Unbildung

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Unbildung (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Unbildung
Genitiv der Unbildung
Dativ der Unbildung
Akkusativ die Unbildung

Worttrennung:

Un·bil·dung, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʊnˌbɪldʊŋ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Unbildung (Info)

Bedeutungen:

[1] Ergebnis fehlender beziehungsweise mangelnder Aufnahme von Wissen oder Erziehung

Herkunft:

Ableitung zu Bildung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-

Synonyme:

[1] Bildungslosigkeit, Bildungsmangel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bildungsferne, Schlichtheit, Unbedarftheit, Unwissenheit

Gegenwörter:

[1] Bildung

Oberbegriffe:

[1] Nichtwissen

Unterbegriffe:

[1] Banausentum, Halbwissen, Laientum

Beispiele:

[1] Sie müssen ihn vor allem unzufrieden machen mit seinem Zustand der Unbildung, das heißt Hilflosigkeit.[1]
[1] Bei völliger Unbildung, gröbster Roheit und gänzlicher Unempfänglichkeit für irgendeinen andern als den gemeinsten Genuß erhebt ihn keines seiner zahllosen Verbrechen über die Grenze des Einbruchs und des gewaltsamen Diebstahls.[2]
[1] Ulrich Greiner bringt es auf den Punkt: Literarische Unbildung wird in der Öffentlichkeit nicht mehr kaschiert, sondern geradezu zur Schau gestellt.[3]
[1] Eine Minderheit kommt auf einen anderen Geschmack. Lernend wird sie sich ihrer Unbildung bewusst und beginnt, ernsthaft zu fragen.[4]
[1] „Unbildung ist nicht gleich Unwissen oder Dummheit. Unbildung bedeutet die Abwesenheit einer normativen Bildungsidee. Das ist der Unterschied zwischen gegenwärtigen Konzepten zur Wissensgesellschaft und jenen aus der Vergangenheit“.[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] demonstrative, durch, emotionale, interdisziplinäre, katastrophale, künstlerische, literarische, philosophische, politische, pure, religiöse, rhetorische, strukturelle, tiefe, totale, viel, völlige, wachsende, wissenschaftliche Unbildung
[1] Erscheinungsform, Folgen, Symptom, Theorie, Zustand der Unbildung
[1] Armut, Bildung, Dummheit, Halbbildung, Ignoranz, Kulturlosigkeit, Roheit, Rückständigkeit, Unwissenheit, Weltfremdheit und Unbildung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Unbildung
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Unbildung
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalUnbildung
[1] The Free Dictionary „Unbildung
[1] Duden online „Unbildung

Quellen:

  1. Otto Julius Bierbaum: Prinz Kuckuck. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Lehrmethode (URL).
  2. Willibald Alexis: Kriminalfälle des neuen Pitaval. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3: Exner (URL).
  3. Birgit Beuck-Langkam Norderstedt: Scharf geschossen. In: Zeit Online. Nummer 12/1999, 18. März 1999, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2012).
  4. Ralf Miggelbrink: Das Elend der Streber. Studieren. In: Zeit Online. Nummer 27/2004, 24. Juni 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2012).
  5. Konrad Paul Liessmann: Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2006, DNB 979293030.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Umbildung