Valduna

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Valduna (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Valduna
Genitiv der Valduna
Dativ der Valduna
Akkusativ die Valduna

Worttrennung:

Val·du·na, kein Plural

Aussprache:

IPA: [valˈduːna]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Valduna (Info)
Reime: -uːna

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: Landeskrankenhaus in Rankweil im österreichischen Bundesland Vorarlberg, welches früher „Landesirrenanstalt Valduna“ hieß
[2] historisch: Name eines Klosters im Südosten von Rankweil, welches 1399 gegründet wurde und bis 1782 Bestand hatte
[3] abwertend: als Teil von Schimpf- und Spottwendungen in Vorarlberg verwendetes Schimpfwort aufgrund von Bedeutung [1]

Beispiele:

[1] „Von den 1941 durchgeführten Deportationen von Patienten aus Valduna nach Hall (Tirol) und Hartheim (OÖ), Letztere zur Tötung psychisch Kranker und Behinderter im Zug des nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Programms, waren auch Personen aus Liechtenstein betroffen.“[1]
[2] „Heute gehört das LKH Rankweil ganz der Medizin. Lange zuvor aber – besser gesagt rund 600 Jahre früher – war die Valduna bereits jener Ort, an dem das Kloster der Klarissinnen stand. 1782 wurde das Kloster aufgehoben und die Gebäude abgerissen.“[2]
[3] „Dii hond’s wohl us dr Valduna uusloo!“[3]
„Dich haben sie wohl aus der Valduna entlassen!“
[3] „Der Beklagten warf er vor, sie gehe nur huren anstatt zu arbeiten und erklärte, sie sei ‚nersch‘ und gehöre in die Valduna.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Landeskrankenhaus Rankweil“ (dort auch „umgangssprachlich Valduna“ und „Kloster Valduna“)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalValduna
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Valduna“ (Wörterbuchnetz), „Valduna“ (Zeno.org)
[1, 2] Manfred Tschaikner: Valduna. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online. 31. Dezember 2011, abgerufen am 11. November 2019.
[3] Wolfgang Berchtold: Das Vorarlberger Schimpfwörterbuch. Schimpfen, Fluchen und Spotten in Vorarlberg. edition V, Bregenz 2019, ISBN 978-3-903240-10-0, Seite 154, Stichwort „Valduna“

Quellen:

  1. Manfred Tschaikner: Valduna. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online. 31. Dezember 2011, abgerufen am 11. November 2019.
  2. Ein Kloster in Valduna – Archivale des Monats November. In: Vorarlberg Online. 8. November 2012, abgerufen am 11. November 2019.
  3. Wolfgang Berchtold: Das Vorarlberger Schimpfwörterbuch. Schimpfen, Fluchen und Spotten in Vorarlberg. edition V, Bregenz 2019, ISBN 978-3-903240-10-0, Seite 154, Stichwort „Valduna“
  4. Entscheidungstext zu 8Ob539/90 (8Ob540/90) des OGH in Wien. In: Rechtsinformationssystem des Bundes (Österreich). 10. Mai 1990, abgerufen am 11. November 2019.