602133
  2. Franz Werfel: Eine blaßblaue Frauenschrift. de Gruyter, Berlin, Boston 2012, ISBN 987-3-11-028317-4, Drittes Kapitel. Hoher Gerichtshof, Seite 31 (Originaltext 1955, Google Books, abgerufen am 22. Dezember 2014)
  3. Carl Zuckmayer: Der Hauptmann von Köpenick. In: Knut Beck (Herausgeber): Gesammelte Werke in Einzelbänden. Der Hauptmann von Köpenick. Theaterstücke 1929 - 1937, S. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-10-096539-6, Seite 13, DNB 944224695