Wergeld

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Wergeld (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Wergeld die Wergelder
Genitiv des Wergelds
des Wergeldes
der Wergelder
Dativ dem Wergeld
dem Wergelde
den Wergeldern
Akkusativ das Wergeld die Wergelder

Worttrennung:

Wer·geld, Plural: Wer·gel·der

Aussprache:

IPA: [ˈveːɐ̯ˌɡɛlt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wergeld (Info)
Reime: -eːɐ̯ɡɛlt

Bedeutungen:

[1] Germanisches Recht, veraltet: nach Stand und Geschlecht abgestuftes Bußgeld bei Verletzung und Totschlag (explizit nicht bei Mord)

Herkunft:

mittelhochdeutsch wergelt, althochdeutsch werageld, werigelt „Manngeld“ (Abgeltung für Totschlag zur Abwendung der Blutrache), belegt seit dem 8. Jahrhundert; dem Wort, einem Kompositum, liegen germanisch *wera- „Mensch, Mann“ und germanisch *gelda- „Vergeltung, Entgelt“ zugrunde[1]
strukturell: Determinativkompositum aus dem gebundenen Lexem Wer- und Geld

Synonyme:

[1] Friedegeld, Mannbuße, Manngeld, Mutsühne, Söhnung, Widergeld

Oberbegriffe:

[1] Blutgeld

Beispiele:

[1] „Es kommt mir vor, als ob er in seinem Gebirgstale die letzten tausend Jahre verschlafen hätte, denn daß er sich damals in der Bahn vor uns eines Totschlags rühmte, den er vielleicht auch in der Tat begangen hatte, war ein altertümlicher Zug, der an die Zeiten erinnerte, wo man dergleichen mit einem Wergeld oder durch den Waldgang ehrenhaft ordnete.“[2]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wergeld
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wergeld
[*] The Free Dictionary „Wergeld
[1] Duden online „Wergeld
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 4852, Artikel „Wergeld“

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Wergeld“.
  2. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 97f. Erstausgabe 1936.