Wiktionary:Tschechisch/Lautschrift

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  • Im Wiktionary folgt die Lautschrift für die tschechische Sprache dem Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA).
  • Der Hauptakzent (Betonung) liegt im Tschechischen immer auf der ersten Silbe.
  • Lange Vokale werden mit einem Strich (čárka, z.B. á) oder mit einem Ringakzent (kroužek, ů) gekennzeichnet. Bei kurz ausgesprochenen Vokalen fehlen diese.
  • Im Wortauslaut werden die stimmhaften Konsonanten stimmlos:
b – p, d – t, ď – ť, g – k, h – ch, v – f, z – s, ž – š
  • Konsonantengruppen werden einheitlich ausgesprochen, und zwar entweder stimmhaft oder stimmlos, je nachdem, ob der letzte Konsonant der Gruppe stimmhaft oder stimmlos ist: sbor: [zbɔr]
Stimmhafte Konsonanten: b, d, ď, g, h, z, ž (Unregelmäßigkeit: der stimmhafte Konsonant v bewirkt selbst keine Assimilation)
Stimmlose Konsonanten: c, č, f, ch, k, p, s, š, t, ť
Assimilationspaare: b ↔ p, d ↔ t, ɟ ↔ c, ɡ ↔ k, z ↔ s, ʒ ↔ ʃ, ɦ ↔ x, d͡ʒ ↔ t͡ʃ, d͡z ↔ t͡s, r̝ ↔ r̝̊
  • Doppelvokale werden getrennt ausgesprochen: samoobsluha: [ˈsamɔʔɔpslʊɦa]
  • Doppelkonsonanten werden zumeist zusammengezogen: oddělení: [ˈɔdɟɛlɛɲiː], nejjednodušší: [ˈnɛjɛdnɔdʊʃiː], denní: [ˈdɛnɲiː], [ˈdɛɲiː]
Schriftzeichen Detail IPA Zeichen Beschreibung wie deutsch Beispiele IPA der Beispiele
a [a] Ungerundeter offener Vorderzungenvokal a in: „Fall ahoj [ˈaɦɔj]
á [] Ungerundeter offener Vorderzungenvokal aa in: „Saal pátek [ˈpaːtɛk]
b [b] etwas weicher als b in: „bitte být [biːt]
vor stimmlosen Konsonanten und am Wortende [p] b in: „Grab zub [zʊp]
c [t͡s] Affrikate z in: „Zucker“, auch vor Konsonanten (ck [t͡sk]) věc, německý [vjɛt͡s], [ˈɲɛmɛt͡skiː]
č [t͡ʃ] Affrikate tsch in: „Matsch čin [t͡ʃɪn]
vor stimmhaften Konsonanten [d͡ʒ] ähnlich engl.: j in „join léčba [ˈlɛːd͡ʒba]
d [d] věda [ˈvjɛda]
am Wortende [t] slad [slat]
vor weichen Vokalen i, í, ě [ɟ] díra, děti [ˈɟiːra], [ˈɟɛcɪ]
Beachte: vor i, í in Fremdwörtern [d] diktatura [ˈdɪktatʊra]
ď [ɟ] Stimmhafter palataler Plosiv ďábel [ˈɟaːbɛl]
am Wortende [c] teď [tɛc]
e [ɛ] Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal ä in: „hätte les [lɛs]
é [ɛː] Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal ä in: „Räte lék [lɛːk]
ě [] je in: jetzt věda [ˈvjɛda]
nach d, n, t [ɛ] Němka [ˈɲɛmka]
nach m [ɲɛ] město [ˈmɲɛstɔ]
f [f] fakt [fakt]
g [ɡ]
Achtung. Nicht mit
dem g auf der
Tastatur identisch
gauč [ɡaʊ̯t͡ʃ]
am Wortende [k] astrolog [ˈastrɔlɔk]
h [ɦ] Stimmhafter glottaler Frikativ h in „halten
(auch vor und nach Konsonanten und im Auslaut)
váha [ˈvaːɦa]
am Wortende [x] výtah [ˈviːtax]
ch [x] Stimmloser velarer Frikativ ch in: „Bach“, „Nacht“ (auch am Wortanfang) chyba [ˈxɪba]
i [ɪ] Ungerundeter zentralisierter fast geschlossener Vorderzungenvokal i in: „Tipp sice [ˈsɪt͡sɛ]
vor Vokalen [ɪj] mánie, fialka [ˈmaːnɪjɛ], [ˈfɪjalka]
í [] Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal i in: „Mine mít [miːt]
j [j] j in: „Jagd pij [pɪj]
k [k] kůň [kuːɲ]
vor stimmhaften Konsonanten [ɡ] někdo [ˈɲɛɡdɔ]
l [l] leden [ˈlɛdɛn]
silbisch [] vlk [vl̩k]
m [m] mít [miːt]
vor f, v [ɱ̩] tramvaj [ˈtraɱvaj]
silbisch [] sedm [ˈsɛdm̩]
n [n] nula [ˈnʊla]
vor weichen Vokalen i, í, ě [ɲ] nic [ɲɪt͡s]
Beachte: vor i, í in Fremdwörtern [n] klinika [ˈklɪnɪka]
vor g, k [ŋ] jízdenka, mango [ˈjiːzdɛŋka], [ˈmaŋɡɔ]
silbisch [] brnknout [ˈbrŋ̩knɔʊ̯t]
ň [ɲ] Stimmhafter palataler Nasal, gleichzeitige Artikulation von n und j ähnlich ital. oder franz.: gn in „Bologna“ oder „Champagne píseň [ˈpiːsɛɲ]
o [ɔ] Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal o in: „Gott voda [ˈvɔda]
ó [ɔː] Gerundeter halboffener Hinterzungenvokal ähnlich engl.: a in „call gól [ɡɔːl]
p [p] západ [ˈzaːpat]
r [r] Stimmhafter alveolarer Vibrant, „Zungenspitzen-r“
mit mehr Schlägen als das deutsche „Zungen-r“
ryba [ˈrɪba]
silbisch [] krk [kr̩k]
ř stimmhaft, nach stimmhaften und mittl. Konsonanten, nach Vokalen und am Wortbeginn [] laminaler Vibrant, Gleichzeitige (!) Artikulation von „Zungen-r“ und franz.: j [ʒ] řepa, vařit [ˈr̝ɛpa], [ˈvar̝ɪt]
stimmlos, nach stimmlosen Konsonanten und am Wortende [r̝̊] entfernt ähnlich: rsch in: „Barsch“, aber nicht sequenziell, nur ein Phonem keř, třít [kɛr̝̊], [tr̝̊iːt]
s [s] Stimmloser alveolarer Frikativ ss in: „Bass
(auch vor Vokalen p sowie t, ch und h)
les [lɛs]
vor stimmhaften Konsonanten [z] Stimmhafter alveolarer Frikativ s in: „Rose
Achtung:
sbírka
Asie
[ˈzbiːrka]
[ˈaːzɪje]
š [ʃ] Stimmloser postalveolarer Frikativ sch in: „rasch koš [kɔʃ]
t [t] let [lɛt]
vor weichen Vokalen i, í, ě [c] ticho, jeviště [ˈcɪxɔ], [ˈjɛvɪʃcɛ]
Beachte: vor i, í in Fremdwörtern [t] titul [ˈtɪtʊl]
ť [c] Stimmloser palataler Plosiv etwa wie: tj in: „Matjes Taťána [ˈtacaːna]
u [ʊ] Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal u in: „Musik nuda [ˈnʊda]
nach a, e, o [ʊ̯] mouka [ˈmɔʊ̯ka]
ú [] Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal u in: „Pute úkol [ˈuːkɔl]
ů [] Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal u in: „Pute dům [duːm]
v [v] Stimmhafter labiodentaler Frikativ w in: „wild věc [vjɛt͡s]
vor stimmlosen Konsonanten und am Wortende [f] f in: „Graf lev [lɛf]
x vor und nach stimmlosen Konsonanten und am Wortende [ks] xylofon [ˈksɪlɔfɔn]
zwischen Vokalen und vor und nach stimmhaften Konsonanten oft als [ks] und oft als [ɡz]. Es gibt offensichtlich keine fixe Regel. [ɡz] existovat [ˈɛɡzɪstɔvat]
y [ɪ] i in: „Silbe byl [bɪl]
vor Vokalen [ɪj] hyacint [ˈɦɪjat͡sɪnt]
ý [] ie in: „viel být [biːt]
z [z] Stimmhafter alveolarer Frikativ s in: „Rose zima [ˈzɪma]
vor stimmlosen Konsonanten und am Wortende [s] ss in: „fassen svaz [svas]
ž [ʒ] Stimmhafter postalveolarer Frikativ wie franz.: j in: „Journal život [ˈʒɪvɔt]
vor stimmlosen Konsonanten und am Wortende [ʃ] sch in: „fischen věž [vjɛʃ]
Knacklaut nur wortintern [ʔ] Glottaler Plosiv samoobsluha [ˈsamɔʔɔpslʊɦa]
Silbengrenze (veraltet) [.] aerosol [ˈa.ɛrɔsɔl]

IPA Bildung automatisch?[Bearbeiten]

Kann man die IPA von einem tschechischen Wort automatisch ableiten? Mit beinahe 100-prozentiger Sicherheit ist es möglich. Dies liegt daran, dass die Aussprache im Tschechischen nach ganz klaren und gar nicht so vielen Ausspracheregeln erfolgt. Das heißt aber auch, dass, wenn man diese Regeln kennt, man ein tschechisches Wort/einen tschechischen Text fehlerfrei lesen kann, auch wenn man die Sprache nicht beherrscht. Es gibt keine andere Sprache, wo dies möglich ist (außer vielleicht eine andere slawische Sprache?). Im Deutschen oder Englischen ist es jedenfalls nicht vorstellbar.

Eine wichtige Regel besagt, dass die Betonung immer auf der ersten Silbe erfolgt. Deshalb stellt sich oft die Frage, ob es notwendig ist, bei tschechischen Wörtern den Initialakzent [ˈ] anzugeben. Hier im dt. Wikiwörterbuch wird er angegeben.

Eine weitere Regel erläutert die Längenausdehnung der Vokale. Alle Vokale mit einem Längenzeichen (čárka, z. B. á oder Ringel kroužek, ů) werden lang ausgesprochen, fehlt es, wird der Vokal kurz gesprochen. (Siehe Modul:IPA-cs)