Weimberl

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Weimberl (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Weimberl die Weimberln
Genitiv des Weimberls der Weimberln
Dativ dem Weimberl den Weimberln
Akkusativ das Weimberl die Weimberln

Nebenformen:

Weimperl, Weinberl, Weinperl

Worttrennung:

Weim·berl, Plural: Weim·berln

Aussprache:

IPA: [ˈvaɪ̯mbɐl]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Österreich, umgangssprachlich: Rosine
[2] Wien, umgangssprachlich, abwertend: Einschmeichler

Herkunft:

Ableitung der Verkleinerungsform des Wortes Weinbeere mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -erl mit lautlicher Veränderung[1]

Beispiele:

[1] „Abgetriebenes Wespennest. […], hernach radle 2 fingerbreite Streifel, radle sie mitten wieder voneinander, bestreue sie mit Ziweben, und Weimberl, rolle sie zusammen, […]“[2]
[1] „‚Es wartet ein Festmahl auf dich‘, sagte Karl, ‚von der Hausherrin mit eigener Hand bereitet: Kürbisbrot, Tofu-Würsterl und auf jedem Avocadoschnitz a Weimberl – eine Weintraube.‘“[3]
[2] „Jetzt is er ganz zerissen und bluatig, wia s' durchgstochen ham mit eanere Messer: der Cassius, der hinterfotzige Casca und in Julius sei größtes Weimberl, der Brutus.“[4]

Wortbildungen:

[2] einweimberln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy)
[1] Robert Sedlaczek: Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs. Robert Sedlaczek, 2014 (Google Books, abgerufen am 23. August 2016)

Quellen:

  1. Robert Sedlaczek: Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs. Robert Sedlaczek, 2014 (Google Books, abgerufen am 23. August 2016)
  2. Maria Anna Rudisch: Mein eigenes geprüftes Kochbuch: Enthaltend eine ganz neue Sammlung der ausgesuchtesten, niedlichsten und besten Speisen von zerschiedenen [!] Gattungen Suppen, Fleischspeisen, Zuspeisen an Fleisch und Fast-Tägen … ; Eingerichtet. für alle Gattungen der Stände. 1787, Seite 134f (Google Books, abgerufen am 23. August 2016)
  3. Erich Virch: Heideblues. epubli, 2014 (Google Books, abgerufen am 23. August 2016)
  4. Alfred Heinrich: “Der” eingefrorene Hofrat: Anmerkungen zum Zeitgeschehen ; eine Satire. Edition va bene, 2004, Seite 78f (Google Books, abgerufen am 23. August 2016)